Bonuskapitel nr.3

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Ein 4235 Wörter langes Weihnachtsgeschenk, mit dem ich die Geschichte von Noan und Ben nun endlich abschließen werde. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. An alle die neu dazugekommen sind. Ihr könnt immer noch für mich voten und ich fände es wunderbar, wenn ihr das als Weihnachtsgeschenk für mich machen würdet. (Ich bin stolz auf das Kapitel, denn es ist das längste, was ich je verfasst habe)


Müde schloss ich die Augen und spürte wie mich meine Kräfte verließen, was dazu führte, dass ich leicht nach hinten umkippte. Sofort fing Noan mich auf, indem er mich an der Hüfte festhielt, um dann seine Arme um mich zu schlingen. Zufrieden lehnte ich mich an ihn und meinen Kopf an seiner Brust ab. Noan strich mit den Fingern sanft unter mein Tshirt und wärmte mich mit seiner warmen Hand. Wohlig brummte ich vor mich hin, doch bevor ich die Chance hatte, weg zu dämmern, fing Noan an zu lachen und brachte mich dazu, die Augen wieder zu öffnen.

„Was denn?!", brummte ich mürrisch, was ihn jedoch nicht aus der Fassung brachte. „Du darfst das angebratene Gehacktes nicht vergessen, sonst essen wir nachher verbranntes Gehacktes", tadelte er mich schalkhaft und tätschelte mit der einen Hab meinen Bauch, um mit der anderen den Löffel in die Hand zu nehmen und in der Pfanne umzurühren. Vielleicht sollte er das übernehmen, dachte ich und murmelte schläfrig: „Ich bin viel zu müde, um aufzupassen."
Ich drehte mich um, sodass ich mich an seinen Bauch lehnte und umarmte ihn. Dann schloss ich die Augen, in seinen Armen, war es immer noch am gemütlichsten. „Vielleicht wirst du ja krank," befürchtete er besorgt und küsste mich sanft auf den Kopf, was mich wohlig aufseufzen ließ. Er war so gut zu mir. Zehn Jahre war es nun her, dass wir hier eingezogen waren. Seit fünf Jahren sind wir offiziell verheiratet. Ich nestelte an dem Ring an meinem Ringfinger herum und fing unbewusst an zu lächeln. Es war so ein schöner Tag gewesen. Wir hatten ganz klein, oben in den Bergen in einer winzigen Kapelle geheiratet und nur unsere Liebsten eingeladen. Annie und Anton waren die Blumenkinder gewesen, obwohl man sagen musste, dass es Anton mit seinen zwölf Jahren einfach zu peinlich gewesen war, Blumen zu werfen und er nur vor uns her getrottet war. In den letzten Jahren hatten wir viele Streits überlebt und dreifach so viele wunderschöne Momente als Familie erlebt. Seit zwei Jahren hatte Anton mit seinen siebzehn Jahren eine Freundin, die wirklich der liebste Mensch auf der Welt war und sie tat ihm so gut. Bei Selina blühte der sonst so mürrische Junge auf und fing an zu strahlen, es war herrlich anzusehen. Bei Annie wartete ich nur gespannt darauf, dass sie uns ihren ersten Freund vorstellte. Wobei Noan es, wie es schien, wohl eher verhindern wollte.

„Worüber denkst du nach?", fragte Noan mich mit seiner tiefen Stimme und strich mit seiner Hand in Kreisbewegungen über meinen Rücken, während er mit der anderen Hand, die Pizzasuppe für heute Abend fertig machte. „Über uns, Annie und Anton",erklärte ich mit schwacher Stimme und hustete leicht. Ich konnte mir schon denken, dass sich das wunderschöne Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, welches ich nach all den Jahren immer noch so sehr liebte. Glücklich seufzte er und erzählte dann: „Ich bin so froh, dass die Lehrer damals an der Schule dieses Sozialprojekt gemacht haben. Auch wenn wir nicht gewonnen haben, hab ich doch den Hauptpreis gewonnen."

Ich wusste, was er mit dem Hauptpreis meinte, denn er hatte von diesem Spruch nicht das erste Mal Gebrauch gemacht. Es war eine Art von ihm, Ich liebe dich zu sagen. Als ich gerade antworten wollte, wurden wir von Annie unterbrochen, die mit einem nervösen Unterton in der Stimme etwas ankünden wollte: „ Hey Dads. Ich wollte euch erzähl-"

„Das Mauerblümchen hat einen Freund", brüllte ihr Zwillingsbruder durch die Wohnung, nahm ihr damit die Neuigkeit weg und ließ uns in verschiedene Reaktionen verfallen. Denn plötzliche kehrte all meine Energie in mich zurück, ich löste mich von Noan und lief mit offenen Armen auf Annie zu, um sie begeistert zu umarmen. Fest schlung ich die Arme um sie und drückte sie an mich. Das Mädchen, welches mittlerweile sogar einen Kopf größer als ich war, tätschelte unbeholfen meinen Rücken und schaute gespannt zu Noan. Von ihm erwartete sie ein kritisches Urteil.

You're gay- that's the problem #platinawards2018Where stories live. Discover now