Kapitel 34

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Ich weiß nicht, wie lange es dauerte bis Hoseok mit ihm fertig war, wie lange ich auf dem Boden gelegen hatte oder wie ich in Hoseok's Arme gekommen war, doch sein vom Adrenalin hochgepegelter Herzschlag hatte etwas Beruhigendes an sich. Ich lehnte einfach nur an seiner Brust und hatte die Augen geschlossen. Ich dachte nicht einmal darüber nach, dass das hier Hoseok war und wie sehr er mir weh getan hatte. Ich hing einzig und allein meine Erinnerungen nach...

Ich hatte mich fest zu einem Ball zusammengerollt, doch den Schmerzen konnte ich nicht entkommen. Ich meine nicht nur körperliche Schmerzen.
„Loser."
„Fettes Schwein!"
„Hässlich."
„Stirb einfach, Hurensohn!"
„Ich wünschte, so etwas wie er würde nie geboren worden sein..."
Wieso taten sie das? Wieso sahen sie zu? Wieso standen sie nur daneben? Wieso halfen sie ihnen?
Durch meine verschwommene Sicht sah ich, wie sie über mir standen.
Am Anfang konnte ich kaum glauben, wie so viele Leute gleichzeitig so schrecklich sein konnten. Doch mittlerweile stellte ich es nicht mehr in Frage. Es war schon mehr als einmal passiert. Da hatte ich irgendwann aufgehört nach dem Grund zu suchen und fing an die Dinge zu glauben und hinzunehmen wie sie waren.
Ich war fett. Ich war hässlich. Und ich war nicht würdig genug um zu leben.

Also hatte ich mich verändert.
Doch es war nicht besser geworden. Dank meiner Familie konnte ich dann zum Glück die Schule wechseln. Und zwei Jahre danach sind wir aus unserer alten Stadt hierher gezogen.

Und nun ging es mir schlussendlich auch nicht viel besser als damals. Vielleicht war es ja einfach mein Schicksal?

LAST | JihopeWhere stories live. Discover now