XXXXVIII

146 26 9
                                    

Die Tür. Sie riss aus den Angeln und ging vor meinen Augen zu Boden. Niemals hätte ich geahnt, dass das geht. Und wen ich da vor mir sah schockierte mich noch mehr. Es lag nicht an der Person, nein es war die Haltung und die offensichtliche wut, die mich bangen ließ.
,,Lauf!"schrie ich sie an ,,Und komme nicht wieder runter. Babe du weißt, was ich dir gesagt habe, vergiss es nicht". Ihre Schritte entfernten sich gehetzt und das Schluchzen erfüllte das Treppenhaus. Er stieg über die Türe, die unter seinen Füßen knarrte. Er strich die schwarze Kaputze herunter und funkelte mich an. Ich wich einige Schritte zurück und wäre beinahe über das Gepäck gestolpert.
,,Was willst du?"fauchte ich ihn an.
Keine Antwort.
,,Und was sollte das mit der Türe? Normale Leute klopfen und wenn keiner aufmacht gehen sie wieder!"
Keine Antwort. Er stand einfach nur da und musterte mich abschätzend. Als er dann auch noch begann hämisch zu lachen lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken und die Angst packte mich mehr als zuvor.
,,Du glaubst ich wäre unwissend. Du glaubst wohl ich bin dumm, aber nein da hast du dich geschnitten".
Er trat einen Schritt näher.
,,Ich hab mich in dir getäuscht Park Jimin. Ich dachte du wärst mein Freund. Aber das Freunde einen erpressen war mir bis jetzt nicht bewusst. Dir etwa?"fragte er mich sarkastisch.
,,Lass es mich erklären. Ich hab das nie gewollt Jungkook"flehte ich ihn an.
,,Jaja und jetzt soll ich dir vergeben, dass du meinen Freund erpresst und ein Foto hochlädst um uns zu demütigen. Und dann haben wir uns wieder alle lieb und es wird doch noch zu einem Happy End. Schöne Geschichte oder? Ja und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Und Friede, Freude Eierkuchen. Mir wird schon ganz schlecht"sagte er und machte ein würgeartiges Geräusch.
,,Was ist denn in dich gefahren Kookie?"fragte ich ihn mit zittriger Stimme. Hätte ich doch meinen Mund gehalten, denn plötzlich stürmte er auf mich zu und ging mir an die Kehle.
,,So nennen mich nur meine Freunde. Und wie ich bereits sagte das du mich hintergangen hast, hat nichts mit Freundschaft zutun. Denn so etwas wie Ehrlichkeit kennst du nicht. Was hast du denn deinem Prinzesschen da oben erzählt? Etwa die Wahrheit? Ha das ich nicht lache. Soll ich sie holen und sie fragen?"fragte er mich ohne den Griff um meine Kehle auch nur ein wenig zu lockern. Nun war es mir auch endgültig genug. Ich zog mein Knie hoch und konnte mich somit für einige Sekunden befreien. Ich hörte ihn wieder hämisch lachen, doch zulassen das er meiner Verlobten etwas antat konnte ich nicht.
,,Sage mir Jimin, aus welchem Grund du mich benutzt hast? Warum hast du mich betrogen obwohl ich dir mein Vertrauen geschenkt habe? Sage mir was dir das verdammte Recht dazu gab!"schrie er mich an und ich erkannte ihn nicht wieder. Seine Haare waren nicht die, des Jungkooks den ich kannte. Seine Augen waren dunkler und gruseliger als jemals zuvor und seine Haltung war furchteinflößend genau wie sein Lächeln, welches er gerade wieder zeigte. Er wirkte wie ein kranker Psycho aus den Filmen die man so kennt.
,,Jungkook beruhige dich. Lass uns in Ruhe reden, bitte"flehte ich wieder.
,,Jetzt bettelst du schon wie ein wehrloser Sklave"konterte er.
,,Was ist in dich gefahren? Du bist krank!"schrie ich ihn an woraufhin er wieder teuflisch lächelte.
,,Ich, krank? Nein. Das passiert nur wenn man es satt hat benutzt zu werden und alles dafür tun würde um einen geliebten Menschen zu schützen"sprach er.
,,Du hast recht. Einen geliebten Menschen zu schützen ist alles im Leben"flüsterte ich.
,,Deshalb werde ich dich jetzt von dir selbst schützen"fügte ich hinzu und ging auf ihn los. Mein Ziel war es ihn erstmal bewusstlos zu machen, denn in diesem Zustand war er eine Gefahr für alle in seiner Umgebung.
,,Lass mich dir helfen"schrie ich im Kampf der aus Fäusten und Tritten bestand. Er war kräftiger geworden und es mit ihm aufzunehmen war riskant, doch ich wollte ihm helfen und sie schützen.
,,Mich benutzt"flüsterte Jungkook vor sich her.
,,Mich verarscht".
,,Mich hintergangen".
,,Mich betrogen".
,,Mich belogen".
,,Mich schikaniert".
Er hört einfach nicht auf. Es klang wie eine CD, die in endloser Schleife jeweils zwei Wörter in derselben monotonen Stimme abspielte. Und es raubte mir jeden Nerv. Er war definitiv stärker und lange würde ich es nicht mehr aushalten.
,,Mich verletzt und gebrochen"hörte ich seine brechende Stimme, die nun nicht mehr wütend klang sondern definitiv verletzt. Ich spürte seine muskulösen Arme an meinem Hemd und er schupfte mich mit gewaltiger Kraft zurück. Wie das Schicksal es so wollte taumelte ich, stolperte und fiel rückwärts. Vor mir sah ich noch meine Hand und sein Gesichtsausdruck dann wurde alles schwarz, doch ihren Schrei und die letzten Worte, die aus seinem Munde kamen vergaß ich nicht. Und auch als die Dunkelheit mich umhüllte konnte ich nicht anders als die Endlosschleife der CD aus der Mischung von dem betäubendem Schrei meines Mädchens und seinem "verletzt" und "gebrochen" zu hören.

Fallen war kein Begriff mehr. Die Worte verletzt und gebrochen spielten sich in meinem Kopf ab und da lag er regungslos. Ich konnte dabei zusehen, wie sein Kopf auf der Treppe aufschlug und Blut langsam die Treppe runterlief. Regungslos war nicht nur der schlaffe Körper von ihm sondern auch ich. Gefesselt und gebannt starrte ich einfach nur auf ihn. Der Schrei war wie ein Piepen in meinem Ohr das nicht verklang. Ich konnte mitansehen, wie sie die Treppe runterschlitterte und seinen Kopf auf ihren Schoß legte. An ihren Händen klebte Blut. Ihre Tränen tropften überall hin und ihre Schreie waren nicht zu überhören. Regungslos war ich auch als mich jemand an der Schulter packte und aus dem Haus zog. Ich wendete den Blick nicht ab und auch sie wollte mich nicht einfach gehen lassen. Rennend kam sie auf mich zu und schlug mir ins Gesicht. Blut quoll aus meiner Nase und zierte sich an meiner Wange. Blut tropfte auf den Asphalt und Blut war es, das an ihren und meinen Händen klebte. Noch ein Schlag in mein Gesicht und sie ging mir an die Kehle. Und ihre Krallen bohrten sich in mein Fleisch und mir war es egal. Ich lachte und fing dabei an bitterlich zu weinen. An Luft mangelte es mir zwar, aber auch das war mir egal. Auch als die starke Hand hinter mir das blonde Mädchen von mir wegschupste konnte ich die Tränen nicht unterdrücken. Und auch als die starke Hand sich mit meiner verhakte und begann an mir zu zerren und in einem schnellen Tempo die Flucht zu ergreifen hörte ich den selben Schrei und die selben Worte in meinem Ohr.
Verletzt und gebrochen
Ja verletzt und gebrochen...

It hurts ||J.JK x K.TH Where stories live. Discover now