Kapitel 38

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PoV. Sasuke

Angespannt sitze ich neben Naruto auf der Bank. Gaara wusste es also doch nicht. Ich fühle mich so schlecht.
Warum habe ich schon wieder zu voreilig gehandelt?
Ich muss Naruto so unglaublich verletzt haben.
"Naruto es tut mir leid, dass ich so voreilig gehandelt habe", schluchze ich traurig und verkrieche mein Gesicht in seinem Shirt.
Er legt seinen Arm um mich und vervollständigt somit die Umarmung.
"Alles gut Sasuke", flüstert er und streicht sanft über meinen Rücken.
Trotzdem interessiert es mich nach wie vor, was Naruto geheim vor mir hält. Was kann so schlimm sein, dass er es mir nicht sagen kann und will?
Ich verstehe es irgendwie einfach nicht.
"Naruto", fange ich und und rede ihm ins Wort. "Sasuke."
Sofort gucke ich Naruto verwirrt an und er schluckt einmal anscheinend sehr schmerzhaft. Ich vergrabe mein Gesicht wieder in seinem Oberteil.
"E-er war mal m-mein Freund, s-sein Name ist Sasori", stottert er extrem leise.
Also war er wirklich mal mit ihm zusammen und er heißt Sasori. Aber warum wollte er mir das denn nicht sagen?

Ich nicke und schaue ihn wieder an. Naruto schaut in eine andere Richtung und ich sehe nur eine Träne seine Wange runterkullern.
"W-war es so schmerzhaft als ihr euch getrennt habt?", frage ich ohne mal wieder darauf zu achten, ob ich eventuell zu viel wissen will.
Naruto nickt nur langsam und guckt weiterhin weg. Vorsichtig ziehe ich mich an ihm hoch, um mich auf seine Oberschenkel zu setzen. Ich umarme ihn so fest wie möglich und wische ihm mit meinen Fingern über die Wangen.
Jede Träne die ihm über die Augen kullert, wische ich sofort weg und er beginnt zu lächeln.
"Danke Sasuke", haucht er sehr leise und küsst mich.
Liebt er diesen Jungen denn noch? Oder warum trifft ihn die Trennung noch so sehr?
Ich will fragen, doch ich traue mich einfach nicht, nachdem ich sehe wie traurig er bereits ist.
"E-er ist tot", quetscht er extrem schmerzhaft aus sich heraus, während er sich stärker an mich klammert.
T-tot?!
Mein Drang zu wissen was passiert ist wird immer größer, aber es ist es mir kaum wert, wenn ich sehe, wie sehr er für diese Informationen leidet.

Ich wische ihm die letzten Tränen weg. "Alles ist gut ich bin da, wir werden das schaffen", beruhige ich ihn und er nickt traurig lächelnd.
"I-ich werde es dir erklären", haucht er leise und gequält.
Ich nicke zustimmend und streiche ihn leicht durch die Haare, in der Hoffnung er beruhigt sich dabei ein wenig.
Sein Herz schlägt unglaublich schnell, aber es verlangsamt sich mit jeder weiteren Minute, in der ich ihm durch die Haare streiche.
"W-wir waren 15 und haben uns in einem Feriencamp ke-kennengelernt. Erst nach einer ganzen Weile merkten wir, dass wir auf dieselbe Schule gingen. Wir waren so dumm, dass wir es nie merkten, sondern erst im Camp", fängt er an traurig zu lachen.
"Es war ein Sportcamp, zu dem nur die besten der Klassenstufe hingingen. Wir brauchten eine Weile, konnten uns aber schnell leiden. Er war einfach toll. Ich konnte nie die Augen von ihm lassen. So wie ich sie mittlerweile nicht mehr von dir lassen kann", redet er weiter und ich merke wie rot ich werde.

"Wir verbrachten sehr viel Zeit, doch nie waren wir bei ihm zuhause. Er sagte mir, dass seine Eltern was gegen Schwule hätten. Somit waren wir halt immer bei mir. Meine Eltern fanden immer wir seien ein tolles Paar.
Jedoch merkten seine Eltern auch irgendwann, dass er immer weg ist und fingen an ihn danach auszufragen. Irgendwie schafften sie es herauszufinden, dass wir beide zusammen waren und wir verbrachten immer weniger Zeit miteinander", erzählt er und macht eine traurige und dramatische Pause.
"Jedesmal wenn ich ihn sah, hatte er neue Wunden. Blaue Flecken und sogar Schnittwunden. Alles nachdem er seinen Eltern erzählte, dass er schwul ist.
Sein Vater schlug ihn. Er verletzte ihn sogar mit Messern oder anderen Gegenständen die er in der Hand hatte.", erklärt er, während er erneut wegschaut.
Ich schaue nur verdutzt auf seinen Brustkorb und höre ihm weiter zu.
"Wir begannen uns heimlich zu treffen. Seine Wunden jedoch wurden immer schlimmer. Sein Vater brach im sogar schon einfach so den Arm und später wurden sie immer blutiger.
Er begann ihn mit Messern und Bierflaschen abzuwerfen. Ich flehte ihn an zu der Polizei zu gehen, aber er traute sich einfach nicht.
Ich konnte es einfach nicht ertragen ihn so leiden zu sehen.
Eines Tages ging ich ohne, dass es Sasori wollte, mit ihm nach Hause. Logischerweise wieder nachdem wir uns heimlich trafen. In die Schule durfte er aufgrund seiner Wunden nicht mehr sein.
Ich wollte so sehr mit seinem Vater reden, doch der fing einfach an Sasori mit seiner Bierflasche zu schlagen.
Ich konnte nichts tun. Wie versteinert stand ich da und sah zu, wie er, Wie er." Er hört auf und weint erneut.
Ich musste schlucken. Wie furchtbar. Es tut so weh Naruto so verletzt zu sehen.

"Er hat ihn umgebracht. Überall das Blut. An der Flasche, am Boden, am Vater.
Erst das Schreien von der Mutter holte mich zurück und ich begann zu weinen und schreien. Ich lief zu ihm und wollte ihm helfen, doch ich war zu spät", schluchzt er weinend.
Ich konnte nicht anders und fange erneut an Naruto zu umarmen. Das ist so schlimm ich verstehe nun, warum er nicht darüber reden wollte.
Er schluckt und redet weiter. "Ich habe nichts getan. Ich stand nur da und sah zu, sah zu wie er seinen eigenen Sohn erschlug. Ich hätte ihm helfen sollen. Ihn beschützen, aber ich tat einfach nichts. Ich hatte solche Angst, ich konnte mich nicht rühren. E-er hatte lieber einen toten, als einen schwulen Sohn. Sasoris Mutter schrie und weinte wie ich. Sie war auch homophob, aber sie liebte ihren Sohn trotzdem. Sie konnte ihm aber nie helfen. Genauso wie ich ihm nicht helfen konnte.
Der Vater sitzt nun wegen Mordes im Knast, aber das bringt Sasori auch nicht zurück."
Er weint weiter ich versuche alles, um ihn aufzumuntern, aber ich kann verstehen, warum es nicht so gut funktioniert, wie ich es eventuell haben wollte.

Ich will den Neuen! (Naruto x Sasuke)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang