Kap. 40 Getratsche und Gewissheit

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"Der Henker ist wirklich gestrichen worden?", frage ich fassungslos. Luke nickt: "Es wurde entschieden, dass er zu viele potentielle Hunter das Leben nimmt." Ich verdrehe die Augen, wie so oft. "So viele sind doch gar nicht gestorben!", "Wie viele sind in deinem Jahr gestorben?" Kurz überlege ich. "Wir waren neun, aber am Ende nur noch fünf, mit mir." Zustimmend nickt Luke. "Aber Sam ist nicht gestorben, sondern hat einen Pfeil durch den Kopf bekommen und hat seit dem eine leichte Behinderung. Und Jaffrey hat auch schwer verletzt überlebt und ist jetzt nur nicht mehr in der Lage zu gehen.", fällt mit ein. "Wir waren sieben vor dem Henker und drei danach, doch einer von uns ist jetzt ans Bett gebunden.", "Tom.", murmle ich. Bei ihm hatte ich schon nicht verstanden, warum er auf genommen wurde. Er war ein Genie gewesen, keine Frage und ein super Freund, aber er war nicht sportlich und kämpferisch gut, sondern eher mit dem Köpfchen. Strategien ähnliches war sein Gebiet.

"Komm, du solltest duschen, nach dem Training. Zudem müsste Hunter bald kommen und Maria ist fast fertig mit dem Festmahl." Plötzlich leicht müde nicke ich. "Ein Wettrennen?", frage ich, während ich vom Boden aufstehe. "Ich verliere gegen dich, das wissen wir. Du bist einfach irgendwie besser als alle." Ich nicke. "Hat man dir was in die Gene gemischt, was kein anderer hat?" Lachend nicke ich. "Das ist es.", grinse ich. Erst dann wird mir klar, was ich gerade preisgebe. Aber Luke kannst du doch vertrauen. Hoffentlich. "Wie meinst du das?" Ich zucke mit den Schultern. "Dad.", flüstere ich nur.

Luke bleibt stehen, er weiß, dass mein Vater ein Wunderpunkt ist. "Was ist mit ihm?", fürsorglich legt er einen Arm um mich. "Er ist ein Gott.", flüstere ich. "Wie bitte?", "Mein Vater ist Gott der Himmelskörper und meine Tante die Mondgöttin, sie hat mir auch einen inneren Wolf geschenkt." Mit großen Augen schaut mich Luke an, wie ich es von früher kenne. "Wirklich?" Ich nicke. "Das erklärt einiges." Wieder nicke ich. "Aber warte mal, das heißt wir hätten nie gegen dich beim Fangen gewinnen können! Und du hast doch geschummelt." Abwehrend hebe ich die Hände. "Nein, da kann ich doch nichts für!" Gespielt wütend schaut Luke mich an, während wir zurück zum Alphahaus joggen.

Wir albern noch etwas auf dem Weg herum und laufen schließlich auf den großen Platz, wo ich bereits Hunter rieche. Hast du ihn etwa schon vermisst? "Bis nachher.", verabschiede ich mich von Luke und laufe der Nase nach. Wieso bist du eigentlich nicht so hinter unserem Mate her? Mir immer erklärt, dass auch bei weiblichen Werwölfen der innere Wolf am Rad dreht. Ich war noch nicht in eurer Findungsphase da, vermutlich deswegen, aber ich gebe zu dich hätte es deutlich schlechter erwischen können. Ich lache und bin kurz unaufmerksam.

"Was gibt es denn zu lachen?", plötzlich schlingen sich zwei Arme um mich und halten mich fest. Ich zucke zusammen. "Was fällt dir ein mich so zu erschrecken?", knurre ich bedrohlich. Hunter lässt mich sofort los und ist mit zwei Schritten um mich herum gegangen. "Ich dacht du freust dich mich zu sehen.", murmelt er bedrückt. "Tue ich auch.", grinse ich, umarme ihn und schmiege mich an ihn. "Was ist los?", "Nichts ist los." Skeptisch ruht sein Blick auf mir. "Also doch, ich habe Hunger. Machst du mir was zu essen?" Überfordert schaut Hunter zu mir herunter. "Was ist hier los?", "Nichts und jetzt trage mich, ich möchte nicht mehr laufen.", "Was?" Frustriert schnaufe ich. "Hast du Watte in den Ohren?" Frustriert drehe ich mich weg und laufe auf das Alphahaus zu.

'Maria! Kannst du mir schon sagen, wann das Essen ist?' Ich will in Gedanken mitzählen, wie lange sie braucht um zu antworten, doch ich habe noch nicht mal die eins gedacht, als ich ihre Stimme höre: 'In einer halben Stunde, Alpha.' Freudig klatsche ich in die Hände: 'Danke Maria!' Dann drehe ich mich um 180° und sehe Hunter noch an der selben Stelle stehen, wie vor wenigen Sekunden, nur steht Mike bei ihm und flüstert ihm etwas zu. Ich konzentriere mich und verstehe seine letzten Worte trotz der Entfernung: "Ich meine durch ihren Schweiß könnte ich mich aber auch irren. Aber ich bin auch nicht der einzige, der das riecht." Irritiert runzle ich die Stirn.

Und bevor du fragst: Nein, ich habe keine Idee. Frustriert atme ich durch. Mein eigener Beta hintergeht mich. Vielleicht hat er seine Gründe. Vielleicht missbraucht er unser vertrauen. Wahrscheinlich möchte er Hunter nur helfen ein guter Mate zu sein. Oder er hilft ihm Alpha zu werden. Jetzt beruhig dich! Spätestens Hunter ist dein Mate und wird nur dein Bestes wollen! Aus dem Streit mit Miracle werde ich durch Hunter gerissen, welcher mich aus dem Nichts an spricht und auch noch vor mir steht. "Wo soll ich dich denn hin tragen?" Ich grinse. "In mein Bad, ich möchte duschen."

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"So mein Rudel, dann lasst uns Essen! Guten Appetit euch!" Da sich keiner dem Essen bedient, bevor ich nichts genommen habe, strecke ich mich um etwas von dem Rehbraten zu nehmen, als der Rudelarzt auf den Platz rennt und genau auf mich zu. "Alpha! Es tut mir leid, dass ich euch störe, aber ich weiß was mit euch los ist. Auch kann ich euch versprechen, es ist nichts schlechtes, oder gar schlimmes!" Das gesamte Rudel scheint erst erleichtert aus zu atmen, nur um dann gebannt den Rudelarzt anzusehen.

Ich schaue auffordert zu ihm. 'Ihr seit schwanger.' Jeder Gesichtszug entgleist und meine Gabel fällt auf den Tisch. "Was?", "Ihr habt mich verstanden." Schlapp falle ich zurück auf meinen Stuhl. Hunter steht synchron dazu auf. "Was ist los?" Drehe mich blitzartig um: "Mein Rudel wird mir neun Monate relativ hilflos ausgeliefert sein!", fahre ich ihn an. Aber er kann doch nichts dafür, also irgendwie schon, aber nicht für die Folge. Frustriert lasse ich den Kopf auf den Tisch fallen. "Siehst du was ich meine? Ich habe mich nicht unter Kontrolle."

Ich muss diese Nachricht verarbeiten!
Nein! Nicht noch mal! Denk an das Baby!

Soooo...

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel!

Was denkt ihr?

Was meint sie mit dem Letzten Gedanken?

Denen von euch, die es noch heute Abend lesen (oder wann anders Abends) wünsche ich eine gute Nacht! Und wer es erst morgen (oder an einem anderen Tag ließt) dem wünsche ich eine  wundervollen Tag!

Die weibliche AlphaWhere stories live. Discover now