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Connors Sicht

Sie war jetzt schon fast zwei Stunden an der Maschine angeschlossen. Dr. Logan und der Colonel kamen gerade wieder zurück. Sie hatten sich eine Pause gegönnt und etwas gegessen. Aber ich wollte Adriana nicht von der Seite weichen. Mit jeder Minute stieg meine Angst um sie. Ihre Werte waren normal. Kurz hatte sich ihr Puls mal beschleunigt, aber das hatte sich wieder gelegt.
Wir näherten uns der zweiten Stunde immer schneller und meine Nervosität stieg.

„Was ist, wenn sie nicht aufwacht, bevor die Zeit um ist?", fragte ich den Doktor.
„Dann müssen wir sie anders zurückholen. Wenn sie die zwei Stunden überschreitet, dann wird das lebensgefährlich."
Ich spannte meinen Kiefer an und konnte nicht still stehen. Nervös ging ich in dem kleinen Raum herum. Der Colonel und der Doktor hatten sich hingesetzt. Wie konnten sie nur so ruhig bleiben? Gerade versuchte ich ebenfalls runter zu kommen, doch dann ging ihr Puls ganz plötzlich rasch nach oben. Der Monitor fing an zu Piepsen. Dr. Logan sprang sofort auf und drückte sämtliche Knöpfe, aber das Piepsen hörte nicht auf.
„Was passiert da?"
„Da stimmt etwas nicht." murmelte Logan vor sich hin.

Ich bekam Panik und sah zu Adriana. Sie lag noch ruhig da, doch sie weinte. Tränen liefen ihre Wange hinab und dann verkrampfte sich auf einmal ihr Gesicht. Sie begann plötzlich zu schreien.
„Logan, verdammt, holen sie sie da raus!"
„Ich versuch es ja, aber ich weiß nicht wie. Wir haben die zwei Stunden noch nicht erreicht."
Mittlerweile schlug das Gerät Alarm und auch der Colonel sprang auf.

„Was ist los? Machen sie doch was!", schrie ich ihn an, aber er drückte nur irgendwelche Knöpfe. Ihr Herzschlag wurde immer schneller und sie schrie immer noch.
„Wir können nichts machen. Die Maschine schaltet sich erst nach zwei Stunden ab."
Ich sah auf die Stoppuhr am Monitor. Sie zeigte eine Stunde und 55 Minuten.
„Fünf Minuten sind zu lange. Schalten sie sie manuell aus", schlug ich vor.
„Aber das könnte gefährlich werden."
„Wie soll es denn noch gefährlicher werden? Ihr Herz explodiert gleich!", schrie ich nur noch.
Warum tat der Colonel denn nichts? Die Situation war nicht auszuhalten.

Mittlerweile hatte Adriana zu schreien aufgehört, doch ihre Werte stiegen weiter nach oben.
„Schalten sie die Maschine ab", gab der Colonel endlich den Befehl.
Dr. Logan zögerte kurz und drückte dann auf einen roten Knopf. Der Alarm hörte auf und die Maschine fuhr herunter.
Ich rannte aus dem Raum zu Adriana und riss ihr sofort die Kabel vom Körper.
Sie lag nun ganz ruhig da und gab keinen Laut von sich. Aus ihren Ohren lief Blut.

„Hey, Adriana. Wach auf", ich tätschelte ihr Gesicht, doch sie rührte sich immer noch nicht. Dann rüttelte ich sie an den Schultern.
„Wach auf!",brüllte ich. Verdammt. Ich wusste, warum ich diese Maschine hasste. Ich hätte niemals zulassen sollen, dass jemals wieder ihr Startknopf betätigt wurde.
Ich wartete eine Weile. Endlich flackerten Adrianas Lider und sie öffnete langsam die Augen. Erleichtert atmete ich aus. Sie wollte sich aufrichten, schaffte es jedoch nicht und fiel zurück auf die Liege.

„Hey, langsam. Ganz ruhig", redete ich ihr beruhigend zu.
„Was ist passiert?" Ihre Stimme war leise und brüchig.
„Das wüsste ich auch gern."
Ich sah Logan wütend an, der nun auch zusammen mit dem Colonel endlich zu uns gekommen war.
„An was kannst du dich erinnern?" fragte er sie. Adriana schien kurz zu überlegen und fasste sich in ihre braunen Haare.

„Ich war in einem Raum und musste Aufgaben bestehen..." während sie erzählte, holte ich ein Papiertuch und setzte mich neben sie auf die Liege. Dann nahm ich ihr Kinn und drehte ihren Kopf in meine Richtung. Sie hörte auf zu erzählen und blickte mich an. Ihre warmen Augen leuchteten auf und sie sah tief in die Meinen. Ich löste mich von ihrem Blick und tupfte Adriana mit dem Tuch das Blut von den Ohren.
Der Schweiß glänzte auf ihrer Stirn und ich wischte ihn ebenfalls herunter.
„Erzähl weiter." drängte der Colonel ungeduldig. Sie löste ihren Blick von meinen Augen und begann weiter zu erzählen.

SurviveWhere stories live. Discover now