XXIV

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Bevor ich ihn anschreien kann wieso er das tut höre ich einen aufgebrachten und panischen Jimin, welcher meinen Namen schreit. Ich höre die schnellen und zuvor eiligen Schritte, die urplötzlich verstummen. Er lässt sofort von mir ab und will sich aufrappeln, doch ich reiße ihm das Tuch vom Mund und halte es in der Hand. Dabei rieche ich seinen angenehmen Geruch. Er riecht, als wäre er frisch aus der Dusche gekommen. Eine Mischung aus Rosen und einem gutriechenden After Shave macht sich in meiner Nase breit und benebelt meine Sinne. V blickt mich an. Er scheint einige Sekunden komplett aus der Fassung zu sein, durch meine Berührung an seinem Hals, doch dann kommt auch Suga die Treppe hochgestürmt, der ebenfalls aufgebracht meinen Namen schreit. Ich habe jedoch nur Augen für ihn. ,,Wir seh'n uns nochmal Kookie"sagt er mit einer tiefen, aber schönen Stimme, welche leise erklingt und sich in meinem Gehirn festbrennt. Ein breites Grinsen ziert sich auf seinem Gesicht, was ihn so anziehend macht, dass ich die Fassung verliere. Seine Hand gleitet zu seiner schwarzen Kaputze, welche er daraufhin schnell tiefer ins Gesicht zieht. Er wendet mir seinen Rücken zu und ich blicke ihn einfach an. Suga erscheint derweil in der Tür. ,,Was hast du ihm angetan?"schreit er V wütend an, ohne zu wissen, dass es V ist. Mit dem Arm lehnt er im Türrahmen und seine Augen funkeln, hinter seinen mintgrünen Haaren, böse auf. V sieht an den Boden und schupst Suga beiseite. Er rennt die Treppenstufen runter, wobei er Jimin zur Seite stößt, um vorbei zukommen. Ich achte auf jedes einzelne Detail von V. Die Art, wie er mich angesehen hat. Erst voller hass und dann total verwirrt. Sein Gang, sein Geruch, seine Atmung. Hab ich ihn wirklich so verwirrt? Ich sitze hilflos am Boden, halte sein Tuch ich der Hand und blicke ihm fasziniert hinterher. Als er um die Ecke läuft erblicke ich noch einmal sein Gesicht und er erwidert meinen Blick. Seine Augen ziehen mich in den Bann und ich glaube, dass er kurz stehen geblieben ist. In seinem Blick ist etwas, was ich nicht genau deuten kann, etwas was keinerlei schlecht ist. Eine Art verlangen. Ich schöpfe Hoffnung, dass da vielleicht auch etwas von seiner Seite ist, doch dann blickt er eiskalt weg und schüttelt den Kopf. Somit verschwindet er aus meinem Sichtfeld und ich bemerke erst jetzt, dass mich wer am Arm rüttelt. Nun erkenne ich Jimin im Türrahmen und Suga zu meiner linken. ,,Kookie?"nehme ich seine vor Sorge zitternde Stimme wahr. Ich zucke kurz und frage dann, was los ist. ,,Wer und warum...ich meine  was und wie?". Suga bekam keinen gescheiten Satz hin. Und auch Jimin versucht sich anzustrengen nicht gleich vor Angst und Sorge um mich, zu weinen. Jimin kommt näher zu mir und begutachtet meinen Arm. Er beugt sich runter und mustert ihn genauer. Daraufhin knöpft er sich meinen Hals vor. Mit seinem Daumen fährt er entlang der Schnittwunde die zu brennen beginnt. Ich zucke vor Schmerz . ,,Was hast du gemacht? Und wer war das?"fragt er in einem "normalen" Tonfall. Ich bemerke jedoch seine Unsicherheit und seine aufkommenden Schuldgefühle. Noch immer benommen blicke ich auf die Hand mit dem schwarzen Tuch. Ich zweifel schon an der Realität dieses Geschehnisses, doch scheinbar ist es kein Traum, denn Suga schreit mich an. ,,Jungkook sag schon was!". Klar weiß ich, dass er verzweifelt ist, jedoch muss ich das ganze erstmal verdauen. ,,Beruhig dich. Mir geht's gut"kontere ich deshalb etwas genervt. Dafür ernte ich sofort zwei äußerst verständnislose Blicke. ,,Das mit dem Arm war ein Unfall und der Typ"ich stoppe. ,,Keine Ahnung wer das war"sage ich, was natürlich glatt gelogen ist. Wie könnte ich ihn auch vergessen? Sie blicken mich an. ,,Wie ist das passiert?"fragt mich Suga prüfend. ,,Ich habe den Spiegel zerschlagen"sage ich leichthin und total benommen, durch meine Gedanken. Ich bin viel zu abgelenkt, um mich mit den Fragen zu beschäftigen. ,,Du hast was?!"fährt mich Jimin von der Seite an, sodass ich zusammen zucke. ,,Da sind wir ein paar Stunden weg und du stürzt dich in die nächste Gefahr"wirft Suga mir augenrollend vor. ,,Wirfst du mir etwa vor, dass der Typ kam und das er mich attackierte, meine Schuld ist?"frage ich ihn mit fest gerichteten Blick auf das Tuch. ,,Reiß dich zusammen Suga! Dafür kann er nichts"ermahnt ihn Jimin. Er schaut dabei erst drohend zu Suga und dann blickt er seinen Daumen an, welcher blutverschmiert ist. Seine Augen glitzern und er zeigt Reue. Ich kann mir vorstellen, was in ihm vorgeht. Ohne etwas zu sagen schließe ich ihn in meine Arme, wobei ich die Augen schließe. Ich lehne an seiner Schulter und bemerke seinen zittrigen Atem. Plötzlich klammert sich Suga auf der anderen Seite an meinen Rücken und umschlingt meinen Bauch. Sein Kopf lehnt ruhig an meinem Rücken. Es herrscht Stille und ich vergesse für einige Minuten einfach alles, was mich beschäftigt. Dann löse ich mich von Jimin der sich mittlerweile versucht hat zu beruhigen. Auch Suga sieht vollkommen fertig aus. ,,Komm"sagt Jimin nachdem er aufgestanden ist und hebt mir seine Hand hin. Ich greife sie und gemeinsam gehen wir in mein Zimmer. ,,Leg dich hin"befiehlt Suga mir und ich empfinde es für einen guten Vorschlag. Beide sitzen sie am Rand meines Bettes und betrachten mich. Ich blicke an die kahle weiße Decke. Nach einiger Zeit schließe ich die Augen. Es macht mir nichts aus von ihnen beobachtet zu werden, schließlich machen sie sich nur Sorgen. Mein Hals brennt woraufhin ich die Augen wieder öffne. Schweiß perlt mir von der Stirn. ,,Kann mir jemand einen Verband aus dem Badschrank holen?"bettle ich. Suga richtet sich auf und kommt bald darauf wieder zurück. Ich fange den weißen Stoff, den er mir zuwirft. ,,Du hast ja wirklich den Spiegel zertrümmert"sagt er atemlos. Ich nicke während ich mir den Verband um den Hals binde. Es kratzt mich jetzt schon, doch ich widerstehe dem Drang mich zu kratzen. Ich falle zurück in mein weiches Kissen und schließe sofort meine Lieder. Ich will nichts mehr, als zu schlafen. Ich möchte mir im klaren werden und brauche Ruhe auch wenn ich von zwei besorgten Jungs angestarrt werde. Wenig später befinde ich mich in einem Halbschlaf. Ich höre noch alles um mich rum aber bin eigentlich innerlich so entspannt, wie während dem Schlaf. Ich bemerke, wie um mich herum die Geräuschkulisse zunimmt. Sie wollen gehen schwebt es nur so in meinem Kopf herum. Reflexartig packe ich mit meiner Hand, eine andere, die ich ergreifen kann und reiße die Augen auf.
,,Geht nicht! Bitte"sage ich so drängend, dass es nach einem verzweifelten Kind klingt.
Ein kleines, dummes und äußerst naives Absturzkind

It hurts ||J.JK x K.TH Where stories live. Discover now