der Prinz der Sklaven

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Die anderen kamen nach Hause und trafen den Kaiser. Als er gegangen war blickten sie ihm alle nach. Der Mann der als Nachkomme der Götter galt. Eine Dynastie gegründet von Dschingiskhan persönlich. Der Mann der als zu heilig galt um vom gemeinen Volk gesehen zu werden. Jeder hatte eine andere Vorstellung von ihm gehabt. Doch nix kam dem nahe, was sie gesehen hatten.

Was sie gesehen hatten war ein unglaublich dicker Mann der auf zwei Stühlen saß, dem alles nicht sauber genug war. Als er wegging sah man ihm an, dass er nach 100m außer Atem war. Nun fragte sich jeder ob der große Dschingiskhan von dem so viele Geschichten erzählt wurden damals auch so ausgesehen hatte.

Noch einmal wagte Jang Tschu nicht dem Kaiser zu widersprechen. Die schrifliche Erklährung gab ihm zwar eine gewisse Zuversicht doch konnte er sich nie sicher sein, dass er in Sicherheit war. Noch war der Kaiser ihm wohlgesinnt. Aber ein absoluter Herrscher, dem man nie widersprach und dessen Wünsche ihm von klein auf erfüllt wurden war grundsätzlich ein sehr launisches Wesen. Jang Tschu wollte wenigstens seine Familie in Sicherheit wissen.

So setzte sich die ganze Familie zusammen und begann ihren Besitz zu teilen. Es war ein trauriges Treffen, denn sie ahnten, dass dies das letzte Mal war wo sie alle besammen saßen. Shu und seiner Frau Bambus übergaben Jang Tschu und Suhjen einige Aktzien in Japan. Die beiden waren mit ihrem bescheidenen Leben zufrieden, aber nahmen die Aktzien dankbar an. Seinen Eltern gab Jang Tschu den Rest der Aktzien in Japan und das Haus in Yokohama. So konnten sie sich über Wasser halten bis etwas aus Schwalbes Stoffladen wurde. Choi und seine Söhne aber hatten nie das Bedürfnis getrennt von einander zu leben. So gab ihnen Jang Tschu das Haus in Shang Hai und einen großen Teil der Immobielien in China. Naa versprach so gut mit dem Geld umzugehen und sein Bruder Tang nahm sich zum hundersten Mal vor mit dem Trinken aufzuhören. Den Rest behielten Jang Tschu und Suhjen für sich.

So war Jang Tschus Familie gut versorgt und so untergebracht, dass der Kaiser sie nicht finden konnte. Innerlich schwor er sich, dass alle seine Kinder sobald sie erwachsen und verheiratet waren auch überall im Land wohnen sollten. Gut versorgt und weit genug weg von der gewaltigen Macht des Kaisers.

Schweren Herzens trennten sie sich. Keiner wusste wann er die anderen wiedersehen würde. Sie versprachen einander regelmäßig zu schreiben.

Mit Musik und einer kleinen Parade wurden Suhjen und Jang Tschu in der Verbotenen Stadt empfangen. Als Jang Tschu in einer Sämpfte an den in Reihen stehenden Dienern vorbeigetragen wurde konnte er kaum glauben, dass er vor kaum sechs Jahren noch als Sklave hinter ihnen gestanden hatte.

Das erste was Jang Tschu trat sobald er seine Gemächer betrat war, dass er alle Diener entließ die ihm zu Ankleiden zustanden. Außer Suhjen und Jang Tschus Familie ahnte keiner, dass Jang Tschu, das Brandmal der kaiserlichen Sklaven auf der Brust trug. Nicht einmal seinen Kindern hatte er davon erzählt wo er herkam. Seufzend sah Suhjen wie die Diener gingen. Keine Frau durfte sich mehr bedienen lassen als ihr Mann. Sie hatte zwar gelernt sich alleine anzuziehen, doch diese Hilfe hatte sie immer genossen.

Doch das war erst der Anfang. Jang Tschu entließ sofort auch die vielen Kindermädchen und verbot dem Personal ihm beim Essen aufzuwarten. Dann als er die größe der Betten sah, beschloss er sofort, dass Suhjen und er sich ein Schlafzimmer teilen würden.

Suhjen hatte keinerlei Mitspracherecht. Niemand würde sie fragen. Eine Frau unterstand bis zur Hochzeit ihrem Vater, danach ihrem Mann und wenn dieser tot war ihrem Sohn. Zumindest offiziel. Als sie am Abend auf ihrem Bett saßen stellte sie ihren Mann zur Rede.

"Rolle ich mich im Schlaf hinundher bis ich auf die lande?", fragte Jang Tschu irritiert.

"Nein."

"Schnarche ich?"

"Nein, aber..."

"Aber wo ist dann das große Problem?"

"Weil wir jetzt leben wie arme Leute die sich keine getrennten Schalfzimmer leisten können."

"Arm sind die Leute die sich ein Bett mit ihren Kindern teilen müssen. Zwei Schlafzimmer braucht einer, der sich etscheiden muss bei welcher Frau er die Nacht verbringt." Er tätschelte ich Gesicht. "Ich persönlich habe mich schon für alle Nächte im Vorraus entschieden."

Suhjen schmunzelte. "Es mit mir absprechen könntest du trotzedem. Und was wird mit den Kindermädchen? Unsere Kinder brauchen Betreuung."

"Willst du sie wirklich abgeben, damit sie wie du ohne Eltern aufwachsen?"

"Ich bin nicht ohne Eltern auf gewachsen."

"Wann haben die sich denn je um dich gekümmert?"

"Aber Hauslehrer bekommen sie wenn sie größer werden."

"Das ist ohne Frage. Doch Abend soll der sie zu uns zurückgeben. Sonst kann der mich kennen lernen."

Durch diese Maßnahmen bekam Jang Tschu den Hofnahmen "Bescheiden". Der Kaiser war zufrieden und doch wieder nicht. Seine alte Wut gährte noch tief in seinem Herzen. Jang Tschu aber freundete sich bald mit seinen Dienern an. Einerseits weil sie ihn umgaben und andererseits weil sie äußerst wertvolle informationen für ihn hatten. Der Kaiser konnte seine Meinung über ihn schließlich jederzeit ändern Gute Worte, hier und da ein Sonderrecht oder etwas Geld gaben ihm bald viele Verbündete. So hatte er innerhalb von ein paar Monaten ein Netz in der verschlossenen Stadt gesponnen mit dem man vielerlei Intrigen planen konnte.

Die Kehrseite von WolkenkuckucksheimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt