Kapitel 17 ✔

243 17 4
                                    

_Sonntag _

Ich konnte nicht glauben, wer vor mir stand.

"Jay? Das ist unfaiiiir! Gib mir meine Puppe wieder!"
Er streckte mir seine Zunge entgegen und wippte mit seinen sehr dunklen und lockigen Haaren entgegen. "Jaaaay!" Ich lachte aber war immer noch sauer.
"Okay hier." Lachend gab er mir meine Puppe wieder. Ich nannte sie Emma.
Emma war immer anderst angezogen, selbst mit Dingen, die nicht zueinander passten. Ich trug sie immer bei mir-selbst im Kindergarten- obwohl ich sie da eigentlich nicht dabei haben durfte.
Ich versteckte sie immer in meinem Rucksack und nahm sie heraus, wenn ich mich alleine und einsam fühlte.
Früher ärgerten mich immer die Jungs. Einer davon war Thomas Cook. Schade, das er weggezogen ist... Er war schon von da an mein bester Freund- selbst wenn er mich ärgerte, wir hatten uns so lieb. Jay nahm mich Huckepack und wir rannten lachend durch den Garten.
"Jayyyyy." Lachend kamen wir zum stehen. "Sandkasten!" Schrien wir beide wie auf das Stichwort.
Wir waren ein Herz und eine Seele.
Ich liebte ihn wie einen Bruder.
Meinen Bruder.
Nur von anderen Eltern.

"Jay..." heiser brachte ich seinen Namen heraus und stand vor ihm mit Tränen. "Lea... bist du es?" Er hatte sich kaum verändert- er hat immer noch diese wilden dunkelbraunen Locken, die gleichen starken braunen Augen, nur das er diesmal nicht mehr gleich groß war, sondern drei Köpfe größer. Ich nahm ihn gleich in die Arme und schmiegte mich eng an ihn. Er erwiderte die Umarmung stark.
Langsam trat er rückwärts, ließ Ju in die Wohnung und schloss die Türe wegen der Fangirls. "Wo warst du die ganze Zeit Lea?"Ich konnte keine Antwort geben- ich sah ihn wieder. Meinen Bruder. Ja, es war eindeutig zu lange her, als wir uns das letzte Mal gesehen hatten.

"Ich habe dich vermisst Lea..."
Ich nickte, weinte stumm vor Freude- Ju hatte ihn gefunden.
Jay. Meinen Cousin- Bruder.
Doch in meinen Tränen schwang auch leichte Trauer mit, ich hatte ihn schon so lange nicht mehr gesehen.
Doch jetzt war ich wieder mit ihm vereint. Ich hatte ihn so sehr vermisst.
Mein Herz machte einen riesen Sprung und pochte erfüllt. Bei Ju war es jedoch definitiv schlimmer- bei ihm zerspang mein Herz förmlich.
Es platzte vor seiner Liebe.
Zu mir. Lea Cooper.
Er liebte mich.
Mir wurde es schlagartig klar und es hörte sich so gut an.
Er liebte mich.

Langsam löste ich mich von ihm und musste lächeln. "Ich hab dich schon so lange nicht mehr gesehen- Jay. Ich hab dich doch auch vermisst..." Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und schaute zu Ju. "Hast du das getan? Alles? Damit ich Jay sehe?"
Er nickt und lächelt leicht.
Ich fiel ihm um den Hals.
"Ich liebe dich Ju. Danke."
"Und ich liebe dich..."

_Später_

"Deine Mom also? Mhmm..." Jay runzelte die Stirn, nachdem ich ihm alles erzählt hatte. "Warte- vielleicht weiß es ja meine Mom..." er stand auf und ging zum Telefon.
Ein paar Minuten später sprach er schon in den Hörer. "Mom? Ja hier ist Jay... ich... ja..." Er erklärte ihr die Lage und bekam auch gleich die Antwort.
"Okay danke Mom... Ja klar. Ähm Lea?"
"Ja?"
"Sie möchte gerne mit dir reden." "Klar doch." Ich lief zu ihm an das Telefon und nahm es. "Hallo?"
"Lea meine Liebe!" Ihre Stimme war immer noch dieselbe wie von damals. Samt und leicht. Wir telefonierten noch eine Weile bis ich zurückkam. Lächelnd kam ich zu den anderen. Jay gab mir sofort die Adresse von meiner Mom. Ju und er tauschten noch die Handynummern aus- für alle Fälle.
Jay hatte einen Kumpel, der mit ihm in derselben Wohnung wohnt, erzählte er uns, aber er war gerade bei seiner festen Freundin. Er hieß Arya.

"Danke Jay, du hilfst uns echt. Danke Brudi." "Hey alles doch für meine Kleine." Kichernd boxte ich ihn leicht an die Schulter.
"Ich bin nicht mehr klein!" So verabschiedeten wir uns lange und drückten uns noch einmal kräftig.
"Aber solange ihr noch hier in Berlin seid, könnt ihr ja mal wieder vorbeischauen." Ich konnte mich kaum von ihm lösen. Er war doch mein Bruder. Warum musste man immer die Leute loslassen, die einem so viel bedeuten?

"Ja werden wir. Bis bald großer Bruder..." Ich war traurig.
Mein Herz zerbrach schon wieder.
Doch es ging weiter. Es geht vorbei.
Ich gab nicht auf. Wir werden uns wieder sehen. "Bis bald kleine Schwester." Man sah ihm an, das auch sein Herz zerbrach.

"Ich werde dich vermissen."
"Und ich dich."

"Ich werde dich vermissen."
"Und ich dich." Der kleine Jay und seine Eltern gingen.
Wieder.
Es brach mir jedes mal das Herz.
Doch wir hatten uns immer versprochen, daß wir uns wiedersehen werden.
Mit diesem Worten verabschiedeten wir uns immer.

Ju und ich gingen wieder.
In Richtung Stadtmitte. Dort stand ein Brunnen. Wir saßen hin und lasen uns die Adresse durch. "Ahornallee 7." Gleichzeitig blickten wir auf.
Es war nicht zu weit vom Hotel entfernt.

...

Loving can hurt sometimesHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin