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Connors Lippen lagen auf meinen! Gerade in diesem Moment macht mein Herz einen gewaltigen Sprung. Ich schmeckte seine Lippen, die wie weiche Federn meine liebkosteten.  

Ich küsse Connor! Nein Moment. Er küsst mich! Ich sitze nur total perplex vor ihm.
Adriana küss ihn zurück!
Ich legte meine Hände in seinen Nacken und zog ihn noch näher zu mir, sodass nicht einmal ein Blatt Papier zwischen uns gepasst hätte.

Er legte eine Hand auf meine Wange und hielt mit seinen Fingern eine Haarsträhne fest, damit sie mir nicht ins Gesicht fällt, während er die andere Hand in meine Haare fuhr und sie von dort aus hinunter auf meinen Rücken gleiten lässt.
Ich spürte, wie sich eine Gänsehaut über diesen zog und die Stelle, auf der Connors Hand ruhte zum Kribbeln begann.
Unser Kuss wurde fordernder und inniger.
Wow. Das fühlt sich verdammt gut an.
In mir machte sich auf einmal eine Wärme breit und ich ein unbeschreiblich schönes Gefühl machte sich in mir breit.
Es fühlte sich an, als würden alle Sorgen und Ängste von mir weichen und stattdessen füllte Glück, Freude und Liebe mein Herz.
Ich wollte das dieser Kuss niemals aufhört und auch Connor schien es so zu gehen.
Ich genoss jede Sekunde.

Irgendwann lösten sich unsere Lippen dann doch widerwillig.
Ich sah in Connors Gesicht, dessen warmes und liebevolles Lächeln nur mir galt.
„Wow, das hätte ich schon viel früher machen sollen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange ich darauf gewartet habe."
flüsterte er und betrachtete mich.
Ich musste dabei Lächeln, da es mir ebenfalls so ging.
Connor hatte sich irgendwie in mein Herz geschlichen und ist mir verdammt wichtig geworden.

„Ich hoffe doch du hast mich nicht nur geküsst, damit ich bei dir schlafe. Das wär jetzt nämlich irgendwie unangenehm." gab er lachend von sich und machte dabei ein nachdenkliches Gesicht, wobei er seine dunklen Augenbrauen nach oben zog und sich dabei Falten auf seiner Stirn bildeten.
Ich weiß nicht, ob er das jetzt Ernst meint, aber bei dem Blick den er gerade zog, erwartet er darauf sicher keine ernsthafte Antwort.
„Mist. Eigentlich war genau das meine Absicht." sagte ich so ernst wie möglich.
Kurz entglitten ihm alle Gesichtszüge, doch als er dann mein schelmisches Lächeln sah, fasste er sich wieder.

„Ach ich verstehe. Das ist deine Taktik mich in dein Bett zu bekommen, was? Aber das kann ich auch gut verstehen. Meinem Charme und Aussehen kann eben kein Mädchen widerstehen."
gab er in einem gestellt selbstverliebten Ton von sich, was mich schon wieder zum Lachen brachte.
Ich gab ihm einen leichten Schlag gegen seinen Oberarm, was auch ihn ins Lachen versetzte.
Erst jetzt bemerkte ich, dass Connor ziemlich lustig ist und immer versucht mich zum Lachen zu bringen, was ihm auch immer gelang.
Wieder fällt mir auf, wie wenig ich doch von ihm weiß.
Ich kenne ihn eigentlich gar nicht richtig, da wir die meiste Zeit, wenn wir zusammen sind, damit verbringen, ums Leben zu rennen.

„Worüber denkst du nach?"
fragend sah ich ihn an.
Woher weiß er immer, dass ich nachdenke?
„Deine Lippe verrät dich. Jedes Mal wenn du nachdenkst, kaust du an ihr." sagte er lächelnd, als hätte er meine Gedanken gelesen.
Darauf hatte er mich schon einmal aufmerksam gemacht und ich finde es irgendwie süß, dass ihm das immer auffällt.

„Mir ist gerade aufgefallen, dass ich dich gar nicht richtig kenne."
In Connors Blick bildete sich Verwirrtheit.
„Na dann erzähle ich dir mal etwas über mich. Also ich heiße Connor, falls du das noch nicht wusstest und bin 25 Jahre alt." fing er lachend an sich wie bei einem Vorstellungsgespräch vorzustellen.
„So meine ich das nicht. Erzähl mir was von deinem Leben!"
Connor überlegte etwas, doch dann fing er an zu erzählen.
Er berichtete mir von seiner Familie.
Von seinem Bruder und seinem Vater, mit denen er zusammen auf einem kleinen Farmhaus irgendwo in Alabama aufgewachsen ist.
Seine Mutter starb ziemlich früh an Krebs und sein Vater musste später ins Militär.
„Mein Vater starb bei einem Einsatz und seitdem wurden ich und Rick vom Colonel im Militär aufgenommen und ausgebildet, da er ein guter Freund meines Vaters war."
Ich hatte zwar nicht gerade das Gefühl seine Person dadurch besser zu kennen. Aber immerhin weiß ich nun mehr von seinem Leben.
Aber man kennt einen Mensch eben erst, wenn man längere Zeit mit ihm verbringt.

„Nun du! Ich weiß auch so gut wie nichts über dich." grinste er mich erwartend an.
Es war fast so als hätte der Kuss ein unsichtbares Eis zwischen uns gebrochen, da sich nie jemand traute den anderen etwas über seine Vergangenheit zu fragen.
„Okay...äh...naja es gibt nicht wirklich viel über mich zu wissen."
Ich erzählte von meinen verstorbenen Adoptiveltern und der schwierigen Zeit im Waisenhaus und Connor hing an jedem Wort, dass von meinen Lippen kam.
„Das mit deinen Eltern tut mir Leid. Wir hatten wohl beide keine tolle Kindheit was? " sagte er mitfühlend, als ich fertig war mit erzählen.
Ich nickte zustimmend und zuckte mit meinen Schultern.
Leicht ist unser Leben nicht, aber welches ist das schon in der heutigen Zeit.
„Komische Gespräche, um sie mitten in der Nacht zu führen." stellte ich fest und Connor nickte nur stumm.
Dann herrschte zwischen uns ein Schweigen, dass irgendwie unangenehm war.

„Ganz nebenbei bemerkt. Wusstest du, dass Lucas und Daniel schwul sind?" unterbrach Connor grinsend die Stille.
Mit klappte der Mund auf.
„Was? Ehrlich?"
Connor nickte lachend.
Daniel und Lukas sind schwul! Das hätte ich ja nie gedacht.
Die beiden sahen gar nicht so aus.
Allerdings, wie sieht man schon aus, wenn man schwul ist?
„Das ist irgendwie süß." kicherte ich und brachte damit Connor noch mehr zum Lachen.
Als wir uns beide wieder beruhigten, entfuhr mir ein Gähnen.
Ich spürte die Müdigkeit, wie sie zurück in meine Knochen kroch und rieb mir meine Augen, da sie ziemlich juckten.
„Wir sollten jetzt echt schlafen."
Ich nickte.
„Ja, das sollten wir wohl."

Wir legten uns gemeinsam in mein Bett und deckten uns mit der dünnen Decke zu.
Irgendwie war mir darunter immer zu kalt.
Sie war einfach zu dünn, um nicht zu frieren.
„Ist dir kalt? Du zitterst." fragte mich Connor leise.
„Ein wenig."
Daraufhin rückte Connor näher an mich und legte seinen Arm von hinten um mich.
Ich kuschelte mich an ihn und spürte seine Wärme, die mich sofort wärmte.
So lässt es sich viel besser schlafen. Jetzt fühle ich mich sicher und beschützt.
„Besser?"
Ich nickte zufrieden.
„Viel besser."
„Schlaf Gut, Adriana." hauchte er mir ins Ohr, was mir eine Gänsehaut bereitete.
„Gute Nacht, Connor."

SurviveWhere stories live. Discover now