Kap. 7 Neue Herausforderungen

13.5K 550 46
                                    

"Oh Lucas, wen hast du denn da noch mit gebracht? Ich bin Michelle. Wer bist du?" Ja, wir kennen uns. "Valia.", nuschle ich knapp. "Kommt rein, Mary ist gerade noch da-", "Ich wollte gerade gehen.", höre ich es da aus dem Flur und eine Frau im Alter von Michelle huscht an uns vorbei. Während sie an Lucas vorbei geht verneigt sie sich und ich höre wie sie das Wort: "Alpha.", flüstert. Lucas betritt das Haus und ich folge ihm. "Wo sind denn Steve und Jane?", "Beim Training.", "Es ist recht frisch hier, ist ein Fenster offen?", "Nein." Entspannt atmen Lucas und ich durch. "Also können wir frei reden?", frage ich. Ein nicke als Antwort.

"Wie geht es dir denn? Ich habe schon von Lucas erfahren das du kommst und die Tochter seiner Mate bist! Ich konnte es nicht glauben und Dustin auch nicht! Das ist echt extrem. Aber es ist schade das du so bald schon gehen möchtest. Wo bei das Rudel hat natürlich Vorrang.", sie ist auch noch wie früher, ein Wörterwasserfall. "Hey Schatz, hol mal Luft!", geht Dustin dazwischen und drückt seiner Frau einen Kuss auf die Wange. "Wie geht's euch den so? Kommt Hunter mittlerweile mit der Situation klar?" Michelle seufzt. "Jetzt wo deine Mutter hier ist ist es wieder schwer, aber er wird sich auch daran gewöhnen, spätestens wenn er seine Mate findet wird er es verstehen." Um hier einmal die Verhältnisse zum klären: Michelle ist die Mate von Dustin und kommt ursprünglich aus dem nun meinem Rudel. Dustin wiederum war der Beta von Lucas und Lucas hat einen Sohn mit Michelle, weil er seine Mate nicht gefunden hatte, aber einen Nachfahren für das Rudel brauchte. Die hatten auch nur einmal etwas und natürlich wusste Dustin davon.

"Ist denn eine Rudeltour oder so in Aussicht?" Etwas frustriert schütteln Lucas und Dustin den Kopf. "Nur der Mateball von deinem Rudel und da geht er auch mehr für das Rudel hin als für sich selbst. Wie du lebt er für das Rudel und denkt seine Mate würde ihm die Zeit für das Rudel stehlen." Ich seufzte, das war ein denken was ich verstehen konnte, aber eher schlecht für das Rudel war. "Wie gut das ich keinen Mate haben werde.", seufze ich und schaue leicht lächelnd aus dem Fenster. "Ich glaube du wirst die Mate eines starken Wolfs sein. Aber bei deinem Eigensinn das Rudel behalten.", überlegt Michelle laut. Geschockt schüttel ich mich. "Nie!", entgegne ich bestimmt. "Wir werden es ja sehen.", grinst Dustin: "Ich habe da so einen Verdacht." Diese Aussage übergehe ich einfach: "Wisst ihr wo ich hier in der Nähe trainieren kann. Mein Training, nicht dieses Wischiwaschi." Ratlos schauen sich die drei an. "Sicher wäre das glaube ich wenn ich in unserem Keller einen Raum zu deinen Wünschen einrichte. Hier im Rudel geht nicht, wenn alles geheim bleiben soll." Zustimmend nicke ich. "Sollen wir uns dann nachher wegen der Planung zusammen setzen?", "Es ist schon halb zehn. Lieber morg-", mein Alphahandy klingelt, dort werde ich nur von anderen Alpha oder meinem Beta in Notfällen drauf angerufen.

"Ja, Alpha Valia."
"Hier ist Alpha Hunter, vom obscura luna Rudel."
"Oh, Alpha Hunter, das ist eine Überraschung."
Die Blicke der drei liegen sofort auf mir.
"Ich wollte leider die Zusage zum Mateball zurück nehmen. Ich werde nicht mit meinem Rudel kommen."
"Das ist schade, darf ich fragen warum?"
"Meine Mate ist bereits in meiner Nähe, ich muss sie nur noch hier finden. Dann ist der Mateball überflüssig."
"Sollten nicht trotzdem die aus deinem Rudel die Chance bekommen? Ihr müsstet auch nicht mitkommen, wenn sie mich in der Zeit als Alpha akzeptieren und das für euch in Ordnung ist, könnten sie auch so kommen."
"Ich über lege es mir, aber es sieht eher nach einem nicht kommen aus."
"Das ist sehr schade. Aber eure Entscheidung."
"Danke für das Angebot und ich wünsche euch noch viel Spaß auf dem Ball, vielleicht findet ihr ja auch endlich dort euren Mate. Auf wieder hören Alpha Valia."
"Ja, vielleicht. Auf wieder hören Alpha Hunter."

Das sind mal Nachrichten. "Er hat seine Mate gefunden?", "Nein, er spürt sie.", "Aber warum erst jetzt?", "Vielleicht ist sie her gezogen?", "Aber nur meine Mate und Valia sind neuer als ein halbes Jahr." Ich hatte mich aus dem Gespräch raus gehalten, bis jetzt: "Nein!", es ist leise, aber doch bestimmt. "Nei- nei- nei- Nein!", stammle ich dann weiter und stolpere leicht rückwärts. "Valia, ganz ruhig! Vielleicht ist auch nur jemand zum Besuch.", versucht mich Michelle zum beruhigen. "Das hat noch nichts zum bedeuten!", redet nun auch Lucas auf mich ein.

Kopfschüttelnd drehe ich mich um und stürze los. Raus aus dem Haus, aus dem Dorf, in den Wald und einfach rennen. Ohne Orientierung und ohne auf meine Umgebung zum achten. Laufe ich weiter, immer weiter. Bis ich irgendwann auf einer Lichtung ankomme, sie ist nicht groß, aber auch nicht klein. "Was soll ich nur tun?", murmle ich und lasse mich in das Gras fallen. "Wieso? Wieso muss ich die Mate von diesem verdammten Alpha sein?" Ich bin ein Alpha! Nicht die Mate von einem. Das ist der wohl größte Abstieg in der Geschichte, von der Alpha, welche auch Luna war. Zur Luna in einem anderen Rudel. Zum kochen und Kinder beaufsichtigen da... Vermutlich darf ich nicht mal mehr mit meinem Rudel reden! Geschweige denn meine geliebten Aufgaben wahrnehmen (Vorsicht KEINE Ironie). Wieso? Was habe ich der Welt getan?

------

"Shawn, warum rufst du an?"
"Es gibt ein Problem mit Alpha Karl. Er will nicht einsehen das wir nicht ausbilden können. Mit den genaueren Infos habe ich eine PDF an dich gesendet."
"Ich kümmere mich da drum."

"Mama, Lucas. Ich muss etwas klären." Lucas nickt mir zu, während meine Mutter Einspruch erhebt: "Du gehst nicht mehr Raus! Erst telefonierst du und dann gehst du auch noch. Ich will nicht, das du dir auch hier angewöhnt bis spät in die Nacht wegzubleiben! Du kennst die Gegend noch gar nicht. Wer weiß an wen du hier gerätst." 'Verdammt Mama, ich entfliehe einem langweiligem und überflüssigem Kennenlernabend mit jemandem den ich kenne!', aber das sage ich lieber nicht... "Mum, ich gehe nur ins Arbeitszimmer.", "Du sollst Lucas doch nicht in seiner Privatsphäre stören!", "Es ist ihr Arbeitszimmer.", geht Lucas dazwischen: "Natürlich kannst du gehen, wenn es wichtig ist." Dankend lächel ich ihm zu, bevor ich aus dem Zimmer gehe. "Lass ihr doch nicht immer alles durchgehen! Und warum hat sie ein Arbeitszimmer? Ein Schreibtisch würde reichen!", höre ich meine Mutter noch, bevor ich dann in meinem Zimmer bin.

Die weibliche AlphaWhere stories live. Discover now