Kapitel 37 - Schon gut

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»Oh Gott, die sind ja alle total betrunken!«, bemerke ich, als wir wieder zur Party zurückkehren.

»Willkommen in Malibu – Vorsicht, du wirst sonst umgerannt, so klein wie du bist!« Der Lockenkopf zieht mich zur Seite, als ein johlender Typ mit einem leeren Glas an uns vorbei geht.

Der hätte mich wirklich umgehauen.

»Wie, keine Bemerkung darüber, wie groß du doch bist?!«

»Zu viel Energie haben ich am Tag nicht!«, antworte ich. »So oft, wie du meine Größe ansprichst, ist das auch kein Wunder!«

Die Musik hier ist unglaublich laut. Ich bin mir sicher, dass ich morgen heiser sein werde, wenn ich weiterhin so schreien muss.

Harry grinst mich über seine Schulter hinweg an, während er mich an der Hand durch die Menge zieht.

»Oh, Grace!«, ertönt plötzlich eine fröhliche Stimme. Im nächsten Moment legt sich ein Arm um meine Schulter. 

Für einen Moment bin ich erschrocken, bis ich die Person erkenne.

Ich lache und betrachte die Afroamerikanerin. »Kira, du bist betrunken!« Keine Frage, sondern eine Feststellung. Allein schon an ihrem Gesichtsausdruck kann ich erkennen, dass sie viel fröhlicher drauf ist als sonst.

»Oh und ob!«, lacht sie und stolpert neben mir her.

»Harry, ich glaube du solltest ein wenig langsamer gehen, sonst musst du noch eine Wunde versorgen!«, lache ich, als ich Kira gerade noch so vom Fallen hindern kann. Es wundert mich, dass er noch gar nicht reagiert hat.

Der Lockenkopf sieht über seine Schulter und bleibt stehen, allerdings klopft Kira mir schon auf die Schulter und verabschiedet sich mit einem: »Keine Sorge, ich hab sowieso noch was zu tun, wenn du verstehst was ich meine!«

Ich habe es auch so verstanden, denke ich und sehe dem farbigen Mädchen hinterher.

»War sie betrunken?!«, fragt Harry mich über die Musik hinweg. Er sieht verwirrt aus.

Ich nicke.

»Echt jetzt?!«

Wieder nicke ich.

»Ich dachte, sie hat nur so getan, dass sie so merkwürdig läuft!«

»Du kennst sie noch so gut, sonst hättest du die Veränderung an ihr bemerkt!« Ich lache, bei seinem verwirrten Gesichtsausdruck und schiebe ihn mit meiner Hand an seinem Rücken ein Stück nach vorne. »Komm, lass uns weiter!« Wohin auch immer Harry eigentlich möchte.

»Also wenn du schon nicht tanzen willst, bin ich dafür, dass wir wohin gehen, wo es ruhig ist! Das ganze Schreien geht mir auf den Keks!«

Ich nicke erleichtert. Oh bitte, ja.

»Wow hier hinten hört man die Musik kaum noch«, sage ich und blicke zurück, wo die große Menschenmenge und das Leuchten der Lichterketten erkennen kann.

»Endlich Stille«, seufzt Harry erleichtert und lässt sich in den Sand fallen. »Aber es dauert noch eine Weile bis die Sonne aufgeht. So ein Mist.«

Ich setze mich neben ihn und sehe aufs Meer hinaus. »Ich finds schön hier, auch ohne Sonnenaufgang.«

»Ohne Sonnenaufgang ist es total langweilig hier. Dann ist alles dunkel und du siehst kaum was.« Harry legt sich auf den Rücken und verschränkt die Arme hinter den Kopf.

»Stimmt doch gar nicht. Du musst einfach nur mal die Augen schließen. Dann riechst du plötzlich das Salzwasser viel stärker, hörst das Rauschen der Wellen viel lauter und der Wind hier fühlt sich viel präsenter an. Und vergiss nicht die ganzen anderen Geräusche am Tag. Die Vögel, die Menschen. Wenn man dann die Augen öffnet hat man dann ein ganz anderes Bild von dem Ganzen hier.« Ich seufze und ziehe die Knie an, um meine Arme darum zu legen. »Ich werde dieses Gefühl hier zu sitzen vermissen, wenn ich abgereist bin.«

THREE WEEKS » Harry StylesWhere stories live. Discover now