Kapitel 9

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Ich wartete auf Lana vor dem Kino. Ich war früh drann. Mein Arm tat höllisch weh die Betäubung hatte schon lange wieder nachgelassen. Nina hatte mich zum Nähen ins Krankenhaus gefahren.
Ich sah Lana von weitem kommen.
Ich freute mich sie zu sehe. Als sie mich sah lächelte sie.
"Na Kyra. Ich freu mich, dass das geklappt hat."
"Ja, ich mich auch."
Zusammen gingen wir rein und schauten uns einen Horrorfilm an. Ich schrie viel mehr als Lana. Zum Schluss lachten wir nur noch, bis uns die Leute anzischten wir sollten doch endlich still sein.
Fröhlich und gut gelaunt verließen wir das Kino.
"Komm lass uns noch was trinken gehen.", meinte Lana.
Ich überlegte, eigentlich ging ich nie was trinken oder überhaupt weg.
"Ähm...ja okay.", stimmte ich schließlich zu. Mein Blick streifte die andere Straßenseite. Dort stand ein Mann er starrte zu uns rüber. Ich strengte mich an um ihn zu erkennen, doch plötzlich war er verschwunden.
"Kyra? Alles klar?", riss Lana mich aus meinen Gedanken.
"Ja, ich dachte nur ich hätte jemanden gesehen."
Wir gingen in ein Bar und Lana gab mir und sich einen Drink nach dem anderen aus. Lana war ziemlich schnell gut angetrunken. Ich war schon nach fünf Drinks hacke dicht. Es drehte sich alles um mich. Ich regestrierte gar nicht, dass Lana mich die ganze Zeit stützte. Ich tanzte wie wild und quatschte lauter Leute an.
"Kyra, jetzt komm endlich.", Lana zerrte mich mit raus. Ich fand das irgendwie lustig, doch plötzlich ging es mir gar nicht mehr gut. Kaum waren wir draußen kotzte ich in einen Blumenkübel. Als ich fertig war zog Lana mich weiter mit. Wir gingen gar nicht so lange. Lana schloss irgendwann eine Wohnungstür auf und legte mich in ein Bett. Es war so weich. Ich legte mich auf die Seite und schlief sofort ein.
Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich war total orientierungslos. Ich stand auf und suchte das Bad. Als ich es gefunden hatte, wusch ich mir erst mal das Gesicht und spülte meinen Mund aus. Lana war wach als ich wieder zurück kam. Ich zog meine Jeans aus und stieg wieder ins Bett.
"Geht's dir besser?", grinste Lana mich an.
Ich lachte und nickte. Lana hatte ein großes T-shirt als Nachthemd an. Sie sah gut aus.
"Du erzählst echt viel, wenn du betrunken bist.", Lana setzte sich auf und sah mich an. Ohje, was hatte ich nur gesagt. Ich konnte mich nicht erinnern.
"Was habe ich dir denn erzählt?", fragte ich voller Angst.
"Nichts, was meine Meinung über dich ändern würde.", sagte sie und sah mir ehrlich in die Augen.
Ich war total überrumpelt, als Lana sich vorbeugte und mich küsste. Zu meiner Überraschung erwiederte ich den Kuss. Dann stieß ich Lana weg. Ich war total verwirrt. Ich stand doch gar nicht auf Frauen. Das erste Mal sah ich in Lanas Gesicht Unsicherheit aufblitzen. Ich hatte sie verletzt, das wollte ich gar nicht. Ich kroch zu ihr und nahm sie in den Arm.
Ich fühlte mich komisch, aber mir gefiek diese Nähe. Sie hatte nichts grobes. Ich nahm Lanas Gesicht in meine Hände. Ich fand nicht hartes. Ihe Gesicht war weich und so gar nicht grob. Diesmal war ich diejenige die sie küsste. Lanas Berührungen waren sanft und überhaupt nicht stürmisch. Wir zogen uns gegenseitig unsere Shirts aus. Sie strich über meine Narben am Bauch, an den Armen und an den Beinen. Über meinen Verband sah sie hinweg, worüber ich froh war. Innig umschlungen legten wir uns hin und schliefen ein.

Lana schlief noch als ich am nächsten Morgen aufwachte. Ich betrachtete sie. Was wollte sie nur von mir? Ich hatte sie gar nicht verdient. War ich in sie verliebt? Ja okay, ich fand Lana echt toll, aber Liebe?
Ich zog mir meine Klamotten an und sah auf mein Handy. Fuck! Fünf verpasste Anrufe von Nina. Ich rief sie sofort zurück. Sie meldete sich nach dem ersten Klingeln.
"Kyra, verdammt. Wo bist du?"
"Ich bin bei Lana. Chill doch mal."
"Ach ja und was ist mit Schule?"
"Ist doch egal. Wir haben Montag. Morgen kann ich auch noch gehen."
"Wie bitte? Du schwingst jetzt deinen Arsch hier her und zwar zack zack.", sagte Nina und legte auf. Oh mann die war echt wütend.
Ich legte der schlafenden Lana einen Zettel hin und ganb ihr einen Kuss auf die Stirn. Draußen musste ich mich erstmal orientieren wo ich war, doch Lanas Wohnung lag direkt am Park. Also fand ich ohne Probleme nach Hause.
Nina erwartete mich schon mit meiner gepackten Schultasche. Sie sah echt sauer auf.
"Nina, es tut mir echt leid.", versuchte ich sie zu besänftigen.
"Du solltest mal überlegen was wichtig ist. Wenn du jetzt anfängst die Schule zu schwänzen, nimmt das Jugendamt dich mir ganz schnell wieder weg."
Ich war geschockt, daran hatte ich gar nicht gedacht. Schnell nahm ich Nina meine Tasche aus der Hand und lief zum Auto.
Ich kam natürlich zu spät in der Schule an.
Ich setzte mich leise neben Alena. Zu meinem Glück hatten wir Deutsch bei Frau Renz.
"Warum kommst du zur Zeit immer zu spät?", fragte Alena mich leise.
"Was heißt immer. Das war das zweite Mal. Ich hab verschlafen.", log ich.
Frau Renz warf uns einen strafenden Blick zu, also war ich ruhig.
"Kyra, warum bist du zu spät gekommen?", fragte Frau Renz nachdem der Unterricht vorbei war.
"Ich habe verschlafen.", log ich erneut.
Ich sah Frau Renz an, dass sie mir nicht glaubte. Ich war nunmal absolut nicht gut im Lügen. Doch sie nickte nur und schrieb was ins Klassenbuch.
Ich ging bevor sie noch etwas sagen konnte.
Alena wartete im Foyer auf mich. Wir setzten uns zu den anderen.
Ich beteiligte mich nicht an den Gesprächen der anderen. Es ging eh immer nur über Jungs, Schule oder über irgendwelchen Tratsch.
Ich hasste die Mittagspausen, alle waren am essen. Mich ekelte das total an, vorallen fragten mich immer alle, warum ich nichts aß oder ob ich denn keinen Hunger hätte.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als ich ein lautes Bellen hörte. Ich schaute auf und sah einen Husky quer durch das Foyer laufen. Was machte Kamu denn hier?
Erst jetzt sah ich Morris wütend hinter ihm herlaufen, doch Kamu war schneller.
"Fuck was macht denn ein Hund hier.", sagte Alena.
Ich sagte nichts. Kamu rannte weiter auf einen Lehrer zu, der am Rand stand.
Morris versuchte Kamu zu packen, aber erwischte ihn nicht. Kamu sprang an dem Lehrer hoch und bellte wie wild. Dem Lehrer war die Angst ins Gesicht geschrieben. Alle Schüler wichen zurück. Morris versuchte Kamu weg zu ziehen, doch dieser schnappte nach ihm. Ich stand auf und ging auf den aggresiv bellenden Husky zu.
"Kyra, was machst du. Komm zurück.", Alena packte mich am Arm, aber ich riss mich los.
Ich ging weiter, immer näher zu Kamu. Ich kniete mich hin und rief nach Kamu. Dieser spitzte die Ohren und sah mich kurz an. Dann knurrte er weiter den Lehrer an.
Morris sah mich an und winkte mich weg. Aber ich dachte nicht daran.
Ich rief abermals nach Kamu und dieses Mal kam er zu mir rübergelaufen. Ich kraulte ihn an den Ohren, dann packte ich ihn am Halsband und führte ihn nach draußen. Alle Schüler wichen zurück als ich mit Kamu an ihnen vorbei ging.
Draußen kam Morris dazu.
"Danke Kyra. Ich dachte echt, gleich beißt er jemanden. Ich muss nach oben ins Rektorat. Ich hoffe, ich verliere nicht meinen Praktikumsplatz. Kannst du kurz auf Kamu aufpassen so lange ich oben bin?", sagte Morris.
"Ja klar."
Ich passte gerne auf den großen Hund auf.
"Hoffentlich muss Morris dich jetzt nicht abgeben.", sagte ich zu Kamu.
Er schleckte mir einmal durchs Gesicht. Ich ging ein paar Mal mit ihm auf und ab und streichelte ihn. Wann kam denn Morris endlich wieder?
Ich beschloss mit Kamu mal nachzuschauen. Der Hund lief mir hinterher. Ich war froh darüber, dass dieser mir jetzt nicht davon lief.
"Das kannst du nicht verlangen.", hörte ich Morris wütend sagen, als ich vor dem Rektorrat ankam.
"Mo, es tut mir leid, aber der Hund macht dir nur Ärger. Ich weiß du bist dran für ihn eine Familie zu finden, aber dass schon seit einer gefühlten Ewigkeit, weil niemand ihn haben möchte. Du musst ihn zurück in die Tierschutzstation bringen.", sagte Frau Renz.
"Ich stimme dem voll und ganz zu. Außerdem weiß ich gar nicht, warum Sie den Hund überhaupt mit gebracht haben, Herr Renz.", meinte die Rektorin.
"Ich hatte ihn im Auto, weil ich hier nur kurz ein paar Unterlagen abgeben wollte, dann ist er mir entwischt. Es tut mir wirklich leid. Aber ich kann Kamu nicht zu unserer Tierschutzstation bringen. Er ist aggresiv gegenüber dem Pflegepersonal und mit den anderen Tieren versteht er sich auch nicht.", Morris klang echt verzweifelt.
"Ihr Engagemant für den Tierschutz in allen Ehren, aber so geht das nicht. Der Hund muss weg, wenn sie den Platz hier behalten wollen. Sie können froh sein, dass ich Sie nicht der Schule verwiesen habe."
Ich hatte genug gehört. Morris konnte Kamu doch nich einfach zurück geben.
"Na komm, mein Junge.", sagte ich zu Kamu. Ich lief aus der Schule. Kamu folgte mir sofort.
Ich überlegte wie ich am besten nach Hause kam und entschied mich zu laufen. Dann bekam Kamu gleichzeitig genügend Auslauf.

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