Kap. 1 So kam es zu mir

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Müde kuschel ich mich in meine Decke und bin fast sofort eingeschlafen.

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"Shawn, ich hätte dann gerne mein Geld.", wende ich mich an den Beta des nun toten Alpha. Leicht unter Schock winkt er einen deutlich jüngeren Wolf herbei, dieser hat eine Geldmappe in der Hand und überreicht diese mir. "Wie vereinbart, 4 Millionen.", murmelt Shawn, wobei er den Blick nicht von dem sich nun zurückverwandelnden Toten nimmt. Kurz öffne ich den Reißverschluss und kontrolliere ob es kein Papier ist. Mit einem knappen nicken verabschiede ich mich von dem Beta und drehe mich um. "Mein Bogen.", wende ich mich an die Zwei, die mich hergebracht haben. Einer überreicht ihn mir, aber auch er eher noch in einem Schockzustand.

Mit Geld und Waffen verlasse ich den Marktplatz, oder zumindest ist das der Plan... "Warte", ruft jemand hinter mir. "Du bist jetzt unser Alpha!", erklärt eine junge Frau, ich würde sie auf Mitte zwanzig schätzen. "WAS?", entkommt es mir, nun bin ich geschockt und überfordert. Shawn kommt auf mich zu: "Komm mit, ich erkläre es dir." Abschätzend schaue ich ihn an, der Griff um das Messer festigt sich und ich mache mich Kampf bereit. Er hat seinen Alpha, den den er unter stützen sollte verraten und für seinen Tod bezahlt. "Ich habe nicht vor dir etwas zu tun, du hast uns geholfen, er war grausam. Du darfst deine Waffen auch behalten und wenn du willst auch den Ort wählen.", reagierte er auf meine Haltung. Kurz zögerte ich, er schien es ernst zu meinen.

Kurz darauf sitzen wir bei ihm im Haus und meine Messer in MEINER Griffweite auf dem Tisch. Seine Frau hat ihm Kaffee und mir tatsächlich eine warme Milch mit Honig gemacht. Sie wirkte sympatisch. "Was meinte die Frau damit, das ich nun Alpha wäre?", frage ich offen und schaute ihn forsch an. "Wer den Alpha tötet wird der nächste Alpha, das ist unter Wölfen so üblich." Es war eine sehr schlichte und nüchterne Antwort, kein Gerede um den heißen Brei. Ich fange an Shawn zu mögen.
***

"VALIA! Wie oft soll ich es dir noch sagen? KOMM VOR 2 UHR WIEDER! Wenigstens unter der Woche!" Müde brumme ich eine nicht verständliche Antwort und drehe mich von meiner Mutter weg und ziehe die Decke über meine Augen. "Aufstehen! Du musst zur Schule!", lässt meine Mutter mich jedoch nicht in Ruhe. "Verdammt Mama! Ich habe erst zur dritten!", murre ich. "Und hast noch eine halbe Stunde, bis diese beginnt.", führt mein Gesprächspartner den Satz fort. "WAS?" Sofort bin ich auf den Beinen laufe durch das Zimmer und ziehe schon auf dem Weg mein Bad meine Sachen aus, meine Mutter hat doch sowie so schön mal alles gesehen. Schnell springe ich unter die kalte Dusche und werde wach. Nach nicht mal fünf Minuten komme ich fertig wieder raus und putze mir die Zähne, während ich meine ehemals blonden Haare trocken föhne. Sobald sie trocken sind kämme ich sie, ich mag meine Haare, in leichten violett gefärbten Wellen fallen sie bis unter die Brust. Bevor ich aus dem Bad stürme noch ein Blick in den Spiegel: meine blauen Augen funkeln mich an und sogar meine Augenringe sind nicht zu extrem.

In meinem Zimmer ziehe ich mich schnell an und suche das nötigste für die Schule zusammen und mein Handy, nicht zu vergessen! Unten schnappe ich mir noch einen Apfel und meinen Helm, bevor ich zu meinem Motorrad in die Garage flitze. Langsam streiche ich fast ehrfürchtig über die Maschine, matt Schwarz, eine Suzuki. Ich liebe mein Baby! Ich öffne das Tor und schwinge mich auf meine Kleine, ich will gerade meinen Helm aufsetzen und losfahren, als meine Mutter noch mal zu mir geeilt kommt: "Ich weiß du bist nach der Schule immer mit deinen Freunden lernen und dann meistens Feiern, aber bitte komm heute nach Hause, ich muss etwas wichtiges mit dir besprechen."

Irritiert nicke ich und mache mich dann auf den Weg, zehn Minuten und ich bin da. 'Shawn, ich komme heute nicht nach der Schule. Du und Mike schaffen das.', teile ich dem immer noch Beta per Mind-Link mit. Ich habe es durch reine Willenskraft geschafft auch Mind-Link zu können, jedoch ohne Grenzen. Werwölfe können das nur bei ihrem Rudel, ich auch bei anderen und fast auch ohne ihre Zustimmung, manchmal ist es sehr praktisch. 'Okey, darf ich fragen warum, Alpha.', bekomme ich sofort die Antwort. Leicht muss ich schmunzeln, doch natürlich antworte ich ihm, er ist so was wie ein Vater für mich geworden. 'Meine Mutter möchte etwas mit mir besprechen.', 'Wir werden hier keinen Schwachsinn machen, Alpha.', versichert mir mein Beta noch mal und dann sind wir fertig. Das er sich so unterwürfig benimmt konnte ich ihm in den zwei Jahren noch nicht abgewöhnen, ich denke auch es wird zu bleiben, aber mal sehen. Ich fahre auf dem Parkplatz meiner Schule und parke auf meinem Standard Parkplatz. Ja, so was hatte ich tatsächlich...

Ich laufe in das Gebäude und kann nicht anders als zu grinsen, ich weiß nicht mal warum! Bei meinem Spind angekommen hole ich die wichtige Bücher heraus und packe sie in meinen Einhornrucksack. Irgendwo bin ich dann doch noch ein kleines Mädchen geblieben. Nach dem ich in aller Ruhe alles verstaut habe gehe ich zum Raum und ohne zu klopfen rein. "Oh, haben sie den Weg auch noch gefunden?", fragt der Lehrer spöttisch, überrascht schaue ich auf, Mathe hatte ich eigentlich bei einem aus meinem Rudel, da hätte sich keiner das gewagt. "Morgen.", brumme ich jedoch auch nur, als ich merke, dass es sich um einen Hilfslehrer handelt. Dann gehe ich auf meinen Platz und lasse mich auf dem Stuhl nieder. Kaum das ich sitze könnte es sofort von vorne: "Sie sagen mir jetzt ihren Namen und präsentieren von der Hausaufgabe die Nummern 2 bis 7 ab der Tafel." Genervt seufze ich und krame mein Heft, sowie Taschen Rechner und das Buch aus der Tasche, als ich jedoch mit dem Heft nach vorne gehen möchte hält mich mein neuer Lieblingslehrer jedoch zurück. "Ich möchte nicht sehen, das sie abschreiben können, sondern rechnen." Ich lege das Helft wieder auf den Tisch und nehme das Buch und den Taschenrechner aus dem Etui, als er mich wieder zurecht weist: "Im Kopf oder schriftlich!" Demonstrativ verdrehe ich die Augen und gehe nach vorne, doof für ihn das ich Mathe kann. Bei den Hunters habe ich nicht nur Töten und Überleben gelernt, sondern auch einen perfekten High School-Abschluss gemacht.

Das hier ist nur noch eine Tarnung.

Die weibliche AlphaOù les histoires vivent. Découvrez maintenant