Kapitel 5: "Das war knapp."

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"Meinst du, dass du es hinbekommst?" Kommt es von Liam. "Ich bin doch nicht blöd. Mach du lieber deinen Job gut." Kontere ich. Er nickt mir lächelnd zu. Ich stimme mit ein und gehe auf das Gebäude zu. Du schaffst das Zoe. Liam zählt auf dich. Ich atme noch einmal tief durch und betrete dann das Gebäude. "Guten Tag." Kommt es von der Empfangsdame. "Guten Tag." Antworte ich stockend. "Was gibt es denn?" Fragt sie nett. "Ich würde.. Sie.. Hilfe. Mir ist so schwindelig." Spiele ich und halte meine Hand auf meine Stirn. Ich torkel leicht und lasse mich zu Boden sacken, was mehr weh tat als es sollte. Das wird bestimmt ein blauer Fleck.
"Fräulein? Oh nein was mach ich jetzt nur. Hilfe! Hilfe!" Schreit sie und kommt auf mich zu. Genauso wie Karl erzählt hatte. Total panisch und ungeeignet für den Job. So hat er damals immer über sie herabgezogen.
Sofort kommen Beamte aus dem Raum hinter ihr gelaufen und kommen auf mich zu. Perfekt. Jetzt ist Liam an der Reihe. "Wie geht es Ihnen? Hören Sie mich?" Fragt einer und wedelt vor meinem Gesicht herum. Ich wiederum schaue ihn nur mit zusammen gekniffenen Augen an. Er legt eine Hand auf meinen Arm. "Was machen wir denn jetzt? Wir müssen einen Arzt rufen!" Kommt es panisch von der Epfangsdame. "Ihr Puls ist normal. Sie kommt bestimmt gleich zu sich." Sagt dieser daraufhin. Ein anderer stützt meinen Kopf leicht. Liam beeil dich bitte. "Schwindelig." Nuschel ich leicht. "Ich hol dir ein Wasser." Sagt eine von ihnen. Ich schüttel nur hektisch mit dem Kopf und beginne zu husten. "Kein Wasser? Aber es wäre besser wenn du was trinken würdest!" Sie steht auf und schaut mich ernst an. Scheiße. "Ach hier bist du! Ich hab dich schon überall gesucht." Höre ich die befreiende Stimme von Liam. Endlich. "Und wer sind sie?" Fragt die Empfangsdame. "Ihr Freund. Ich bring dich jetzt erstmal nachhause." Liam kommt auf mich zu und hilft mir hoch. "Na dann wäre das doch geklärt. Einen schönen Tag und gute Besserung wünsche ich noch." Sagt ein Beamter. Ich nicke zustimmend und lasse mich von Liam stützen. "Was ist denn hier los?" Höre ich eine alt bekannte Stimme in den Saal kommen. Karl hat uns gerade noch gefehlt. Liam setzt sich sofort in Bewegung. Ich tue es ihm gleich. Wir stürmen halb aus dem Gebäude und beginnen draußen zu laufen. Wenn Karl uns erkannt hat, würde das den gesammten Plan zerstören.

In einem Parkteil bleiben wir aus der Puste stehen. "Das war knapp." Kommt es von Liam. "Mehr als knapp!" Erwieder ich. Ich atme noch etwas durch und frage ihn dann "Hast du ihn?"
Liam beginnt zu grinsen und krammt in seiner Tasche rum. Er holt ihn heraus und hält mir den kleinen silbernen Schlüssel vor mein Gesicht. "Du bist der Beste!" Sage ich grinsend und falle ihn in die Arme. "Wir sind halt ein super Team." Kommt es von ihm und er umarmt mich auch. "Okay dann ab zu Teil 2 würde ich sagen." Wir lösen uns wieder und er nickt zustimmend. "Hoffen wir mal, dass keiner da ist." Antwortet Liam mir. Zusammen folgen wir den Weg. "Wird schon nicht. Der Herr da oben steht uns bei." Antworte ich grinsend. "Seit wann glaubst du an Gott?" Prustet Liam lachend los. Ich steig leicht mit ein und zuck mit den Schultern. Ich glaube nicht an Gott, genausowenig wie Liam es tut. Ich akzeptiere Religionen und die Meinungen anderer, aber sehe ich keinen Beweis dafür, dass er existiert. Wahrscheinlich ist er ein großes Hirngespinn der Menschheit und dient als eine Art Fantasiefreund, der sie unterstützen soll.
Mir, naja uns, hat er bisher aufjedenfall nicht geholfen. Jeder bestimmt sein Leben und den Ablauf selbst. Man muss eigene Entscheidungen treffen und die Sache in die Hand nehmen. Dabei wird Gott einem nie helfen.

"Wir sind da. Ich check die vorderen und du die hinteren Fenster." Sagt Liam zu mir. Ich nicke zustimmend und beginne in die Fenster zu luschen. Viel kann ich nicht erkennen. Hätte ich mal mehr Fruchtzwerge gegessen, dann wäre ich vielleicht noch gewachsen. Vielleicht aber auch nicht.
Nachdem ich durch meine Fenster geschaut habe, treffe ich mich mit Liam am Eingang. "Alles sauber?" Fragt er mich. Ich nicke zustimmend. "Na dann mal los." Ich hole den Schlüssel heraus und schließe die Tür zu meinem alten Heim auf. Ich dachte, dass ich es nie wieder betreten müsste.
In der Wohnung sieht es unordentlicher aus als sonst. Überall liegen Sachen herum. Es scheint fast so, als ob jemand die Wohung durchsucht hätte. Nur wer? Und warum?
"Was denkst du ist hier passiert?" Er schaut mich fragend an. Ich zucke leicht mit den Schultern. "Wir sollten uns beeilen." Beende ich das Thema. "Fotografier du die Arbeitszeiten von den beiden. Ich mach mich am Safe zu schaffen." Gibt er an. Ich nicke und mache mich auf dem Weg in die Küche. Die Arbeitspläne von den beiden hängen immer am Kühlschrank. Nachteil für sie, Vorteil für uns. Dort angekommen fotografiere ich sie für die nächsten Wochen ab. Schnell überfliege ich sie. Komisch, meine Mutter hat die nächsten zwei Wochen Urlaub. Eigentlich hat sie erst wieder in September frei. Das bedeutet widerum auch, dass sie jederzeit wieder kommen kann. "Liam wir müssen uns beeilen!" Rufe ich und betrete das Schlafzimmer. Liam schaut vom Safe auf. "Wieso?" Schaut er mich fragend an. "Mama hat frei und ich glaub Karl hatte Frühschicht." Er nickt und macht sich wieder am Safe zu schaffen. Der Schlüssel war für die Tür am Schrank. Jetzt ist er dabei den Code richtig einzudrehen. Falls er den Code überhaupt weiß. "Weißt du, was du da tust?" Ich setze mich auf das Bett und schaue ihn fragend an. "Selbstverständlich." Grinst er und kurz danach ist der Safe offen. "Okay. Woher hast du den Code?" Frage ich erstaunt. "Ein wahrer Held verrät niemals seine Tricks." Antwortet er grinsend und holt die Dokumente heraus. "Hier steck ein." Sagt er. "Spinnst du. Wenn die weg sind, weiß er doch sofort das wir es waren. Dann findet er uns hundert pro und alle sind am Arsch." Argumentiere ich dagegen. "Besseren Vorschlag?" Fragt er. "Ja, abfotografieren." Antworte ich lächelnd. "Gut das ich eine so schlaue Schwester habe." Sagt er grinsend. Ich schüttel nur leicht mit dem Kopf. "Hier du den Teil und ich den." Ich gebe ihm ein Stapel Papier und beginne meins abzufotografieren. Dadurch dass meine Hände zittern erweist es sich als schwierig.

Ein Türschloß klirren lässt mich aufschrecken. "Da kommt wer. Schnell!" Liam reißt mir das Papier aus der Hand und stopft es zurück in den Safe. "Und was jetzt?" Frage ich leise panisch. "In den Schrank." Kommt es kurz von ihm. Er nimmt meine Hand und zieht mich mit in den Schrank. Welcher übrigens ziemlich eng ist. Liam schließt die Tür bis auf einen Spalt und hält mir leicht die Hand vor dem Mund. Ist wahrscheinlich auch besser so. Die Tür von Schlafzimmer öffnet sich.
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Tut mir so leid, dass ich solange weg war. Aber Schule und mein Privatleben haben plötzlich so viel eingenommen. Dafür hat es mir aber auch geholfen und mir eine neue Idee gebracht. Bitte verzeiht mir.

Märchen existieren nicht | Johnny Diggson FFWhere stories live. Discover now