Kapitel 15

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Nina schlief noch, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Sie musste sich in der Nacht zu mir ins Bett geschlichen haben, denn ich hatte es nicht mitbekommen, dass sie bei mir geschlafen hatte.
Es war früh, Kamu schlief auch noch. Ich weckte ihn und leinte ihn an. Nina wollte ja nicht, dass ich alleine rumlief. Mit Kamu war ich nicht alleine. Ich lief eine große Runde mit ihm bis ich vor Morris' Wohnung stand. Ich klingelte dreimal bis Morris mir endlich aufmachte.
"Hast du mal auf die Uhr geschaut?", fragte er mich zur Begrüßung.
"Ja, wir haben 7Uhr. Du musst doch sowie so gleich los zum Arbeiten.", antwortete ich.
"Kyra, ich muss erst um 09.00 anfangen."
Ich zuckte mit den Schultern und lief an ihm vorbei in seine Wohnung. Ich hörte, wie er hinter mir die Tür schloss.
"Ich geh jetzt duschen.", meinte Morris und ließ mich alleine. Ich setzte mich auf sein Sofa und legte mich dort hin.
"Kyra, hey, Maus."
Ich war wohl eingeschlafen. Ich machte meine Augen auf und sah Morris an.
"Ich muss jetzt los du Schlafmütze. Nicole ist gerade gekommen, um mich mitzunehmen. Komm, wir setzen dich Zuhause ab.", sagte Morris.
Ich gähnte einmal herzhaft und streckte mich.
"Ja wäre echt toll.", sagte ich.
Ich stand auf und ging mit Kamu nach draußen. Frau Renz stand schon dort. Mir war es unangenehm mit ihr alleine hier zu stehen. Ich starrte auf den Boden und scharrte mit meinem Fuß in der Erde.
Endlich kam Morris und wir fuhren los. Frau Renz setzte mich Daheim ab.
"Danke.", sagte ich beim Aussteigen und sah Frau Renz an, diese nickte mir zu. Sie hatte mich also verstanden.
Ich schloss die Tür auf. Nina kam mir wütend entgegen.
"Wo warst du?", begrüßte sie mich.
"Ich war bei Morris und ich hatte Kamu dabei, also war ich nicht alleine."
"Ah okay. Du weißt schon, dass ich mit 'nicht alleine rumlaufen' meinte, dass dich ein menschliches Wesen begleiten soll.", schimpfte sie.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Wie auch immer. Ich muss jetzt zur Arbeit, wir sehen uns heute Abend.", sagte Nina.
Ich umarmte sie feste bevor sie ging.
Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen und es tat mir Leid. Mir tat das Herz weh, als ich Nina aus der Einfahrt fahren sah.
Ich ließ die Jalousien runter. Ich fühlte mich einfach wohler so.
Nina war noch gar nicht lange weg, als es an der Tür klingelte. Ich zuckte zusammen und verhielt mich ruhig. Hoffentlich ging die Person bald wieder.
"Kyra, ich weiß, dass du da bist.", hörte ich eine mir bekannte Stimme. Lana!
Ich machte die Tür auf und ließ sie rein. Sie küsste mich zur Begrüßung.
"Sorry, ich wusste nicht, dass du das bist.", entschuldigte ich mich.
Ich freute mich total Lana zu sehen. Ich hatte sie seit Tagen nicht getroffen.
"Ich hab dich vermisst, Maus.", sagte Lana. Ich grinste und küsste sie.
"Ich dich auch."
"Geht es dir wieder gut? Deine SMS von neulich hat nicht so mega geklungen.", meinte Lana.
"Ja, mir geht es gut."
Ich hatte Lana alles per Handy berichtet, was in den letzten Tagen passiert war.
"Das wird schon alles wieder."
Wir setzten uns auf die Couch. Ich mochte das an Lana, sie war so unkompliziert. Ich musste ihr nicht alles zweimal erklären oder erzählen.
Ich machte den Fernseher an und kuschelte mich zu Lana in den Arm.
"Kyra, ich liebe dich.", sagte Lana plötzlich aus dem Nichts.
"Hä was?"
Wie Lana liebte mich, das konnte doch gar nicht sein. Niemand konnte mich lieben. Liebte ich Lana? Ich war total überfordert.
Lana merkte, dass mich das überforderte.
"Sorry Kyra. Ich wollte das nur sagen. Du musst darauf auch nichts erwiedern. Du hast alle Zeit der Welt.", Lana klang unsicher.
Ich drehte mich um und küsste sie. Sie küsste mich zurück und zog mich hoch. Ich spürte, dass ihre Hände unter meinem T-shirt lang tasteten. Ich bekam Gänsehaut, ließ es aber zu.
Lana zog mein Shirt aus und danach ihrs. Sie drückte mich runter aufs Sofa und und küsste mich den Hals runter bis zu meiner Hose.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und knöpfte die Hose von Lana auf.
Irgendwann lagen wir beide in Unterwäsche auf dem Sofa. Lana zitterte als ich mit meinen Händen ihren Bauch runter fuhr.
Als Lana mit ihrer Hand in meine Unterhose fuhr, zuckte ich zurück. Lana merkte dies und nahm ihre Hand sofort zurück. Ich umschlang sie mit meinen Armen und Beinen.
"Lass uns abhauen.", sagte Lana plötzlich. Ich ließ mich auf ihren Schoß sacken und sah sie an.
"Bitte, was? Lana, hörst du dir überhaupt zu.", antwortete ich erschrocken.
"Also ich meine nicht direkt abhauen. Lass uns nur so lange weg fahren bis dein Onkel wieder gefasst ist und dann kommen wir zurück. Wir sagen niemandem wo wir hinfahren. Dann kannst du dich sicher fühlen und vielleicht fühlst du dich dann auch nicht mehr so verfolgt.", erklärte Lana sich.
"Das klingt gar nicht so dumm.", gab ich zu.
"Ja, finde ich auch. Ich habe einen alten VW Bus mit dem könnten wir wegfahren. Ich wüsste auch schon wohin."
Ich nahm Lanas Gesicht in meine Hände und küsste sie.
"Und was ist mit Nina?", fiel mir ein.
"Der kannst du ja einen Zettel hinlegen und Kamu können wir mitnehmen.", meinte Lana.
Ich war total unschlüssig. Sollte ich wirklich mit Lana abhauen? Vielleicht wäre das ja wirklich besser. Nina würde mir den Kopf abreißen, auch konnte ich ihr das nicht antun.
Aber sie würde mich verstehen, wenn ich ihr einen Zettel hinlegen würde und ich würde ja nicht für immer verschwinden, nur so lange bis mein Onkel wieder im Knast sitzen würde.
Ich sah Lana an.
"Wann fahren wir los?", fragte ich.

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