III

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Ich erwache unsanft auf dem Boden. Vor Schreck des Klingelns meines Weckers bin ich aus dem Bett gefallen. Ich drücke mich hoch und ziehe mich sofort an. Mit dem Rucksack auf der einen Schulter schlurpe ich in die Küche und toste mir schnell ein Toastbrot mit Butter. Danach putze ich gründlich meine Zähne und betrachte mich kurz im Spiegel. Ich sehe ausgesprochen gut aus und ich finde es akzeptabel so zu gehen. Ich binde meine Timberlands und lasse die Tür ins Schloss fallen. Zu guter Laune aufgelegt spaziere ich mit erhobenem Kopf auf der Straße. Ich beeile mich etwas. In der Schule angekommen suche ich verzweifelt auf meinem Stundenplan den Raum meiner Klasse. 105 steht dort in Druckbuchstaben. Der Unterricht hat schon seit fünf Minuten begonnen. Endlich finde ich im ersten Stock eine blaue Tür an der groß in weiß 105 steht. Ich vergesse zu klopfen und öffne stürmisch die Tür. Alle Blicke ziehe ich auf mich, was zu erwarten war. Gleich brüllt mich der eine an ,,Hast du dich etwa verirrt?". Belustigt dreht er sich zu seinen Kumpeln um, die ebenfalls grinsen. Mädchen ziehen scharf die Luft ein. Der Lehrer schaut mich erwartungsvoll an. ,,Entschuldigen sie, aber ich bin neu hier"rede ich den Lehrer direkt an. Er mustert mich lächelt dann aber. ,,Du musst Jungkook sein"meint er. Ich nicke. ,,Dann komm doch mal zu mir". Ich schließe die Türe und laufe zu dem Lehrer im grünen Karrohemd und schwarzer Brille sowie schwarzen Haaren. Die Klasse scheint mich nicht mal mehr zu beachten. Sie zanken sich über die Tische hinweg, Mädchen kreischen und Papierkügelchen fliegen umher. Ich sehe zu dem Lehrer auf. Er reicht mir die Hand und stellt sich als Lothar Sonnenberg vor. ,,Jeon Jungkook. Das wissen Sie ja bereits. Freut mich". ,,Ich bin der Klassenlehrer und unterrichte Geschichte und Mathe. Wunder dich nicht über die hier". Er zeigt auf die Schüler. ,,Ganz schöne Chaoten"flüstere ich und er stimmt mir zu. ,,Falls was sein sollte, wenn Fragen aufkommen oder sie dich ärgern sollten, was gerade die Jungs ziemlich gern machen, komm einfach zu mir"sagte er und ich nehme das Angebot dankend an. ,,Dorthinten ist noch eine freie Bank am Fenster". Ich spaziere auf den Platz zu, wobei mir der Eine schon versucht das Bein zu stellen. Glücklicherweise bemerke ich es früher und weiche geschickt aus. Ich versuche ihn einfach zu ignorieren und setzte mich auf meinen Platz. Am Fenster stehen ein paar grüne Pflanzen, aber nicht irgendwelche sondern Tabakpflanzen. Scheinbar dürfen die das, denn der Lehrer scheint nicht dumm zu sein. Vor mir sitzten zwei Jungs. Der Linke starrt gebannt aus dem Fenster, als wäre es ihm unangenehm, dass ich hinter ihm sitze. Er hat braunes Haar und trägt eine schwarze Lederjacke. Der Rechte dagegen starrt mich belustigt an. Er trägt eine schwarze Cap und ein rotes Tangtop. Um den Hals hängen Goldketten. Er wirkt ebenfalls so, als hätte er asiatische Abstammungen. ,,Jimin würdest du bitte aufhören Jungkook so anzustarren. Hier vorne spielt die Musik"ermahnt ihn Herr Sonnenberg, was er wohl nicht so toll findet, da er nun sämtliche Zahlen auswändig aufsagen muss. Natürlich hat er keine Ahnung, was sein Banknachbar ziemlich amüsant findet. Ich versuche ihm möglichst leise alle Daten zu nennen die ich weiß. Als der Lehrer ihn bittet sich wieder hinzusetzen guckt er mich an. ,,Danke Jungkook für dein Können". Daraufhin lacht nicht nur Jimins Banknachbar, sondern auch die anderen Anwesenden im Raum. Danach vergeht die Stunde ziemlich schnell. Beim Klingeln packen die Anderen ihr Zeug und ich passe mich an. Ich fühle mich ständig von allen Seiten beobachtet. Ich schaue rüber in eine Ecke, wo ein Kreis Mädchen rumtuschelt. Als sie meinen Blick bemerken versuchen sie unauffällig zu wirken. Ich verlasse das Klassenzimmer blitzschnell, da wir jetzt eine Doppelstunde Chemie haben. Dabei höre ich noch, wie die Eine aufkreischt und sagt: ,,Er hat schöne Haare". Damit war wohl ich gemeint. Ich lächle kurz in mich hinein und stoße vor lauter Gedanken mit jemandem zusammen. Dieser Jemand war größer, als ich. Es ist ein Junge aus meiner Klasse. Besser gesagt der Banknachbar von Jimin. Seine Haare und Augen sind braun. Er hat zwei schwarze Ohrringe in seinen Ohren und hat ein makelloses Gesicht. Ich verfange mich in seinen Augen, doch er läuft schnell an mir vorbei und rempelt mich dabei an. ,,Pass doch auf"flüstert er noch gereizt auf die Aktion zuvor, was leicht verklingt, da er schon fast wieder außer Sichweite ist. Ich streiche meine Haare zur Seite, schüttle den Kopf und laufe weiter. Ich sitze im Chemieunterricht bei Frau Richter. Auch sie hat mich fröhlich empfangen. Ich sitze in einer Viererreihe mit Jungs. Ich sitze ganz am Rand neben einem Jungen mit türkis gefärbten Haaren. Er sieht verschlafen aus und hat sehr helle Haut. Er trägt eine schwarze Mütze, wo in weiß geschwungener Schrift >Swag< drauf steht. ,,Ist was?"fragt er mich, als hätte er gerochen, dass ich ihn anschaue. ,,Ach nein. Ich mag nur deine Mütze"sage ich, um höflich zu sein. Mürrisch schaut er geradeaus. Wie wär's mit einem Danke? Was hab ich dem denn getan? Augenverrollend schaue ich wieder nach vorne. Ich achte weiter auf den Unterricht während ich bemerke, dass vor mir wieder dieser Jimin und sein Banknachbar sitzen. Sein Banknachbar schien auf seinem Handy zu zocken. Auch die Anderen passten nicht sonderlich auf. Frau Richter fragt soeben einfache Sachen über das Perioden System der Elemente ab. Ich scheine jedoch die einzige Person zu sein, die es weiß oder sich zumindest meldet. Es wird unruhig in der Klasse. ,,Streber"brüllt jemand aus der anderen Ecke des Raumes. Damit war wohl ich gemeint. Frau Richter sah so aus, als wisse sie nicht weiter und teilt einfach Arbeitsblätter aus. Einige Jungs scheinen es witzig zu finden diese anzuzünden. Das müssen wohl die coolen Angeber sein. In einer anderen Reihe schminken sich die Mädchen gegenseitig. Die Tussis. Dann gibt es noch, die teilweise Normalen. Jimin scheint eher zu den Coolen und Badboys zu gehören. Schade eigentlich. Sein Banknachbar wirkt genau so. Frau Richter teilt auch schlussendlich mir die Blätter zu und eifrig beginne ich alles auszufüllen, was ich wissen kann. Sie verweilt kurz vor mir. ,,Danke, dass wenigstens eine Person hier gescheit mitmacht"sagt sie eher zu sich selbst. Ich lächle sie an, um ihr ein wenig Hoffnung zu schenken. Sie verlässt meinen Platz und geht auf die Gruppe, die ihre Blätter abfackelt, zu. ,,Nachsitzen!"brüllt sie. ,,Ihr alle!". Sie entreißt ihnen das Feuerzeug und schreibt ihnen allen einen Zettel für die Eltern. Ob dieser wohl jemals Zuhause ankommt? ,,Das können sie nicht machen!"brüllt der Eine zurück und springt vom Stuhl auf, sodass dieser krachend auf dem Boden aufkommt. ,,Kann ich wohl. Ich bin deine Lehrerin und wenn du dich nicht an Regeln hälst J-hope dann musst du die Konsequenzen tragen". J-hope heißt er also. ,,Aber sie wissen nicht, wie meine Eltern ticken!"schreit er sie noch mehr an. ,,J-hope heul leise"sagt ein blondes Mädchen, welche eine Sonnenbrille auf dem Kopf trägt. Daraufhin entsteht kurzes Gelächter. ,,Daran hättest du früher denken sollen"meint Frau Richter. Wütend verlässt er einfach den Raum.
,,J-hope!!" ruft die Lehrerin ihm noch verzweifelt hinterher. Nachdem sich die Atmosphäre wieder beruhigt hat arbeite ich weiter. Mein Sitznachbar war mittlerweile eingeschlafen. So konnte ich die Gruppenarbeit schon mal vergessen. Ich blicke den Rest meiner Reihe an. Nur einer arbeitet. Er hat lila Haare und trägt ein blaues Bandana. Außerdem hat er eine schwarze Jacke an und wenn mich nicht alles täuscht steht auf dieser >Rap Monster<.

It hurts ||J.JK x K.TH Where stories live. Discover now