Kapitel 25

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Er nahm meine Hand und drückte sie leicht.
Mir gefror das Blut in den Adern, als ich diese Stimme hörte.
"Lea. Du kleine Mistgöre. Wo steckst du?!"

..

Diese Stimme.
Dieses Monster.
Dieser Schmerz.

Ju drückte meine Hand.
"Das geht dich nichts an. Wie kommst du an das Handy von meinen Freunden?!"
"Das geht dich nichts an." Seine hämische Lache durchfuhr mich wie ein Stich.

"Wehe du hast ihnen etwas getan."
"Sie sind für mich nicht von Bedeutung, das ist das einzige, das du wissen musst. Du bist für mich auch nicht wichtig- nur muss ich dich, als das Problem beseitigen. Wer würde schon unnötige Zeugen hinterlassen wollen? Lea ich denke, es wird Zeit, das du zu mir zurückkommst."

"Das kannst du nicht verlangen. Ich komme sicher nicht zurück."
"Oh- du wirst zurück kommen, du willst doch nicht, das deinen Freunden etwas passiert oder? Oder ihm? Julien."
Sein Name hallte in meinen Ohren wieder und wieder.

Es hörte sich grässlich an, wie er seinen Namen aussprach.
"Ja. Nun habe ich dich gebrochen. Du musst zu mir zurück. Willst du, das ich ihnen Schmerzen antue? Willst du das etwa Lea? Deine Freunde. Du bist doch kein Monster."
Als er lachte, krümmte sich mein Magen und ich musste dem Brechreiz wiederstehen.

"Das einzige Monster hier bist du.
Ganz alleine du. Du hast mir das alles angetan. Wegen dir bin ich so geworden. Du kannst es nicht an meinen Freunden auslassen. Ich werde..."
"Was wirst du Lea?" Er lachte ertwartungsvoll.

"Ich komme zu dir. Du wirst ihnen nichts antun. Du wirst ihnen kein Haar krümmen. Donnerstag werde ich zurück kommen."
"Morgen. Morgen wirst du wieder hier sein- ohne Diskussion."
"Okay." Meine Stimme zitterte.

"Bis morgen."
Ich gab ihm keine Atnwort sondern legte gleich ohne zu zögern auf.

"Ich... wusste nicht was er wollte... es tut mir so leid Lea." Er fuhr mit seiner Hand sachte über meine Wange.
Tränen hatten sich aus meinen Augenwinkeln gelöst und benetzten mein ganzes Gesicht.

"Komm her." Ich stand langsam auf und lief auf ihn zu.
Sanft zog er mich in eine liebevolle Umarmung.

Ich weinte leise an seiner Schulter.
Er flüsterte mir in das Ohr, das alles wieder gut wird.
Doch ich glaubte nicht daran.

"Ich muss sterben."
Tief in mir wusste ich das schon längst. Es stand fest.
Er würde mich nicht am Leben lassen-dafür war das Risiko zu hoch, um mich am Leben zu lassen.
Wie fühlte sie der Tod wohl an? Schmerzhaft am Anfang, ja. Doch zum Schluss werde ich doch einfach in einen tiefen Schlaf fallen oder?
Früher wünschte ich mir immer, im Schlaf zu sterben. Schmerzlos. Nach einem erfüllten und wundervollen Leben.
"Lea. Nein musst du nicht. Ich werde dich beschützen. Das weißt du."

Er musste es tun.
Warte!
"Ju? Die Polizei weiß doch alles von dem Vorfall von mir und ...ihr oder? "
"Ja, sie wissen alles..." er runzelte die Stirn.

"Wir müssen ihnen alles erzählen- und meinen Erzeuger auf frischer Tat ertappen."
Er nickte. "Ja. Wir müssen es ihnen sagen."

_Dienstag Nachmittag_Lea_

Nachdem wir die Polizei angerufen haben und sie zu uns kamen, beredeten wir mindestens zwei Stunden, was mein Erzeuger getan hatte und wie wir ihn morgen erwischen würden.

"...Du gehst normal nach Hause, in das Appartment, wir stehen mit anderen Kollegen um das Haus positioniert und halten uns verdeckt. Jegliche Regungen werden wir sehen und hören, durch diese kleinen Kameras und Mikrofone die du trägst. Wenn dein Vater das Haus verlässt- natürlich mit dir- dann werden wir ihn schnappen und mit auf die Wache nehmen. Zusammen mit deiner Mutter werden wir ihn verhaften, wegen schwerer Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Es wird definitiv eine Gerichtsverhandlung geben. Höchst warscheinlich mit Freiheitsstrafe für beide. Wir werden bei der Verhandlung dabei sein und sie beide unterstützen, so etwas sollte keinem passieren."

"Danke Herr Krause- Frau Meier."

"Das ist unser Job." Sie lächelten uns an.
"Und ich- wir sind beide stolz auf euch, das ihr zur Polizei geht und nicht von euch selbst handelt. Sonst hätte es warscheinlich noch mehr Probleme gegeben."

Ich nickte. Völlig verständlich.
Ich meine- meine Mutter hatte mich mir einem Messer attackiert- ich will nicht wissen, mit was mein Vater mich bedroht.

"Hat... hat meine Mutter etwas wegen mir gesagt? Oder wollte sie mit mir sprechen?"
Herr Krause blickte vorsichtig zu seiner Kollegin.
Diese nickte nur leicht.

Er blickte mich an und sprach.
"Sie hatte nach ihnen gefragt. Wir wussten nicht- was sie wollte. Aber sie sagte, ein Gespräch wäre wichtig und es täte ihr sehr leid, was sie getan hatte."

Ich nickte langsam.
"Würden Sie mit ihr sprechen?"

"Ja..."

Ich erhielt nur einen unverständlichen Seitenblick von Ju.

...

Loving can hurt sometimesWhere stories live. Discover now