Epilog

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»Hey, Erde an Grace, irgendwer da?«, reißt mich eine Stimme aus den Gedanken.

»Sorry«, sage ich schnell und blicke Val an. »Was hast du gesagt?«

»Zwei Cappuchino an Tisch siebzehn«, wiederholt er sich.

Ich nicke nur und mache mich sofort ans Werk, während Val sich an die Theke setzt und den kleinen Block darauf legt. Mit den Ellenbogen stützt er sich ab, während er mich mustert. »Ist wohl wieder so weit, huh?«

Ich stocke kurz. »Scheint so«, antworte ich und sehe kurz aus den großen Fenstern.

Draußen herrscht eine Hitze, bei der ich lieber am Strand sein würde, anstelle von hier. In dieser Zeit herrscht immer eine gewisse Nostalgie in meinem Kopf. Inzwischen ist der letzte gemeinsame Urlaub schon zwei Jahre her und seitdem gab es keine Treffen mehr, bei dem alle anwesend waren, was unglaublich traurig ist. 

Es sind nurnoch Malcolm, Ruby und ich, die hier in London leben.

»Grace«, reißt mich Val erneut aus meinen Gedanken.

Verwirrt sehe ich ihn an. »Was?«

Lachend deutet er mir auf die zwei Cappuchino, die auf dem Tablett stehen. »Ist ja schön und gut, dass du die gemacht hast, aber du musst sie noch zum Tisch bringen.«

»Oh«, mache ich nur und mache mich sofort auf dem Weg. Von Val höre ich erneut ein Lachen, für das ich ihn gerne mit irgendetwas abwerfen würde. Aber ich reiße mich zusammen.

»So«, sage ich, während ich die dampfenden Tassen abstelle, »zwei Cappuchinos, richtig? Darf es sonst noch was sein?«

Die zwei Mädchen verneinen und ich verziehe mich wieder mit einem kleinen Okay.

Ich lege das Tablett wieder hinter der Theke ab und sehe Val dabei zu, wie er die neue Kunden auf den Plätzen draußen bedient, als mich etwas aus dem Augenwinkel heraus, zusammenzucken lässt. Sofort sehe richtig hin, aber alles was ich noch sehen kann, sind die braunen Locken, die gerade aus meiner Sicht verschwinden.

War das etwa ...?

»Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen«, sagt mir der Dunkelhaarige, als er wieder rein kommt und mit den beschriebenen Zettel hinlegt. »Alles in Ordnung?«

Quatsch. Was sollte er in London machen? Es gibt genug Leute auf dieser Erde, die braune Locken haben.

Ich schüttle den Kopf, um diesen Hirngespenst los zu werden. »Aye«, antworte ich schnell, »alles in Ordnung. Ich dachte nur, ich hätte jemanden gesehen, den ich kenne. Scheint am Wetter zu liegen.«

Reiß dich verdammt nochmal zusammen, Ava-Grace!

*

Und Ende.

Ich kann mir vorstellen, dass gerade einige wirklich enttäuscht vom Ende sind und ich kann das auch WIRKLICH verstehen. Ihr müsst verstehen, ich habe die Geschichte angefangen und ein Happy-End voll im Blick gehabt. Aber mit der Zeit kamen die Gedanken: Es muss doch nicht immer so laufen, wie man es will.
Manchmal läuft man irgendwie voll aneinander vorbei und man hat das Gefühl, man hätte den Moment verpasst, sodass man gar nichts sagt.
Ich wollte einfach diese Geschichte beenden, mit dem Gedanken, dass auch im Leben nicht alles so läuft, wie man es haben will.

Bevor die Nachfrage kommt: Eine Fortsetzung ist angedeutet worden. Und sie ist auch geplant. Wann sie kommt, kann ich bisher nicht sagen (genauso wenig ich sagen kann, wie ich in der Zukunft über eine Fortsetzung denken werde). Ich kann aber sagen, dass die Fortsetzung nicht mein nächstes Projekt sein wird (ich arbeite nämlich schon dran). 

Das wars dann auch schon zum Ende von Three Weeks.

THREE WEEKS » Harry StylesWhere stories live. Discover now