Kapitel 23 ✔

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_Montag morgen_Lea_

Ju saß mit dem Stuhl neben mir und hatte seinen Kopf auf meine Matratze abgelegt. Ich war schon seit ein paar Stunden wach. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen seitdem...
Seitdem mich Ju 'Babe' genannt hat...
Wow- bin ich jetzt auch so ein totales 'Babegirl' aus diesen BadBoyRomantik-Büchern? Ich mag es, wenn er mich so nennt... es hört sich süß an.
Oh man... was denke ich schon wieder? Seine Haare waren in alle möglichen Richtungen verstrubbelt und ich versuchte seit einer halben Ewigkeit, seine Haare wieder richtig zu ordnen. Ich kicherte.
"Mhhh... Lea... Schlafen..." brummte er. Ich kicherte schon wieder.
Er brummte nur weiter vor sich hin und ich kraulte ihn weiter. Manchmal auch hinter den Ohren.
Das Tattoo hinter einem seiner Ohren war ein Violinenschlüssel.

Er sollte wahrscheinlich seine tiefe Verbundenheit zwischen ihm und der Musik symbolisieren. Es schien ihm auf jeden Fall zu gefallen.
Ich kicherte. Ich wusste nicht wieso ich es so lustig fand, aber ich musste eben kichern.
Ich glaube, es lag daran, das er so süß aussah, als er seinen Kopf auf meinem Bett gelegt hatte und ich ihn gekrault hatte. "Ju?"
"Mhh?"
"Wann können wir... wieder... nach Hause?" Er lächelte, machte seine Augen nicht auf. "Warum lächelst du so?" fragend blickte ich zu ihm nach unten. "Ich finde es eben süß, dass du 'zu Hause' sagst."
Ich merkte förmlich, wie mir das Blut in den Kopf schoss und ich scharlachrot wurde. "Und ich finde es süß, wenn du rot wirst." Woher? 
Er hatte die Augen noch geschlossen- er hatte sie mit Sicherheit nicht aufgemacht.

"Und ich wusste das du rot wirst." Lachte er jetzt. Damn.Dieser Junge kennt mich eindeutig zu gut.
Er lachte und öffnete die Augen. Ich lächelte leicht. Wie sehr ich ihn jetzt küssen wollte- doch ich denke, es wäre keine gute Idee, wegen meiner Wunde am Bauch.
Mir wurde übel, als ich daran dachte, was sie alles zu mir gesagt hatte- oder an das, was sie mir angetan hatte. "Lea alles Okay?" Ich konnte nicht.
Ju reichte mir das Wasser, was ich jetzt wirklich brauchte und ich trank alles auf einen Zug aus. "Was hat Celestia eigentlich alles zu dir gesagt?"
Ich sah das Glas in meiner Hand an.
"Mir wurde klar, das sie mich nicht liebte. Sie hatte mich nie als ihre Tochter angesehen. Sie liebt Martin immer noch und möchte zu ihm zurück- aber bevor sie zu ihm zurück kann, musste sie noch eine Sache für ihn tun- mich töten... naja sie hat es ja nicht geschafft..."

Ihm blieb der Atem weg und starrte mich an. "Jetzt ergibt auch alles einen Sinn Ju." Zu meiner großen Verwunderung tat er etwas, was für mich unerwartet war- er nahm mich in den Arm und drückte mich zu sich. Ganz fest zu ihm. "Alles wird gut Lea. Wir werden vor Gericht aussagen... und dann werden wir sehen, was deine Erzeuger für Strafen bekommen." Ich nickte.
Auf einer Seite hatte Ju ja Recht- man konnte sie nicht 'Eltern' nennen- aber 'Erzeuger' klang eben ziemlich hart...
Er drückte mir einen Kuss auf meinen Scheitel. Ich grinste wie gestört.
"Ju?" "Lea?"
"Ich glaube, ich weiß jetzt, für was sich das Leben lohnt..." und so fanden meine Lippen seine.

Ein Feuerwerk brach in mir aus.
So groß, bunt, gemischt mit allen Farben. Ich konnte nicht glücklicher sein- in seinen Armen. Dies war es- die wahre Liebe. Ich hatte sie gefunden. Nunja- Liebe auf den womöglich zweiten Blick.
Denn ich glaubte nicht an die Liebe auf den "ersten" Blick- nur auf den Zweiten- Ju. Langsam löste ich mich von ihm und schaute in seine tiefdunklen braunen- ja fast schwarzen Augen. Je länger ich in seine Augen starrte, desto mehr fiel mir auf, das in seinen Augen ein paar Sprenkler waren, nicht größer als ein Splitter-aber dennoch zu sehen.

Sie waren dunkler als seine sonstige Augenfarbe.
"Deine Augen...sind so wunderschön." Kam es aus mir und ich hätte mich schlagen können- Ich bin wirklich zu dumm! Warum habe ich das gesagt?!
Er lachte nur rau.
"Und deine erst. Das rehbraun deiner Augen sind wunderschön... als könnte ich darin versinken. Wie ein kleines Rehkitz haben deine Augen helle- fast goldene Sprenkler. So wunderschön Lea. Ich bin der Wolf und du das Rehkitz. Ich fühle mich zum Mond hingezogen, seitdem ich klein bin. Ich liebe ihn- doch was ich noch mehr liebe bist du." Er lächelte mich liebevoll an.

Warte? Liebevoll?!
Oh... es wird immer schnulziger...

...

Loving can hurt sometimesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt