Leben auf Messers Schneide

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Mit einem Schadenfrohen Lächeln trat Jang Tschu dem General entgegen. Dieser drehte sich um und wusste sofort, dass er nix gutes ahnen sollte.

"Ich muss euch gratulieren," begann Jang Tschu grinsend.

"Zu was?"

"Königin Schönheit hat ein wundervolles Mädchen geboren."

Der General spuckte seinen Coctail aus. Für einen Moment wurde er blass, dann gewann er seine Fassung wieder.

"Es ist nicht bewiesen, dass es mein Kind ist!", murmelte er trotzig.

"Ich fürchte, es wurde so eben bewiesen."

"Was willst du?", knurrte der General. Sein Körper begann zu zittern.

"Oh ich bin wuschlos glücklich...", verkündete Jang Tschu nebensächlich, "Aber das könnte sich ändern," fügte er mit einem sadistischen Grinsen hinzu.

Der General wsichte sich den Angstschweis vom Gesicht, als Jang Tschu pfeifend weitergegangen war. Wie ein Tier, dass man in die Enge getrieben hatte begann er fierhaft über eine Fluchtmöglichkeit nachzudenken. Niemals würde ihm Jang Tschu verzeihen wie er sich damals an Suhjen rangemacht hatte. Nun begann ihr Kampf und der General schwor sich, dass er selbst wenn er sterben sollte, Jang Tschu mitnehmen würde.

Inzwischen arbeitete dieser weiterhin daran wie er sich an der siebten Herrin rächen könnte. Jemanden zu finden um sie zu ermorden war nicht schwer, doch dieser konnte einen auf der Folter verraten. Wenn er es geschickt anstellte könnte Jang Tschu die Sache den bösen Japanern oder den bösen Indern in die Schuhe schieben. Dass das einen Krieg auslösen würde störte Jang Tschu nicht so sehr, wie dass so etwas ziemlich kompliziert war. Es blieb ihm nicht anderes übrig als einen Unfall auszulösen, so dass niemand unötige Fragen über ihren Tod stellen würde.

Scheinbar zufällig verschwand eines Tages ein Herzmedikament im Büro des Tierarztes. Wenig später wurde es ausversehenen dem Pferd der siebten Herrin verabreicht, kurz bevor sie mit ihrer Zofe ausritt. Nach einer halben Stunde fing das Mittel an zu wirken und das Pferd warf die Frau des Kaisers ab und sie fiel in einen Teich. Die Diener wurden später bei den Versuchen das Pferd zu fangen, zertrampelt. Doch statt sich den Hals zu brechen brach sie sich das Bein. Jang Tschu musste erneut versuchen. Weil sie in den Teich gefallen war rechnete Jang Tschu damit, dass sie ein Mittel nehmen würde um einer Erkältung vorzubeugen. So geschah es das scheinbar zufällig ein starkes Magenmittel mit der Profilaxe vermischt war. Diesmal ging die Rechnung auf. Der Arzt wurde gevierteilt. Als Jang Tschu das erfuhr, ging er in einen buddhistischen Tempel um für den Arzt zu beten. Das beruhigte sein Gewissen. Als er dann noch eine Schule für Arme Leute gründete, war er sich sicher, dass er diesen Mord ausgeglichen hatte und im nächsten Leben nicht dafür bestraft werden würde.

Inzwischen versuchte der General Jang Tschu zu töten. Nun fing er an der dritten Frau des Kaisers romantische Briefe unter Jang Tschus Namen zu schreiben. Es sah alles echt aus, weil der General Jang Tschu's Diener bestochen hatte um die Briefe zu übermitteln. Dass Jang Tschu gut aussah und sich sehr höflich benahm würde die Begierde der dritten Herrin nur verstärken. Und früher oder später würde er dieser blendenden Schönheit erliegen. Danach würde man sie zufälig erwischen und gemeinsam in den Todesbrunnen stoßen.

Der General rechnete zwar damit, dass die dritte Herrin oder Königin Schönheit wie man sie nannte, sehr erotisch zurückschrieben würde, aber nicht damit, dass sie ihrem Brief mit den Worten "Verzeiht mir, dass ich euch erst jetzt antworte" beginnen würde.

Jang Tschu hätte diesen Brief sofort verbrannt. Dem Kaiser hätte bestimmt nicht gefallen so etwas bei ihm zu finden. Doch nun musste er gründlich nachforschen. Wieder ließ sich Suhjen sich von der Magd der dritten Herrin die Haare pflechen. Danach lud sie sie zu einer Erfrischung ein. Selbst wenn die Magd wollte, hätte sie nicht ablehenen können. Zum Schluss machte Suhjen die arme Frau so betrunken, dass sie den Namen des Dieners verriet der die Briefe überbrachte.

Die Kehrseite von WolkenkuckucksheimWhere stories live. Discover now