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Connors Sicht:

Die Terroristen waren kaum durch die Tür gekommen, als der Humvee schon unter einem Kugelhagel stand. Sofort knallte Bill die Ersten ab, die hereingestürmt kamen. Ich half ihm dabei, indem ich aus dem Fenster losballerte. Doch es wurden bald mehr, sodass wir sie nicht aufhalten konnten.

„Bill steig ein!" brüllte ich durch den Lärm hindurch. Doch der machte nicht die Anstalten sich ins Auto zu bewegen. Im Gegenteil. Er bleib einfach stehen. Plötzlich richtete er seine Waffe von den Terroristen weg nach oben über die Tür.
Was hat er vor? Ich schoss weiter einen nach dem anderen ab, der versuchte durch die Tür zu kommen. Dann schoss Bill zwei Kugeln ab.

Sie gruben sich in die große Neonlampe, die genau über der Tür hing. Das Glas zersprang und ihr Licht erlosch. Ein zweiter Schuss aus Bills Waffe und sie flog zu Boden, genau zwischen die Tür und verkeilte sich schräg im Türrahmen. Sie war so groß, dass sie den halben Eingang versperrte und somit keiner mehr durch konnte. Der Weg der Terroristen war wieder versperrt.
Bill ist genial. Er hat uns einen weiteren Vorsprung verschafft.

„Das kann doch nicht wahr sein. Seit ihr Idioten echt zu blöd, um in diese verdammte Garage reinzukommen." hörte ich die Anführersau von draußen brüllen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er rot vor Wut war, worüber ich mich freute. Hoffentlich bekommt er noch einen Herzinfarkt.
Doch leider gaben sie nicht auf. Die Männer streckten ihre Waffen durch die freien Stellen im Türrahmen und schossen weiter auf uns ein. Wir mussten jetzt so schnell wie möglich weg. Bill muss jetzt endlich einsteigen.

Gerade wollte ich ihn weiter drängen, sich doch endlich ins Fahrzeug zu bewegen, doch in dem Moment ging er auf einmal zu Boden.
Nein. Was war passiert? Scheiße Bill!
„Fuck." Sofort riss ich die Tür auf. Ich versuchte weiteren Kugel auszuweichen und schoss noch ein paar Mal in Richtung Tür, bis ich vor der Motorhaube in Deckung ging.

Da lag Bill, blutüberströmt und gab kein Lebenszeichen. Ich konnte nicht mal erkennen, wo ihn die Kugel getroffen hatte, weil alles voller Blut war.
„Bill, scheiße wach auf Mann."  ich rüttelte ihn an den Schultern, bis er die Augen blinzelnd öffnete.
Erleichtert stieß ich die angehaltene Luft aus.
Ich packte ihn an den Oberarmen und richtete ihn etwas auf, um ihn hoch zu hieven. Plötzlich packte er mein Handgelenk.

„Nein, lass mich hier. Ich halte euch nur auf." röchelte er.
„Ach keine Sorge, ich wollte dich nur zur Seite schieben, damit wir nicht über dich rüber fahren müssen...
Vergiss es. Du kommst mit." Mein Ton war schärfer  als gewollt.
Er versuchte zu lächeln, was allerdings gequält und schmerzhaft aussah. Ich zerrte ihn hoch und legte seinen Arm über meine Schulter.

„Durchhalten Kumpel."
Immer in Deckung des Humvees schleppte ich uns auf die andere Seite und legte ihn auf die Rückbank. Seine Augen waren wieder geschlossen und er atmete schwer. Ich wollte es nicht riskieren auch noch angeschossen zu werden. Weshalb ich von hinten nach vorne auf den Fahrersitz kletterten wollte. Ich hielt mich an der Rücklehne fest, um nicht auf Bill zu fallen und stieg in den Humvee. Ich stockte, als ich auf etwas trat, das im Fußraum unter dem Beifahrersitz hervorlugte. Es war ein schwarzer Koffer, der mehr als interessant aussah. Ich krallte ihn hervor und kletterte nach vorn. Zurück auf meinem Sitz, legte ich ihn Adriana auf den Schoß, die sich besorgt zu Bill umgedreht hatte.

„Was ist das?" fragte sie und betrachtete den Koffer vorsichtig.
„Handgranaten. Wirf sie nach hinten, sobald wir das Grundstück dieser Anstalt hier verlassen." Sie sah mich unsicher an und blickte dann noch mal zu Bill, der hoffentlich nicht verblutet.

„Connor, wir sollten losfahren." Sie krallte sich an meinem Arm ein und hatte ihren Kopf nach hinten gerichtet. Ich folgte ihrem Blick und erkannte die Terroristen, die auf die Lampe eintraten und sie langsam aus dem Türrahmen lösten.
„Los, los, los." schrie sie drängelnd.
Also griff ich zu meiner AK 12 und  schoss gegen den Schalter des Garagentors, das gleich auf sprang.  Tageslicht drang herein und ich trat ohne länger zu warten das Gaspedal durch. Die Terroristen ließen von dem Eingang ab und liefen nun hinter dem Gebäude hervor. Von überall schossen sie wie wild auf unseren Humvee, der glücklicherweise kugelsicher war.
Bis auf das Glas.

Sie durchschossen die Heckscheibe, die klirrend in Scherben zersprang, welche auf Bill niederbraselten. Doch der lag nur da und machte keinen Mucks.
Wir fuhren die Straße entlang bis vor zum Zauntor, während Adriana den Koffer öffnete. Wie erwartet lagen fünf Granaten darin. Der Zaun näherte sich und ich gab noch mehr Gas.
„Anschnallen. Jetzt wird es holprig."
Und schon rauschten wir auf den Zaun zu und preschten mitten durch.

SurviveWhere stories live. Discover now