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Jimin
Ich sehe ihn dort auf dem Geländer sitzen. Ich bin noch zu weit weg. Ich renne schneller. Jede Sekunde zählt. Mein Herz schlägt bereits in meinem Hals und ich stolpere vor Schnelligkeit fast über meine Füße. Ich bin fast bei ihm, doch dann lässt er los. Ich bleibe stehen und falle auf die Knie. Mein Herz schlägt drei mal in meinem Hals und ich bin wie in Trance. Ich höre nur meinen Herzschlag und sehe seinen Körper in den Abgrund gleiten. ,,Jungkook!!!!!!Nein.."schreie ich, wie verrückt und stolpere aufs Geländer zu. Ich blicke in das gemeingefährliche Wasser und sehe nur die Wellen. Keinen Körper. Scheiße. Völlig überstürzt springe ich übers Geländer und ihm direkt hinterher. Das kalte Wasser umschließt mich und ich reiße die Augen unter Wasser auf. Die Strömung peitscht mich in alle Richtungen, doch ich sehe ihn nicht. Ich tauche auf wegen Luftmangel. Scheiße Jungkook, wo bist Du? Ich schiebe Panik und tauche tiefer. Endlich treffe ich auf seinen Körper. Er zeigt keine Reaktion. Ich packe ihn an der Hand und umschlinge seinen Oberkörper. Ich kämpfe mich nach oben und schwimme an den Rand. Ich hebe ihn hoch, um ihn in die Wiese zu legen. Er ist ungewöhnlich leicht, doch scheiße verdammt darüber nachzudenken hab ich jetzt keine Zeit. Ich rüttle ihn in der Hoffnung, dass er aufwacht. ,,Jungkook"schreie ich verzweifelt. Ich lege meinen Kopf auf seine nasse Brust. Scheiße ich höre sein Herz nicht. Ich ziehe ihm den Pulli aus und kann nicht glauben, was ich vorfinde. Klar sein Körper ist gut gebaut, aber seine Arme sind übersäht mit frischen Wunden. Er hat sich tatsächlich geritzt.
Ich bin so verwirrt, dass ich mir nicht mehr zu helfen weiß und beginne sanft seine Wange zu tätscheln. ,,Jungkook aufwachen! Komm schon man du musst aufwachen!" Er antwortet nicht und ich beginne mit der Herzrhythmusmassage. Ich war schon immer schlecht in solchen Dingen, aber ich versuchte es. Eins, Zwei, Drei hallte es in meinem Kopf. Ich schlage ihm auf die Brust. Er regt sich nicht. Verzweifelt schluchtze ich auf. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich zu weinen begonnen hatte. Meine Handbewegungen auf seinem Körper wurden härter, unsanfter und grob. Ich mache die Bewegung mit meinem Körper mit. ,,Komm schon". Ich sacke zusammen auf seine Brust. ,,Wieso bewegst du dich nicht verdammt! In Filmen klappt es auch immer". Ich weine und die Tränen laufen in strömen mein Gesicht herunter. Ich versuche es noch einmal. Ich gebe dich nicht auf. Du kannst uns hier doch nicht einfach allein lassen. Ich schlage mit meiner Faust auf seine Brust und er schreckt hoch und spuckt Wasser. ,,Scheiße"flüstere ich mit glasigen Augen und klopfe auf seinen Rücken. Er schnappt nach Luft und erkennt mich. Ich falle ihm wortwörtlich in die Arme, sodass wir zurück auf die Wiese prallen. Ich kann es nicht lassen zu weinen. Es kommt einfach über mich egal, was ich ihm antun wollte. Das alles ist wie verpufft. ,,Was mache ich hier?"fragt er leise hustend. Ich löse mich von ihm. ,,Du lebst"sage ich atemlos und streiche ihm das Wasser aus dem Gesicht. Er zuckt bei meiner Berührung zusammen. ,,Warum hast du mich gerettet?"fragt er flüsternd und schaut auf seine Arme. Ich berühre seinen linken Arm. ,,Wieso?"frage ich als Gegenfrage. Er weiß genau, was ich damit anspielen will. ,,Es geht dich einen feuchten Dreck an, warum ich mich selbst verletzt habe, aber an dem Selbstmordversuch seid ihr Schuld"sagt er voller Hass, Enttäuschung und Verwirrung. Auch er steht den Tränen nahe, als er das von sich gibt. ,,Es war nie unsere Absicht, es so weit kommen zu lassen. Wir wurden gezwungen"gebe ich ihm preis, doch er will nichts davon hören. ,,Lass es einfach"sagt er und rappelt sich auf, jedoch hebt er plötzlich seinen Kopf und droht zu fallen. Sofort bin ich zur Stelle und fange ihn auf. An seiner Hand klebt frisches Blut. Ich betrachte sein Kopf, wo sich eine Aufschlagwunde befindet. ,,Ich bring dich ins Krankenhaus"sage ich. ,,Fass mich nicht an!!"sagt er benommen. Ich gebe ihm seinen Pulli, welchen er sich schwankend überwirft. Er will los laufen, doch taumelt. Ich bin da und stütze ihn. ,,Ich habe kein Handy dabei"sage ich fluchend während wir versuchen die Wiese hoch zu kommen, um auf die Brücke zu gelangen. ,,In meinem Rucksack müsste eins sein"sagt er leise und hustet. Sein Rucksack befindet sich oben auf der Brücke und tatsächlich schaffen wir es hoch. Jungkook setzt sich an den Boden und lehnt an dem Gitter. Ich renne eilig zum Rucksack und durchsuche ihn hastig. Ein Handy tatsächlich. Ich blicke zu Jungkook. Er liegt am Boden. Nein! Ich schlittere zu ihm, wobei meine Hose aufreißt und meine Knie bluten. ,,Hey Kookie lass die Augen offen"weise ich ihn zurecht und er versucht es wirklich. Ich drücke auf Notruf, doch ich habe kein Netz. Ich kann nicht zögern, also hebe ich ihn hoch und nehme den Rucksack über den Rücken. Ich laufe los, mit ihm im Arm. Sein Blut beschmiert meine Klamotten und ich schluchtze hämmungslos. ,,Halte durch!"flüstere ich. Er ist mittlerweile wieder ohnmächtig. ,,Ich weiß du kannst mich nicht hören, aber ich, also wir, Ich meine Suga und ich wollten das nicht. Die Gang hat uns teilweise gezwungen. Anfangs dachten wir es ist nur Spaß, doch es artete total aus. Ich hoffe du verstehst uns irgendwann, aber jetzt tu mir diesen einen Gefallen und halte durch!"sage ich teilweise ruhig und auch verzweifelt. Er öffnet seine Augen und versucht zu grinsen, doch er sieht eher aus, wie eine sterbende Leiche. So bleich, wie Papier und rabenschwarzes Haar, welches blutgetränkt ist. Ich komme voran. Laufe schneller, auch wenn ich nicht stark genug bin ihn durchgehend zu tragen. Ich versuche es noch einmal mit dem Notruf und endlich klappt es. ,,Ja hier ist Park Jimin, mein Freund hat eine starke Kopfverletzungen. Wir brauchen dringend einen Krankenwagen"rattere ich alles runter, was mir in den Sinn kommt.  ,,Bewaren sie Ruhe Jimin"sagt die Frau am Telefon. ,,Wo sind sie?"fragt sie noch. Ich nenne ihr die Adresse. ,,Was soll ich tun?"frage ich panisch. ,,Warten sie da. Reden sie mit mir. Ist ihr Partner ansprechbar?"fragt ihre helle piepsige Stimme. Ich gucke zu Jungkook der an meine Brust gelehnt atmet. Seine Augen sind dabei geschlossen. ,,Nein"sage ich knapp. ,,Versuchen sie ihn wach zu bekommen und den Zustand dann zu halten". ,,Jungkook" sage ich mit dem Handy am Ohr. Seine Augenlieder gehen hoch und er versucht mich angestrengt anzusehen, doch er wird sofort wieder ohnmächtig. ,,Er hat aufgehört mich anzusehen. Ich glaube er ist ohnmächtig"schreie ich fast ins Telefon. ,,Prüfen sie den Herzschlag ihres Partners"sagt sie. Ich lege ihn auf den Boden. ,,Ich höre ihn nicht"sage ich verzweifelt. ,,Machen sie die Herzrhytusmassage. Es kommt gleich Hilfe"sagt sie und legt damit auf. Ich drücke und immer wieder gehen meine Handflächen auf und ab. Komm wieder zurück. Ich höre nur noch die Sirene des Krankenwagens. Ich höre nicht auf, ich gebe alles, um ihn nicht zu verlieren. Die Sanitäter kommen angerannt mit ihren Koffern. Sie stoßen mich beiseite, doch ich rebelliere. ,,Er braucht mich!"schreie ich weinend. Der eine Sanitäter hält mich gewalttätig zurück. ,,Sie helfen ihrem Freund nur, wenn sie ihn uns überlassen"meint er kühl und lässt mich los. Zu dritt kümmern sie sich um ihn. Ich sitze nur geschockt da.
Lass uns nicht im Stich Jeon Jungkook!

It hurts ||J.JK x K.TH Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt