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Eingeschüchtert versteckte er sich hinter Jimin, der eigentlich kleiner als er selbst war. Wütend stapfte ich auf ihn zu und schob ihn beiseite, nur um Jungkook am Arm zu packen und ihn raus zu schleifen. Ich zog ihn in sein eigenes Zimmer, da ich bereits wusste welches es war. Mit einem Ruck knallte ich die Tür zu und ergriff sofort das Wort.

„ Raus damit! Auf der Stelle, sonst schlag ich es aus dir raus!" Er starrte immer noch auf den Boden und reagierte nicht auf meine Anweisung. Also sah ich es als Einladung meine Drohung zu bewahrheiten. Meine geballte Faust flog auf seinen Bauch zu. Er zuckte leicht zusammen, machte aber keine sonstigen Anstalten.

„Was zur?! Du müsstest am Boden liegen!" „Tu ich aber nicht oder? Ich war in deinem Apartment, weil ich zu dir wollte und niemanden wecken wollte. Es tut mir schrecklich leid wenn ich dich erschreckt hab..."

„Ist das dein ernst?! Du willst einfach mal mitten in der Nacht zu mir kommen und brichst auch noch bei mir ein weil du niemanden wecken willst?! Scheiße ich verliere hier gleich komplett meine Fassung, es ist 3 Uhr morgens! Gehört das etwa auch noch zum Prank?!" Kookie schaute verzweifelt umher und meinte dann: „Was ist wenn es kein Prank wäre?"

„Willst du mich verarschen? Denkst du ich bin so dumm und glaub an Vampire oder was auch immer?!" „Ich weiß nicht..." Als ich leises Getuschel vor der Tür hörte riss ich sie ruckartig auf, sodass 6 Jungs in den Raum rein fielen. Mit verschränkten Armen stand ich im da und wartete auf eine verdammt gute Erklärung und eine ehrliche Entschuldigung.

„Echt jetzt? Ich dachte ich hätte endlich mal gute Freunde gefunden. Welche die mich nicht auf die Schippe nehmen, denen ich mich anvertrauen kann... Tja da sieht man wieder was für eine schlechte Menschen Kenntnis ich doch hab." Mein Kopf ließ sich nicht mehr aufrecht halten.

Die Trauer die ich nun schon so oft erlebt habe war wie eine Flut. Die Flamme der Hoffnung brannte einst jede Trauer hinweg. Das ganze begann an dem Tag als mein Opa starb. Ich wollte stark für meine Mutter sein und auf keinen Fall weinen. Doch das Wasser hinter dem Damm wurde in den vergangenen Monaten mehr und mehr. Immer unterdrückte ich die Trauer, versteckte sie hinter der Mauer aus Masken mit einem Lächeln und meinen Selbstbewussten Sprüchen. Heute war jedoch der Tag an dem der Damm seine ersten Risse erlitt und drohte überzulaufen oder gar zu brechen. Die Hoffnung die früher alles nieder brannte war nun kaum größer als ein Streichholz Feuer.

Bevor ich vor ihnen in Tränen ausbrechen konnte, rannte ich einfach so schnell ich konnte weg. Raus aus dem Hotel einfach raus aus all der Trauer. Ich konnte nicht mehr. Ich war immer stark, hab nie geweint, hab kaum gejammert, hab alles hingenommen wie es war. Mir war es von Anfang an klar, dass ich irgendwann nichts mehr zurückhalten kann. Allerdings heißt das nicht, dass ich es jedem Preis geben muss wie ich weine.

Im Schlafanzug und ohne Schuhe rannte ich Richtung Strand. Dunkelheit umgab mich, nur durch ein paar Straßen Laternen wurde mir der Weg erleuchtet. Es war bereits 4 Uhr in der Früh, als ich an meinem Ziel, mit brennenden Füßen ankam. Mittlerweile kannte ich immerhin den Weg zu dem schönsten Ort den ich kannte.

Wie ein nasser Sack ließ ich mich auf den Sand fallen und schloss meine Augen um meine Aufmerksamkeit nur auf das Wasser zu konzentrieren. Das gleichmäßige Rauschen beruhigte und entspannte mich unglaublich. Eine Träne entkam meinen Augen und lief mein Gesicht entlang, die einzige, die ich heute vergießen werde. Der ganze Trubel und das schöne Rauschen ließen mich schnell ermüden. Abermals schloss ich meine Augen, bis ich gleich darauf ins Traumland ab schweifte.

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Heartbreaker meets EvilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt