18. Freunde

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"Es waren zwar nicht alle meine Probleme mit einem Schlag gelöst, aber wenigstens schien die Sache mit Louis endlich geklärt zu sein. Und ich war ziemlich glücklich darüber, mich endlich wieder mit meinem besten Freund zu verstehen ..."

*****

"Sorry, Kumpel", meinte ich, wirklich mitgenommen, und schluckte. "Was sie abgezogen hat, wäre echt nicht nötig gewesen ..."

Zur Antwort winkte er lediglich ab und sah sich in meinem Zimmer um, damit er mir nicht in die Augen schauen musste.

"Scheiße passiert eben, nicht?", murmelte er leise. "So ist das Leben nun mal."

"Ja", pflichtete ich ihm bei, "so ist das Leben. Das macht es allerdings auch nicht besser ..."

Schweigend saßen wir für eine Weile da, ganz in Gedanken versunken, bis Louis schließlich wieder zu reden begann.

"Warum warst du in den letzten Tagen nicht arbeiten? Deine Eltern meinten, es sei aus 'gesundheitlichen Gründen'. Was ist los?"

Demonstrierend hielt ich meine rechte Hand empor.

"Geprellt", grummelte ich. "Aber bald dürfte es wieder gehen."

Er runzelte die Stirn und sah sich meine Hand genauer an.

"Was hast du denn angestellt?", fragte er nach und ich grinste fast.

"'Nem Typen einen Kinnhaken verpassen wollen."

Als sein Gesicht sich immer weiter zur Grimasse verzog, da er angestrengt versuchte, nicht laut los zu lachen, hob ich grinsend meinen Zeigefinger.

"Es hat funktioniert!", verteidigte ich mich, woraufhin es vollends um meinen Freund geschehen war. Lachend ließ er sich nach hinten auf die Couch fallen.

"In welchem Zusammenhang hast du jemanden verprügeln wollen?", japste er, versuchte sich zu beruhigen, was aber misslang, denn er begann erneut zu kichern.

Sein Lachen war ansteckend, breit grinsend zuckte ich mit den Schultern.

"Er hat mich belästigt ...", erklärte ich ihm, was jedoch nur dazu führte, dass Louis vor Lachen rot wie eine Tomate wurde.

"Oh shit, er hat dich belästigt? Hat er dich wegen den Haaren etwa für 'ne Frau gehalten?", keuchte er.

"Weißt du, Hazza, ich muss mir gerade vorstellen, wie so ein schmieriger Typ ankommt und ein paar Mädels aufgabeln will, er fasst einer an den Hintern, die dreht sich um und dann bist einfach du es!", prustete er dann los, was auch mich zum Lachen brachte.

"Hey!", protestierte ich schwach, während ich vor Lachen nach Luft rang. Es war einfach so angenehm, endlich mal wieder mit Louis zusammen scherzen zu können!

"Zu schön", kicherte mein Kumpel, setzte sich wieder auf und holte ein paar Mal tief Luft. Daraufhin musste er noch mal kichern.

"Und du drehst dich so um und sagst: 'Suprise'!", fügte er zu seiner tollen Theorie hinzu. "Der arme Mann kommt doch auf sein Leben nicht mehr klar!"

Lachend nickte ich, setzte mich dann aber ebenfalls auf und atmete tief ein und aus, in der Hoffnung, dass ich mich so beruhigen würde.

"Aber wie sieht es eigentlich mit Blondie aus?", erkundigte Louis sich dann.

"Blondie?", wiederholte ich erstaunt, worauf er nickte.

"Du weißt schon, die Blonde, die immer im Restaurant gesessen hat, dein Mädchen! Sie ist doch letztens aus deiner Wohnung gekommen!"

Engelsgleich || h.s. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt