XXIII

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Ich gehe ohne weiteres in mein Bett um zu schlafen, obwohl es am helllichten Tag ist. Ich konzentriere mich jedoch mehr auf meinen Herzschlag und auf meine Gedanken, als schlafen zu gehen. Ich wende mich hin und her. Mal sind es die Geräusche die mich stören, mal die Art und Weise, wie ich daliege. Ich versuche abzuschalten, meine Gedanken einfach auszusperren, aber es will mir nicht gelingen und so öffne ich die Augen. Ich stare an die Decke und knete meine Hände. Sie brennen darauf, dass Handy zu schnappen. Nach einiger Zeit gelingt ihnen der Kampf und ich schnappe es mir vom Nachtschrank. Jedoch zeigt es mir keine neue Nachricht an. Seltsam. Ich lege es enttäuscht weg. Nicht nur enttäuscht sonder auch wütend. Er ist mir eine Erklärung schuldig! Ich laufe im Zimmer auf und ab. Nervös und zittrig atme ich die schwere Luft durch den Kloß in meinem Hals ein. Was ist, wenn er mich jetzt hasst? Ok das hat er auch vorher schon. Vielleicht will er jetzt Rache. Ob er das wohl gleich so ernst nimmt? Nunja betroffene Hunde bellen, also vielleicht kommt noch eine unerwartete Überraschung auf mich zu. Bei diesem Gedanken bekomme ich eine Gänsehaut. Ich stütze mich auf den Schreibtischstuhl und blicke das kaputte Familienbild an. Allein gelassen von den eigenen Eltern. Nicht mal in so einer Situation sind sie irgendwie bei mir.
Schon traurig
Hey Gewissen
Bekomme ich sogar neuerdings eine Begrüßung?
Scheint so, außer dir ist ja momentan niemand da
Kein Wunder, bei jemandem, wie dir
Danke für das Kompliment
Wir wissen beide, dass es so sicherlich nicht gemeint war
Da du ja da bist. Kannst vielleicht wenigstens du mir sagen, was ich jetzt noch tun soll?
Du kennst meine Meinung. Es gibt nur noch einen Ausweg.
Der wäre?
Selbstmord. Es ist nur ein Rat. Du siehst doch, wie dein Leben aus der Bahn gerät. Selbst deinen neuen Freunden verschweigst du Dinge und du erwartest nicht ernsthaft, dass sie dir alles erzählt haben..
Ich bin für einen Moment völlig ruhig. Die Stimme, die sich als mein Gewissen entpuppt hat, ist dunkel und laut. Die Worte dieser mystisch, dunklen und geheimnisvollen Stimme kreisen in meinem Kopf herum.
Lügen, sie lügen, weil sie Menschen sind. Menschen lügen immer, sieh dich an
Sei bitte still!
Mein Kopf beginnt zu schmerzen. Ich halte ihn und stütze mich gegen den Kleiderschrank. Mit geballter Faust lehne ich an dem Holz des Schrankes. Weiße, kristallartig leuchtende Punkte versperren mir die Sicht. Meine Sinne werden benebelt. Ich fühle mich müde, erschöpft und schwach. Ich stolpere gerade noch vor, um weich ins Bett zu fallen. Meine Sinne sind endgültig weg und ich nehme nichts mehr wahr. Ich sehe nur noch ein strahlendes weiß vor meinen Liedern bevor es sich schwarz färbt und ich in einen halbartigen Ohnmachtstraum hineingezogen werde.
Alles ist dunkel. Die Straßen bekommen nur etwas Licht durch den Vollmond und seine Begleiter, die Sterne. Ich laufe auf direktem Weg zur Schule, da ich soeben eine Nachricht von V bekommen hatte. Er wollte etwas klären. Jetzt hetze ich überstürzt durch das Schultor und warte in der Mitte des Hofes auf ihn. Ich stare dabei auf den Boden und tippe nervös mit den Fußspitzen auf dem Boden, bis ich Schritte höre. Ich drehe mich nervös um. Ich sehe jedoch niemanden. ,,V bist du das?"frage ich in die plötzliche Stille. Die Sicht verschwimmt kurz, wie ein Filmriss und flackert weißlich. Als ich wieder normal sehen kann bin ich von zwei maskierten umzingelt. Ihre Augen erkenne ich trotzdem. Zu zweit gehen sie auf mich los. Prügeln mir in die Seite sodass ich zu Boden gehen muss, treten auf mich ein, bis ich Blut spucke und amüsieren sich dabei köstlich. Sie treten weiter und weiter. Auch mein Kopf bleibt nicht verschont. Mein Körper hält diese enormen Schmerzen und den teilweise starken Blutverlust nicht länger aus, woraufhin ich ohnmächtig werde, jedoch nicht ohne sein Lachen gehört zu haben.
Nass geschwitzt, völlig verwirrt und noch immer in panische Angst versetzt erwache ich. Ich taste ersteinmal, um mich herum und realisiere, dass es nur ein Traum war. Langsam kontrolliere ich meinen Atem wieder und fahre mir durch die nass geschwitzten Haare. Das Telefon klingelt und dieser nervige Ton schrillt, wie ein Alarmton in meinem Kopf. Ich nehme schnell ab und ernte nur wieder völlige Stille am Hörer. Ich lege auf und gehe kopfschüttelnd ins Bad. Ich betrachte mich im Spiegel und erkenne nicht den Jeon Jungkook, der ich einmal gewesen war. Früher war ich glücklich, nicht so verschlafen, panisch und ängstlich. Mein ganzes Leben ähnelt einem falschen Film, in den ich nur so hineingerutscht bin. Ich bin, wie eine Marionette, deren Fäden von allen gezogen werden außer von mir selber. Alle finden ihren Spaß an mir, nur ich nicht. Ich sehe in meine Augen. Sie füllen sich wieder mit Tränen. Ich betrachte diese Person im Spiegel mit so viel Ausdruck. Mein Bild macht mich wütend und traurig. Ich bin enttäuscht von mir selber. Ich wollte für euch so viel erreichen und jetzt schaut mich an, wo ich ohne euch gelandet bin! Ich hege Vorwürfe gegen meine Eltern, obwohl ich genau weiß, wer Schuld ist. Nicht sie oder irgendein anderer, nein ganz allein ich. Ich habe meine Fäuste geballt und schlage sie gegen das Waschbecken. Tränen rennen mir, wie heiße Brühe über mein Gesicht. Ich schließe schluchzend die Augen. Besser gesagt kneife ich sie zusammen und reiße sie dann auf. Mit zu viel Wut und Trauer schlage ich meinem Spiegelbild direkt ins Gesicht. Komischerweise zerbricht der Spiegel wirklich, was meine Haut an meiner rechten Hand aufschlitzt und bluten lässt. Das Blut tropft den weißen Waschbeckenrand herunter. Es klingelt. Das Klingeln holt mich auf den Erdboden zurück. Scheiße das müssen Suga und Jiminie sein. Schnell wickel ich den nächstbesten Verband um meine Hand und stürme auf die Tür zu. Dabei ist mir erst jetzt richtig bewusst, was ich da trage. Eine kurze Hose und ein weißes Shirt, dass jetzt einige rote Flecken hat. Shit. Ich öffne trotzdem die Tür auf eine komische Art und Weise. Ich gucke nämlich lediglich mit meinem Kopf hinter der Tür hervor, sodass man meinen restlichen Körper nicht sehen kann. Mein Kopf ist dabei schief und ich lächle gestellt damit Suga und Jimin meine trauer nicht sehen können. ,,Hey ich muss mich noch kurz umziehen"sage ich, doch erst jetzt fällt mir auf, dass es keiner der beiden ist, sondern ein Typ in schwarz gekleidet mit schwarzer Kaputze tief im Gesicht und einem schwarzen Tuch vor dem Mund. Mein Blick wechselt von lächelnd zu panisch. Zurecht, denn er tretet gegen die Tür, sodass ich zurück pralle. Direkt gegen die Wand. Schmerzhaft halte ich mir den Rücken und schaue zu dem Kerl auf, der sich breitbeinig über mich setzt und mich am Kragen packt, wobei er mir unter meinen Hals ein Messer hält. Er drückt nicht sanft zu und so atme ich durch die Nase. Ich drehe meinen Kopf zur Seite, was ich sofort bereue, da das Messer leicht in meinen Hals schneidet. Es brennt höllisch und der Typ zieht das Messer kurz weg. ,,Rache"flüstert er, wie besessen.
,,Ich will nicht sterben"flüstere ich mit glasigen Augen und zitternden Händen, dabei spüre ich seine Hand auf meiner verletzten ruhen. Ich konnte nun in seine Augen blicken. Wie Schuppen fällt es mir plötzlich von den Augen
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Hallo, ich weiß
mieser Cut, aber muss sein. Dieses Kapitel widme ich speziell Hanni_bunny01 und Jewel_Tigerda die Stelle mit dem seltsamen Tür öffnen auf einer wirklichen Geschichte basiert, die Jewel_Tiger passiert ist. Nur der Rest ist alles eigen Kreation. Hoffe es gefällt euch beiden und auch den Anderen. Freue mich über Kommis und Sterne.
Thx ❤

It hurts ||J.JK x K.TH Where stories live. Discover now