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Die Sommerferien neigten sich dem Ende zu. Immer noch war ich krank. Immer noch kämpfte ich. Ein Monat müsste ich noch zur Schule gehen und dann hätte ich ihn, meinen Abschluss. Genau wie Brian. Dann wären wir endlich befreit von der Schule. Aber erst würde ich am 31. August 18 Jahre alt werden. Ich wäre dann volljährig. Wie es dann weiter ging, wusste ich noch nicht. Aber Brian hatte mich schon gefragt ob wir uns weiterhin täglich sehen könnten. Diese Frage hatte mich so glücklich gemacht. Er hätte gehen können und mich zurück lassen, aber nein, er wollte das ich bei ihm bin. Aber noch einmal zu meinem Krebs. Zwar war ich immer noch am kämpfen, doch die Wahrscheinlichkeit das ich schnell wieder gesund werden würde, wurde von Tag zu Tag größer. Woran es lag? Ich hatte Widerstandslos die Therapie, der der Arzt empfohlen hatte, angenommen. Außerdem war ich viel draußen und ernährte mich gesund, um den Leber es einfach zu machen. Und ganz klar! Mein Fels in der Brandung war momentan Brian. Seine Liebe, die er mir als Bruder schenkte, baute mich auf. Sehr sogar. Und auch wenn er mehr und mehr wieder in sein Bad Boy Verhalten verfiel, zu mir war er immer noch der selbe Brian. Okay, manchmal etwas schlecht drauf, aber trotzdem war er immer für mich da. Naja, nur noch Samstag und Sonntag waren Ferien, dann würde mein letzter Monat Schule anbrechen. Ich saß im Cabrio von Irene und raste mit ihr zum Canadisch. Bacardi hatte seit meiner Erkrankung keinen Menschen mehr getragen und würde es auch nicht tun, bis ich vollständig gesund bin. Wie immer hielt Irene und ich stieg glücklich aus. Ja ich war krank, doch es vermieste mir nicht die Laune. Wenn ich im Selbstmitleid versinke, kann ich mir auch gleich die Kugel geben. Die ersten Wochen war es zwar scheiße gewesen, aber jetzt nach inzwischen über drei Monaten wusste ich was zu tun war. Jede Woche war ich aufgeregt wie es um mich stand. Die Schwellung unter meinen Rippen war immer noch nicht ganz weg. Der Arzt meinte sobald die Schwellung weg wäre, wäre ich vollständig gesund. Natürlich messe ich regelmäßig den Umfang um für mich ein Bild zu bekommen.
Ich stand gemeinsam mit Irene am Gatter und sahen den Pferden beim Weiden zu.
"Willst du heute trainieren?"_ich. Sie nickte und lächelte. Ich holte mir Putzzeug und ging auf die Weide. Ich pfiff nach Bacardi und er kam freudig auf mich zu getrabt. Ich begrüßte ihn und begann ihn zu putzen. Ganz ohne ihn anzubinden oder mit Futter bei mir zu halten. Er blieb freiwillig. Das war der verdienst Wochen langer Arbeit. Er vertraute mir voll und ganz. Er machte mich glücklich. Ich bürstete sein seidiges Fell und sah auf den Reitplatz auf dem Irene die Grundlagen einer Pferdeerziehung bei Clark auffrischte. Nur noch morgen war frei. Montag müsste ich wieder zur Schule.

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Ein Monat später
Ich hörte wie unten irgendwas umher gestellt wurde und die Haustür immer öfter auf und zu ging. Genervt drehte ich mich um und hielt mir die Ohren zu. Doch kurze Zeit später ging meine Tür auf. Jemand setzte sich neben mich.
"Fay aufstehen"_Aron. Ich drehte mich zu ihm.
"Was machst du hier?"_ich überrascht.
"Erklär ich dir später. Mach dich erstmal fertig"_er und ging aus meinem Zimmer. Okaaaay. Was macht der hier auf einem Samstagmorgen? Ich sprang unter die Dusche und duschte ausgiebig. Dann zog ich mir einen lockeren Sommerrock in beige mit rosa Rosen darauf an. Mein weißes Top steckte ich unter den Rock und oben rüber noch einen rosa Cadigan. Dazu hell braune Leder Schuhe. Noch einen Gürtel um die Taille und fertig. Der Rock ging mir knapp bis zur Mitte der Oberschenkel. Dieses Outfit gehörte zu meinen liebsten. Ich lief die Treppe runter. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel.
Warte im Maserati auf dich ;)
Aron
Ich schüttelte lachend den Kopf, nahm mir einen Apfel und ging nach draußen. Da stand Aron's Auto. Ich stieg ein und er lächelte mich an. Kurze Zeit später waren wir mit 150km/h auf der Landstraße unterwegs. Ein Glück das hier keine Blitzanlagen gibt. Nach einer kurzen Fahrt parkte Aron auf dem Parkplatz vom Gestüt Canadisch. Er stieg aus und ging vorweg. Ich folgte ihm etwas verwirrt. Aron ging zielstrebig auf die große Reithalle zu und verschwand augenblicklich darin. Ich hörte ein tiefes Bellen und drehte mich um. Lio kam glücklich auf mich zu gerannt.
"Na großer. Wer hat dich denn her gebracht?"_ich lächelnd. Gemeinsam mit Lio ging ich in die Reithalle und meine Augen weiteten sich vor Staunen.
"Happy Birthday Fay!"_riefen alle. Wer da stand? Alle meine Freunde! Wirklich alle! Brian kam auf mich zu und schloss mich in die Arme.
"Sorry das ich dir kein Frühstück gemacht habe"_er lächelnd. Ich nickte nur. Ich war so baff, das es mir die Stimme verschlagen hatte. Mein Blick scannte alle Gesichter.
"Jason? Tomek? Adrian?"_ich erstaunt. Meine drei damaligen besten Freunde kamen auf mich zu.
"Denkst du wir lassen uns es nehmen an deinem 18ten da zu sein?"_Adrian lachend. Ich schloss nacheinander die drei in die Arme.
"Ihr habt den Weg von London auf euch genommen, nur um mich zu sehen?"_ich ungläubig.
"Kann man so sagen"_Jason lachend. Ich schüttelt ebenfalls lachend den Kopf. Nach und nach begrüßte ich alle. In der Reithalle lief laut Musik und alle tanzten. Draußen auf der einen Weide stand ein großes Buffett und auf dem angrenzenden Reitplatz gab es nicht Ponyreiten, sondern Pferdereiten.
"Sag mal Brian, wieso habt ihr alles Kindergeburtstag ähnlich gemacht?"_ich mit einem Glas Wasser in der Hand.
"Tja, Pferdereiten bot sich so an und der Pool wurde uns zur Verfügung gestellt. Außerdem ist es doch mal schön sowas zu feiern, oder?"_er lachend. Ich lehnte meinen Kopf gegen seinen Brustkorb und lachte.
"Du hast Besuch"_Calvin zu mir. Ich sah ihn fragend und erblickte hinter ihm meinen Arzt. Ich schluckte hart und gab Brian mein Glas.
"Hallo Amy Fay! Hättest du vielleicht eine Minute Zeit für mich?"_Herr Beneke.
"Ja klar"_ich und sah Brian's unsicheren Blick.
"Wo ist es denn einigermaßen ruhig?"_Herr Beneke.
"Ähm, in der Stallgasse. Da ist um diese Zeit niemand"_ich. Er folgte mir in die Stallgasse und da ich es nicht besser wusste, lehnte ich mich gegen Bacardi's Boxentür. Er sah über seine Boxenwand hinweg und musterte Herr Beneke.
"Oh. Ein schönes Tier. Deins?"_er lächelnd. Ich nickte.
"Wie heißt es denn?"_er um die Stimmung zu lockern.
"Das ist Bacardi"_ich etwas nervös. Er streichelte Bacardi's Hals und sah mich dann ernst an.
"Ich habe deine Blutwerte kontrolliert und wollte nicht bis Montag warten. Darum bin ich mitten auf deinem Geburtstag reingeplatzt."_er entschuldigend.
"Alles gut"_ich lächelnd.
"Erstmal Herzlichen Glückwunsch. Ich habe deine Akte durch geblättert, weil ich diese ab jetzt ins Archiv legen kann"_er. Ich sah ihn fragend an.
"Du hast in fünf Monaten deinen Krebs vollständig besiegt"_er lächelnd. Es dauerte etwas bis ich verstand und sah ihn dann freudig an.
"Heißt das, ich bin gesund?"_ich mit glänzenden Augen. Er nickte. Ich umarmte meinen Arzt vor Freude spontan. Er lächelte mich an.
"Wenn jeder Patient so kämpfen würde wie du, würden viel weniger Menschen an Krebs sterben."_er. Ich lächelte ihn an.
"Darf ich jetzt wieder aufs Pferd?"_ich. Er nickte und verabschiedete sich von mir, da er wieder ins Krankenhaus musste. Ich holte Bacardi aus der Box und trenste in Windeseile. Noch in der Stallgasse schwang ich mich auf seinen Rücken. Ohne Sattel trabte ich aus der Stallung. Die meisten waren auf der Weide. Am besten ich reite außen rum und überrasche alle von hinten. Ich ritt an der Straße lang und sprang mit Bacardi über den nicht allzu breiten Garten. Jetzt müsste ich über den Hügel reiten und dann auf meine feiernden Freunde zu. Ich gab Bacardi eine kleine Galopphilfe. Trotzdem ich ohne Sattel ritt, saß ich fest auf dem Rücken des Pferdes. Er war glücklich mit mir zusammen zu rasen. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Ich stand oben auf dem Hügel und sah meine Gäste. Doch jetzt wollte ich so schnell wie möglich zu Brian. Er sollte es als erstes wissen. Obwohl. Als erstes wusste es Bacardi. Wieder preschte Bacardi kontrolliert los. Er wieherte glücklich und wir lenkten die Aufmerksamkeit auf uns. Ich ritt durch die feiernden Menschen durch, genau zu Brian. Neben ihm kam ich zum stehen, stieg ab und fiel ihm in die Arme.
"Fay! Du darfst nicht reiten solange du krank bist"_er tadelnd.
"Ich weiß. Darum bin ich auch geritten"_ich lächelnd. Er sah mich erst verwirrt an, doch dann leuchteten seine Augen.
"Du bist gesund?"_er. Ich nickte und er umarmte mich fest.
"Fay mein Engel"_Mom.
"Mom!"_ich und rannte auf sie zu. Bacardi trabte freiwillig hinter mir her, da Brian nicht rechtzeitig seine Zügel festhielt.
"Ich bin gesund"_rief ich glücklich und fiel ihr in die Arme.
"Wirklich?"_sie ungläubig und mit Freudentränen in den Augen. Ich nickte glücklich und auch Thomas zog mich in eine Umarmung.
"Fay?"_Mom.
"Ja?"_ich.
"Darf ich Bacardi einmal reiten?"_Mom. Ich sah meine Mutter an. Nach einem Reitunfall war sie nie wieder auf ein Pferd gestiegen, doch jetzt wollte sie an meinem Geburtstag einen Neustart beginnen.
"Bacardi komm mal her"_ich lächelnd. Mein Pferd stellte sich brav neben mich und ich half Mom hoch. Ich musste Bacardi nicht festhalten oder gar führen. Mom wusste was sie tat. Ich hatte viel von ihr gelernt. Sie ritt souverän mein Pferd über die Weide und wirkte dabei glücklich, genau wie Bacardi.
"Na da haben sich ja zwei gesucht und gefunden"_Brian neben mir lachend. Ich nickte. Inzwischen dämmerte es bereits.
"Ich hab noch ein Geschenk für dich"_Brian.
"Echt? Die Party hier war schon das beste Geschenk"_ich.
"Komm mit"_er lächelnd. Er ging zu der alten Scheune, in der nur noch altes verstaubtes Stattelzeug lag. Eigentlich. Ich öffnete die großen Holztüren und erblickte einen alten VW Bus.
"Das ist nicht dein ernst oder?"_ ich glücklich.
"Doch. Und weißt du was ich mit dir und dem vor habe?"_er. Ich sah ihn gespannt an.
"Um die Welt reisen"_er. Ich sah ihn mit leuchtenden Augen an. Montag würden wir unseren Abschluss bekommen, danach wären wir befreit von der Schule und genug Geld zum Leben hatten wir durch unsere Eltern.
"Das wird traumhaft werden!"_ich. Er nickte und legte einen Arm um mich.

my new brotherDonde viven las historias. Descúbrelo ahora