Kapitel 11

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Heute hatte ich nicht lange Schule, was mich freute. In letzter Zeit fühlte ich mich unwohl dort. Ich fühlte mich ständig beobachtet. Was total banal war. Nach der letzten Stunden verließ ich das Schulhaus alleine. Die anderen nervten mich, ich hatte mich schon den ganzen Tag von ihnen abgegrenzt.
"Kyra! Warte auf mich.", ich sah Alena aus dem Schulgebäude stürmen.
"Ist alles in Ordnung? Du warst heute so still.", sagte sie nachdem sie mich eingeholt hatte.
"Ja, alles klar. Ich wollte nur mal meine Ruhe haben.", ich schenkte ihr ein breites Lächeln. Alena grinste zurück. Gut, sie hatte es mir abgekauft.
Gegenüber von der Schule sah ich Lana stehen. Ich lächelte ihr zu.
"Alena, ich muss los. Wir sehen uns morgen.", sagte ich und ließ sie verdutzt stehen.
Lana grinste als sie sah, dass ich ihr entgegen lief.
"Naaa! Was machst du denn hier?", fragte ich sie.
Sie umarmte mich zur Begrüßung kräftig.
"Ich wollte dich sehen und ich dachte mir, dann hol ich dich halt von der Schule ab."
Lana und ich setzten uns auf eine Mauer, die Gegenüber von der Schule war.
Der Schulhof leerte sich langsam.
"Kyra?", brach Lana schließlich die Stille.
"Ja?"
"Ich mag dich. Also ich mag dich wirklich und ich weiß absolut gar nicht, was du von mir hälst. Ich kann dich nicht einschätzen und das faziniert mich.", Lana sah total unsicher aus. Eigentlich war sie immer so selbstsicher.
"Ich mag dich auch, Lana. Ich kann es nur nicht so wirklich zeigen."
"Damit kann ich leben.", Lana grinste und sprang von der Mauer. Sie zog mich mit runter und küsste mich. Mir wurde ganz warm im Bauch.
Lana war mit dem Auto da und fuhr mich nach Hause.
Sie kam mit rein. Kamu war nicht da. Wahrscheinlich hatte Nina ihn mitgenommen.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Ich sah Lana an, sie hatte es offensichtlich auch gehört, denn sie sah mich fragend an. Ich holte einmal tief Luft. Ich wünschte mir gerade wirklich, dass Kamu hier wäre.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und ging weiter in die Küche, aus der ich das Geräusch vermutete. Ich spähte hinein. Es stand ein Mann an der Arbeitsplatte und trank ein Glas Wasser. Was machte der hier?
"Entschuldigung bitte? Was machen Sie da?", machte ich mich bemerkbar.
Der Mann erschreckte sich total. Dann musterte er mich von oben bis unten.
"Du bist Kyra oder?", fragte er. Ich mochte ihn jetzt schon nicht.
"Was machen Sie hier?", fragte ich abermals.
"Oh sorry. Ich bin ein Freund von Nina. Sie hat eigentlich gesagt, du würdest erst später kommen. Ich bin aber sofort weg, außer du willst dich mit mir unterhalten."
"Sicher nicht. Sie können verschwinden."
"Du kannst gerne Du zu mir sagen. Vielleicht sehen wir uns ja mal öfter.", er lächelte mich freundlich an.
Ich grinste böse zurück.
"Nein, ich bleibe beim Sie und ich will Sie nicht wiedersehen und tschüss."
Der Typ sah mich schon etwas empört an, aber ich erreichte mein Ziel er ging.
"Alter, wer war das denn?", machte ich meinem Ärger Luft.
"Vielleicht halt wirklich nur ein Freund von Nina.", meinte Lana.
"Der kann sich verpissen."
Ich murrte vor mich hin.
Lana lachte.
"Ich hoffe nur, dass du mich niemals so böse anschaust. Der wäre gestorben, wenn Blicke töten könnten"
Ich haute nach ihr und lachte mit.
Wir gingen in mein Zimmer und verbrachten den Nachmittag quatschend in meinem Bett.

"Wer war der Typ?", fragte ich Nina vorwurfsvoll während wir zu dritt kochten. Lana war echt super, wenn es um die Küche ging. Im Gegensatz zu mir.
"Das war Thomas. Ein Freund von mir. Er war heute Morgen da, ich musste dann los und hab gesagt, er kann ruhig noch bleiben.", sagte Nina.
"Ich mag den nicht."
"Wen magst du schon?"
"Ich fand den aber auch komisch.", mischte Lana sich ein.
"Schön, dass ihr euch einig seid.", Nina klang etwas beleidigt.
Ich zuckte mit den Achseln. Lana sah plötzlich auf die Uhr.
"Oh fuck. Ich muss los.", rief sie.
Schnell packte sie ihre Sachen, küsste mich schnell und verschwand.
Kaum war Lana draußen, sah Nina mich fragend an. Ich merkte wie ich rot wurde.
"Ich geh schnell mit Kamu raus.", sagte ich schnell.
"Nee, nee. Das kannst du später machen. Wir essen jetzt."
Nina deckte den Tisch und ich sah mich gezwungen mich zu setzen.
"So Kyra, erzähl mal.", Nina grinste mich wissend an.
Ich starrte auf meinen Teller.
"Ich...ähm...also... ich weiß auch nicht. Irgendwie sind Lana und ich, glaube ich zusammen."
"Finde ich gut.", sagte sie ernst.
"Echt?", ich war erstaunt. Ich dachte, sie würde mir den Kopf abreißen.
"Ja klar. Warum nicht?"
Mir viel ein Stein vom Herzen.

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