10

34.1K 1.8K 36
                                    

Fünf Tage später beschloss Bianca von meinem Unfall und Hailey zu erzählen.
"Bianca"
"Hey ich bin's Fay"
"Fay! Was ist passiert?!"
Und so begann ich von allem zu erzählen. Von meinem Unfall, von meinen und Hailey's Verletzung, von Mom, von dem Verkauf von Hailey und das ich nie wieder reiten würde.
"Fay! Du willst doch nicht wirklich aufgeben oder? Das passt gar nicht zu dir!"
"Du bist wie meine Eltern"
Mit den Worten legte ich auf. Morgen würde ich Geburtstag haben, morgen würden Mom und Thomas wieder kommen, morgen würden Brian und ich nicht da sein.
"Amy Fay. Hast du soweit alles gepackt?"_Brian.
"Ja. Mein Koffer kann ins Auto"_ich.
"Okay"_er mit einer Zigarre im Mund die aus war.

Nächster morgen 5:00 Uhr. Wir waren auf dem Weg in Richtung Liverpool. Von da aus würden wir auf die Autobahn nach Manchester. Die Herbstsonne schien vom Himmel und Brian und ich hörten laut Musik. Die zwei stündige Fahrt verlief ohne größere Staus. Bevor ich gegangen war, hatte ich Mom einen Brief geschrieben, denn in den letzten Tagen ist mir bewusst geworden was das zwischen Mom und mir zerrissen hat. Es war Honshu gewesen.

Mom,
ich bin weg, weit weg, da wo Fehler verzeihbar sind. Ich habe in den Tagen wo du weg warst, endlich verstanden was vor auf den Tag genau vor sieben Jahren unsere Beziehung zerstört hat. Es war Honshu. Wir waren geblendet von dem Erfolg zu dem er mich trug. Es war Stolz der zwischen uns war. Und vielleicht auch ein bisschen Sturheit. Naja, nach dem Unfall vor einer Woche der mir fast das Leben genommen hat, habe ich drei Dinge erkannt bzw geändert.
1. Hailey verkauft
2. ich werde nie wieder Reiten
3. ich wurde enttäuscht, von dir, von Dad von allen.
Der einzige der mir in meinem Leben bis jetzt zugehört hat, war Brian. Er war der erste der mir zugehört, der aller erste. So sehr wie wir uns auch verachten, irgendwie mochten wir uns doch.
Ich habe mich selbst verletzt, nur aus Leistungsdruck und Schmerz. Inneren Schmerz, hervor gerufen durch dich! Egal wie sehr ich dich dafür hasse, du bist meine Mutter. Ich habe dich ganz ganz tief unter meinem kalten Herz immer geliebt und werde es immer tun.
Amy Fay

Wir waren in Manchester angekommen. Nachdem Brian und ich die winzige Wohnung seines Kumpels bezogen hatten, kam Brian auf die Idee mich zu kitzeln. Er jagte mich und wir rissen etliche Gegenstände zu Boden. Nach einer halben Stunde lagen wir lachend in den Trümmern und fühlten uns frei.
Dem restlichen Tag verbrachten wir in der Innenstadt von Manchester, gingen shoppen, fuhren Riesenrad, gingen abends Essen, aber in erster Linie hatten wir Spaß und lachten viel.
Am nächsten morgen weckte mich Brian um 11:00 Uhr. Schnell duschte ich und zog mich an. Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, stand Brian rauchend auf dem Balkon, in einer tief sitzender Jeans und weißem T-Shirt. Ich stellte mich neben ihn.
"Stört es dich?"_er blies eine Rauchwolke aus.
"Geht"_ich.
Er drückte seine Zigarette aus und sah mich an.
"Ich bin süchtig"_er.
"Ich weiß wie es ist"_ich.
"Wollen wir uns helfen?"_er.
Ich sah ihn lächelnd an und nickte. Er zog seine Schachtel Zigaretten aus seiner Hosentasche und hielt sie mir hin. Ich nahm sie und gab ihm meine Klinge. Wir hielten beide unsere Hände über die Reling des Balkons.
"1,2,3" Wir ließen beides fallen und hörten von unten. "Was für eine Unverschämtheit"
Brian und ich konnten uns vor lachen kaum halten und gingen wieder in die Wohnung. Gegen 14:00 Uhr fuhren wir wieder nach Hause. Es war viel Stau, aber wir überbrückten die Zeit mit Musik und reden. Als wir zu Hause unsere Koffer nahmen und den Schlüssel im Schloss umdrehten, bereiteten wir uns auf eine Standpauke nach der anderen und Hausarrest vor.
Doch das Gegenteil erwartete uns.

my new brotherWhere stories live. Discover now