Kapitel 6: Vergangenheit

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"Ich wusste das es irgendwann so kommen wird. Wieso war ich nur so töricht, zu glauben, es würde uns alle retten. Diese Flucht hat doch niemanden etwas gebracht." Höre ich meine Mutter schluchzend stammeln. "Jetzt habe ich nicht nur ihn, sondern auch sie verloren. Wie soll ich so nur weiter machen. Jetzt lauern sie auch noch uns auf." Ihre Stimme bricht zum Ende hin ab und sie bricht in Tränen aus. Ich schaue Liam verzweifelt an. Dieser schüttelt nur leicht mit dem Kopf. Ich habe so das verlangen ihr zu helfen. Doch ich kann nicht. Ich kann jetzt nicht alles fallen lassen. Ich werde mich mit ihr aussprechen. Alles wieder gerade biegen, aber erst nachdem alles durch ist. Die ganze Sache mit Stingy und den Black Widdows. Ich hoffe es wird alles glatt laufen.

Nach einiger Zeit wird es ruhig im Raum. Das schluchzen hat aufgehört und auch sonst ist es still geworden. Fragend schaue ich Liam an. Zögerlich öffnet er die Tür und luscht hinaus. "Jetzt." Flüstert er. Leise klettert er aus dem Schrank und winkt mich hinterher. Ich tue es ihm gleich und bleibe im Zimmer stehen. Unsere Mutter liegt schlafend auf ihrem Bett. Ich beginne langsam zu ihr zu tapsen. Er sanfter Griff an meinem Handgelenk lässt mich stoppen. Liam schaut mich fragend und ernst an. Ich widerum erwieder diesen bittend und befreie mich. Vorsichtig gehe ich zu meiner Mutter und decke sie sanft zu. "Irgendwann wird alles besser." Flüster ich und streichel über ihren Arm. Irgendwas liegt darunter. Eine Hand legt sich auf meine Schulter. "Jetzt." Höre ich Liam in mein Ohr flüstern. "Ich komm gleich. Geh vor." Entgegne ich genauso leise. Er zögert kurz, geht dann aber vor. Vorsichtig hebe ich leicht ihren Arm und hole ein kleines Buch hervor. Ein Geräusch bringt mich aus der Verfassung. Schnell stopfe ich es in meinem Rucksack und verschwinde aus der Wohung.
"Bist du verrückt?! Das hätte richtig böse enden können." Tottert Liam wütend. "Ich weiß. Tut mir leid." Entschulige ich mich. "Zoe sowas darf nicht wieder vor kommen. Wir können nicht wegen sowas auffliegen." Meckert er weiter. "Ja ich weiß, aber sie hat mir so Leid getan. Sie heulen zu hören tat so weh." Liam nickt zustimmend. "Dennoch. Wir haben es alle nicht leicht. Denk an Johnny. Auf ihn hat Stingy es abgesehen. Er schwebt vielleicht in größerer Gefahr, als wir es uns ausmalen können. Zudem Dima und die anderen. Sie tun alles dafür ihn zu beschützen und ihren Rang zu behalten. Zusätzlich beschützen sie dich und Dad." Er hat recht. So wie immer. Er mag vielleicht mein kleiner Bruder sein, doch manchmal fühlt es sich eher so an, als wenn ich die kleinere bin. Er war immer für mich da. Wir sind so zusammen gewachsen. Ich könnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.
"Und jetzt gehen wir zu Dima und Johnny. Wir erzählen ihnen alles was wir heraus bekommen haben. Es wird alles gut." Ich beginne wieder zu Lächeln und nicke. "Danke Liam." Er schaut mich übrrascht an. "Wofür?" Kommt es von ihm. "Für alles." Ich lächel ihm zu und beginne grinsend schneller zu gehen. Liam hat recht. Es wird alles gut.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir endlich bei Dima an. Johnny und Deamon sind auch hier. "Da bist du ja endlich Schatz." Johnny kommt lächelnd auf mich zu und gibt mir einen Kuss. Ich erwieder diesen grinsend. "Ich bin übrigens auch hier." Meldet Liam sich zu Wort. "Was habt ihr heraus bekommen?" Fragt Dima uns. "Schön das ihr mich alle vermisst habt." Sagt Liam beleidigt. "Wo ist eigentlich Julien?" Frage ich. "Musste früher los." Kommt es von Deamon. "Achso. Also was wir heraus bekommen haben." Beginne ich, doch werde durch Dimas Hand auf meinen Mund unterbrochen. Er legt seinen Finger auf den Mund und deutet in die Richtung eines verlassenes Gebäudes. In ihnen verschwinden drei Leute. Einer unter ihnen Stingy. Der andere klein und braunhaarig. Der Letzte wiederum groß, dünn und blond. Mein Körper spannt sich an. Jeder einzelne Muskel verkrampft. Alles kommt wieder hoch. All die Erinnerung. Die Sachen die er mir angetan hat. Die Hand vor meinem Mund löst sich langsam wieder. "Pascal." Sage ich leise und spüre wie sich alles zusammen zieht. "Du kennst ihn?" Fragt Deamon. Mehr als ein leichtes Nicken bringe ich nicht heraus. "Zu gut." Antwortet Liam für mich. Fragend blicken sie mich alle an. "Woher kennt ihr ihn?" Fragt Dima. Ich spüre Johnnys Arm auf meiner Schulter. Ich weiß nicht ob es mich beruhigt oder nicht. Plötzlich kehrt sich alles wieder nach innen. Es ist so, als wenn mein Körper langsam beginnt eine Mauer aufzubauen, um damit dann jeden und alles abzuschotten. Ich weiß genau das ich jenes nicht zu lassen sollte, doch ich weiß nicht wie ich mich wehren soll. Wie ich mich wehren kann.
"Zoe meinst du nicht, dass es endlich Zeit ist mit der Wahrheit heraus zu rücken?" Dringt Liams Stimme durch meinen Kopf. Perplex starre ich zu Boden. Immernoch ist mein Körper starr. Ich spüre Johnny's Arm, der mich sachte zu ihn zieht und stoße ihn weg. Schockiert von mir selber blicke ich auf und sehe das verletze und erstaunte Gesicht von Johnny. Was passiert hier mit mir. Sofort lasse ich mich in eine Umarmung fallen. Ich muss die Last der Jahre endlich los werden. Die Gedanken an ihn. "Können wir nachhause..?" Bringe ich leise heraus. Immernoch an Johnny gekuschelt. "Natürlich." Antwortet Deamon als erstes. "Wir fahren zu Johnny. Wir verschieben die Sache mit dem Studio." Genau für sowas bin ich Deamon so dankbar. Johnny hebt mich leicht hoch und trägt mich zum nächsten Auto. Auf der Fahrt habe ich kein einziges Wort verloren. Ich konnte nicht. Ich musste im Kopf durchgehen wie ich das alles wieder geben werde. Jeder einzelne Gedanke an die Zeit damals setzt etwas in mir frei. Etwas was ich schon lange verdrängt habe. Was nie wieder das Tageslicht hätte erblicken dürfen.

Das Auto stoppt und ich steige aus. Mittlerweile habe ich wieder die Kontrolle über meinen Körper erreicht. "Gehts?" Fragt Johnny fürsorglich und nimmt meine Hand. Ich nicke und klammer meine fest um seine. Zusammen betreten wir die Wohnung und lassen uns im Wohnzimmer nieder. "Zozo ich mach mir Sorgen um dich." Kommt es einfühlsam von Dima. "Brauchst du was?" Fragt Liam. "Warme Schokomilch und eine Decke." Antworte ich knapp und umarme Dima. "Was ist damals passiert Kleine?" Ich atme seinen beruhigenden Duft ein. Auch Dima ist ein Teil in meinem Leben den ich nie missen wollen würde. Ich löse mich wieder und setz mich neben Johnny. Dieser legt die Decke über uns. Liam reicht mir die Tasse und nimmt auch Platz. "Also. Was war damals?" Fragt Johnny sanft.
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Help. Könnt ihr das Lesen? Wattpad will den Teil nicht online lassen! :(

Märchen existieren nicht | Johnny Diggson FFWhere stories live. Discover now