Kapitel 28

309 23 4
                                    

Schon als ich die Augen am nächsten Morgen öffnete, überkam mich pure Unlust. Energielos quälte ich mich aus dem Bett und schlurfte wie jeden anderen Morgen auch, nur noch zehnmal niedergeschlagener, zum Badezimmer, wo ich mich fertig machte.

Heute ging es in die Schule. Ich würde all meine ... Freunde wiedersehen, die zugesehen hatten, wie Hoseok mich benutzte. Und ich würde Hoseok wiedersehen und seinen tollen, neuen Freund. Alle würden mich ansehen und sich denken „Ach, das ist also das dumme kleine Spielzeug von Hoseok, das dachte, dass er ihn mögen würde". Ja, ganz richtig, heute würde ein scheiß Tag werden.

„Jimin?" Ein leises Klopfen und die gedämpfte Stimme meines Bruders ertönte an der Tür.
Ich öffnete meine Augen, die ich die ganze Zeit über zugekniffen hatte und löste meine verkrampften Hände vom Waschbecken. Widerwillig drehte ich meinen Kopf zur Tür. Wenn ich sie aufmachen würde, müsste ich zur Schule gehen.
„Jimin?" Ein Seufzen ertönte. „Bitte mach die Tür auf, komm, ich fahr dich zur Schule."
Ich war doch allen nur eine Last. Mein Bruder sollte sich nicht so viele Sorgen machen, er sollte sich darum kümmern seine Prüfungen zu bestehen und nicht um seinen dummen Bruder, der alles überdramatisierte.
Also öffnete ich die Tür. Für ihn

Es war doch alles nicht schlimm. Ich war nur überempfindlich. Andere Leute würden das mit links wegstecken. Andere Leute würden sagen „Diese scheiß Bitch hat mir mein Herz gebrochen, jetzt brezel ich mich auf und lass ihn mir hinterhersabbern!". Andere Leute wären nicht so dumm gewesen ohne nachzudenken jemandem ihr Herz zu Füßen zu legen, natürlich würde es dann als Fußmatte missbraucht werden.
Wieso kann ich nicht wie andere Leute sein?

„Hey Kleiner!" Erleichterung machte sich auf dem Gesicht meines Bruders breit, als er mich sah. Dann hielt er den Autoschlüssel hoch. „Ich werde so lange bleiben wie ich kann und so früh da sein wie nur möglich!" Er grinste.

Die Autofahrt war wirklich ganz in Ordnung. Mein Bruder lenkte mich ab, indem er bei jedem Lied übertrieben emotional mitsang und sein Gesicht dabei komisch verzerrte. Ich musste lachen. Es tat gut zu lachen. In dem Moment fiel mir erst auf, wie lange ich nicht mehr so von Herzen gelacht hatte, dabei war ich immer eine sehr fröhliche Person gewesen. „Danke!", sagte ich, als wir vor meiner Schule hielten. Ich meinte nicht nur die Autofahrt hierher und das wusste er auch. „Du bist schließlich mein herzallerliebster Bruder! Es gibt niemanden auf der Welt, den ich mehr liebe als dich, also lass dein Herz bloß nicht von irgendeinem Typen zerschmettern. Auch wenn du ihn liebst, ich liebe dich auch, also bist du mir schuldig gut auf dein Herz aufzupassen! Für mich!"

Ich lächelte. „Ich wünschte, er wäre mehr so wie du."
Er schwieg für eine kurze Zeit. „Weißt du, ich glaube eigentlich nicht, dass er ein Arsch ist. Also ja, schon, aber keiner, der absichtlich ein Arsch ist."
„Wie meinst du das?"
Er zuckte mit den Schultern. „So wie er ausgesehen hat, als er uns gesehen hat, sah das nicht so aus, als ob er nicht auch darunter leiden würde. Aber vielleicht liege ich auch falsch." Dann stieg er aus dem Auto aus und öffnete mir darauf die Tür. „Darf ich bitten?"
Aus dem Wagen raus, sah ich zudem großen, alten Gebäude vor mir, was sich Schule nannte.
„Dann wollen wir mal!"
Von wollen kann nicht die Rede sein.

-----

Ich schreib morgen eine Klausur - äh, heute. Ich bin so schon immer am (wortwörtlich) Einpennen, wie soll das morgen nur werden?;-; Und jetzt uploade ich auch noch mitten in der Nacht.-. Meine Intelligenz kennt keine Grenzen...

LAST | JihopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt