XXXVIII

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Er lässt von mir ab, um sich die Tränen wegwischen zu können. Ich stehe nur wie angewurzelt da. Seine Worte haben mich getroffen. Als er mich wieder ansieht ergreife ich das Wort. ,,Er wird nicht von uns gehen, dass schwöre ich"sage ich stark und verlasse dann den Raum. Draußen, nachdem ich die Türe zugemacht habe lehne ich mich gegen die Wand und lasse mich daran herunter sinken. Meine Füße sind eng am Körper und mit meinen Händen verdecke ich meine Augen. Wie kann ich jemanden etwas schwören, dass noch nicht mal in meiner Hand liegt? Ich nehme Schritte wahr. Nur ein Arzt der an mir vorbeihuscht. Jetzt, wo ich aufblicke schaue ich durch das Fenster in den Raum. Suga sitzt bei Jungkook am Bett. Sein Rücken bewegt sich stark, also weint er immer noch. Das Jungkook ihm so viel bedeutet wusste ich nicht. Ich muss an den Ausdruck seines Blickes denken. Er liebt ihn egal auf welche Weise auch wenn es nur freundschaftlich ist. Er hat ihn gern also bin ich nicht die einzige Person. Wenn er aufwacht wird er also, sollte er mich hassen immer noch Suga haben. Bei dem Gedanken schmerzt mein Herz. Ich hoffe er will mich. Ich verschränke wieder die Arme vor meinen Augen. Wieder ertönen Schritte, doch diese sind eilig. Ich blicke auf und schaue in das völlig schockierte Gesicht von Jimin. Er beugt sich zu mir runter mit einem Strauß roter Rosen. ,,Was ist los V?"fragt er mich mit zittriger Stimme. Seine Hand ruht jetzt auf meiner Schulter. Was ist los? Hat er das gerade wirklich gefragt? ,,Es ist rein gar nichts. Ich mache eigentlich Party, weil Jungkook im Koma liegt oder wonach sieht es sonst aus?" Natürlich ist das sarkastisch zu verstehen. Er nickt und rappelt sich auf. Dann geht er ohne ein weiteres Wort durch die Tür. Auch ich erhebe mich und laufe vor zum Fenster, um mir das Szenario anzuschauen. Suga wirkt vollkommen geschockt, als er Jimin sieht. Dieser geht nur zur Blumenvase und nimmt die verwelkten Rosen heraus, um die frischen roten Rosen hereinzustecken. Sie würden ihm gefallen. Suga lässt Jimin dabei keine Sekunde aus den Augen. Sie beginnen ein Gespräch. Beide sehen nicht sonderlich erfreut aus. Sie hatten wohl einen Streit gehabt. Als das ganze dann handgreiflich wird stürme ich die Türe und gehe dazwischen. ,,Ihr seid so respektlos. Könnt ihr nichts anderes, als euch zanken neben ihm? Er liegt im Koma und ihr habt nichts besseres zutun! Aber nur zu streitet euch weiter. Diskutiert aus, was es zu diskutieren gibt"sage ich etwas lauter, lasse sie los und setze mich dann auf den Stuhl und nehme Jungkooks Hand. Ich ertrage seinen Blick nicht. Er ist so wunderschön, aber er rührt sich einfach nicht. Seine Brust hebt und senkt sich nur leicht, fast unbemerkt. Sonst sieht er aus, wie tot. Sie blicken mich beide an, dass spüre ich, weshalb ich auch versuche die aufkommenden Tränen zu zügeln. Doch mein Gesichtsausdruck wirkt dadurch schmerzverzerrt, was keineswegs besser ist. Mit meinem Daumen fahre ich kreisartige Bewegungen auf seiner kühlen Haut. Meine Hand zittert dabei. Ich höre wie einer der Beiden zum Bett kommt und einfach an der Stelle verharrt. Ich wende meinen Blick nicht ab, sondern hoffe einfach nur auf ein Zeichen. Verzweifelt lege ich den Kopf auf das Bett und verdecke mein Gesicht unter meinen Armen. Ich lasse Jungkooks Hand nicht los sondern halte sie fest. Daraufhin verlässt einer der beiden den Raum. Als ich hinblicke, um zu sehen wer es ist, blicke ich direkt in Jimins Augen. Er prüft mich. ,,Kann ich mal dahin. Ich möchte gern mit Jungkook allein sein"sagt er. Alles in mir verkrampft sich, aber ich rappel mich dennoch auf und verlasse den Raum. Ich begebe mich in die Cafeteria, wo ich mir einen Kaffee hole. Der Pappbecher ist heiß und ich verbrenne mir die Finger daran. Doch ich zeige keine Reaktion. Der Schmerz in meinen Händen ist nichts im Gegensatz zu dem in meinem Herzen. Ich lasse mich auf einen Stuhl herab und trinke den Kaffee aus. Ich verbrenne dabei öfters meine Zunge, aber es stört mich nicht. Ich schlendere zurück zu Jungkooks Zimmer. Ich verweile jedoch draußen, um mir das Geschehniss durchs Fenster anzugucken. Jiminie weint. Das kommt nicht oft vor und ich kenne ihn ja schon länger. Ich bin geschockt, doch als ich sehe, dass er Jungkook berührt verpufft das Mitgefühl und verwandelt sich in wut. Ich stürme herein und bemerke plötzlich auf einem Stuhl in der Ecke eine andere Person. Eine weibliche Person, die mich mit großen Augen anguckt. Kurz verfalle ich ihrem Blick, doch dann knöpfte ich mir Jimin vor. Dieser ist total verwirrt und seine Augen sind immer noch gerötet. ,,Was fässt du ihn an?"frage ich aufgebracht und packe ihn am Kragen. Er schaut mich vollkommen verdattert an. ,,Ich hab lediglich seine Hand berührt"kontert er unschuldig. Jetzt presse ich ihn gegen die Zimmerwand. ,,Die ganze Zeit warst du vielleicht drei mal hier und jetzt plötzlich interessierst du dich brennend für ihn"werfe ich ihm vor. ,,Und fass ihn noch einmal an und ich breche dir die Hände!" Plötzlich packt eine zierliche Hand meine Handgelenke und reißt sie weg. Das Mädchen mit den blonden langen Haaren, den grün-braunen Augen und der schlanken Figur hat sich zwischen mich und Jimin gestellt. ,,Rühr ihn nicht noch einmal an sonst breche ich dir die Handgelenke!"sagt sie. Das sie es wagt sich in meinen Weg zu stellen mit ihrem kindlichen roten Pulli und ihrer zerrissenen blauen Jeans. ,,Geh mir aus dem Weg Kleine! Das ist eine Angelegenheit zwischen Jimin und mir". Sie kommt einen Schritt näher ran. ,,Pass auf, was du sagst und fass meinen Jimin nicht noch einmal auf diese Art und Weise an" droht sie mir und stößt mich nach hinten. ,,Für wen hältst du dich eigentlich?!"sage ich etwas lauter und komme ihr so nahe, dass sie etwas zusammenzuckt. Dabei muss ich grinsen. Ich beuge mich zu ihr runter und flüstere ihr etwas ins Ohr. ,,Nur weil du Jimin gern hast solltest du nicht versuchen den Helden zu spielen. Leg dich lieber nicht mit mir an Kleine"flüstere ich. ,,Wenn du glaubst ich habe jetzt Angst, dass du mir etwas antust nur zu, aber keiner krümmt meinem Freund ein Haar"sagt sie stark und greift nach seiner Hand. Sie schaut ihm in die Augen und ich bemerke den liebevollen Blick. Ich lasse von ihr ab und betrachte die beiden nur. Ich hätte wahrscheinlich genau, wie sie gehandelt, wenn jemand Jungkook bedroht hätte. Jimin guckt verliebt zurück und es wirkt so, als wären nur noch die beiden im Raum. Als hätten sie jeden um sich rum vergessen. Jimin zittert leicht, doch er küsst sie und ich bemerke die Tränen, die auf seiner Wange glitzern. Ich wende den Blick ab und gehe auf Jungkook zu. Mit den Fingerspitzen fahre ich über das Laken bis ich seine Fingerspitzen berühre. Die Berührung löst in mir eine Art Stromschlag aus und Wärme durchfährt mich. Ich blicke von seinen Armen hin bis zu seiner Brust und verweile mit dem Blick auf seinem Gesicht. Das Piepsen des Herzmonitores betäubt wieder meine Ohren. Ich bemerke, wie die beiden endlich den Raum verlassen und so setzte ich mich auf das Bett und fahre entlang seiner Wange.
,,Komm zurück bitte"

It hurts ||J.JK x K.TH Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum