Kapitel 9: "Du hast echt ein hartes Leben."

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Wie gelähmt stehe ich da. Den Atem anhaltend warte ich auf die Reaktion des anderen. Ein Busch neben mir fängt an zu rascheln und in einem Ruck steht Stingy mit einer Waffe und einem Mann im Arm vor mir. Jedoch mit dem Blick in die entgegengesetzte Richtung. Er muss mich nicht bemerkt haben. Nein. Er darf mich nicht bemerkt haben.
Immernoch starr und so leise wie möglich schleiche ich weiter zurück. Wen bedroht er da? "Leute. Ich hab da jemanden!" Ruft er den anderen zu. Diese richten ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Kurze Zeit später kommen sie auf uns zu. "Na wen haben wir denn da." Kommt es von einem. Der Angesprochende bleibt ruhig. Sie haben sich die perfekte Straße hier für ausgesucht. Nicht eine Straßenlaterne in Sichtweite. Somit ist alles stockfinster. "Wir haben uns ja unglaublich lange nicht mehr gesehen. Wie gehts denn deiner süßen Schwester? Ist sie mittlerweile über mich hinweg?" Kommt es spöttisch. Das kann nur Pascal sein. Ich balle meine Faust zusammen und atme tief durch. Du kannst da jetzt nicht hin Dima. Die würden dich auch gefangen nehmen. Wenn nicht sogar töten.
"Ich bring dich um." Dieser Satz lässt meine Adern gefrieren. Fuck. Nein. Das darf nicht wahr sein. Wie gefesselt blicke ich auf den Typen der von Stingy mit der Waffe bedroht wird. Liam. Was machst du hier? Wie konnte das geschehen?
Ich muss irgendwas unternehmen. Nur was? Fuck man.
"Nana. Nicht so frech." Stingy zieht ihn unsanft näher an sich. "Wir bringen dich jetzt erstmal in unser Quartier. Mal sehen wie viel du den anderen Wert bist." Man kann sein Grinsen klar heraus hören. Er lässt die Waffe etwas sinken und zwischen ihnen verschwinden. Zusammen machen sie sich auf den Weg und biegen in der nächsten Straße ab. Mein ganzer Körper zittert leicht. "Scheiße man." Flüstere ich leicht und trete gegen einen Baum. Ich fahre mir durch die Haare und beginne nervös hin und her zu laufen. Sie haben Liam. Meinen Bruder. Wer weiß was sie mit ihm anstellen. Sie könnten ihn töten, insofern wir nicht das tun was sie wollen. Ich muss was unternehmen. Ich muss dafür sorgen das wir alle sicher sind. Wir brauchen einen ausgefeilten Plan, der keine Lücken offen lässt. Scheiße wie soll das funktionieren.
Leicht zitternd kramme ich mein Handy heraus. Uns wird etwas einfallen. Uns muss etwas einfallen. Nach kurzer Zeit hört das Tüten am anderen Ende auf und eine altbekannte Stimme begrüßt mich. "Sallah? Wir sitzen in der Scheiße."

Zoe's Sicht:

Fertig angezogen sitze ich auf dem Küchenstuhl. "Kommst du nach der Uni dann ins Studio?" Fragt Johnny mich. "Ich werd wahrscheinlich erst einmal nachhause zu Papa und Liam. Dann werd ich uns was zu Essen besorgen und dann komm ich nach." Antworte ich lächelnd und trinke von meinem Kaffee. "Klingt gut." Bringt Deamon ein. "Ich werd dich vermissen." Kommt es von Johnny. Er kommt näher auf mich zu. Doch bevor er mich küssen kann unterbricht die Klingel uns. "Ich geh schon." Sagt Deamon. Ich schaue Johnny fragend an. "Erwartet ihr jemanden?" Dieser schüttelt mit dem Kopf und folgt seinem besten Freund. Ich tue es ihm gleich und versuche etwas mitzubekommen. Jedoch stehen die beide vor mir, sodass ich überhaupt nichts sehe. "Wer ist es denn nun?" Frage ich. "Julien was machst du hier?" Ignoriert Deamon mich und fragt ihn. "Julez?" Ich quetsche mich an den beiden vorbei und stehe vor dem genannten. "Hei schön dich zu sehen." Lächelnd komme ich auf ihn zu und umarme ihn. Er tut es mir gleich. "Seh ich auch so." Erwidert er. "Also womit verdiene ich diesen hohen Besuch?" Frage ich grinsend. "Ich spiele Chauffeur und bringe die Lady zur Uni." Ich nicke leicht. "Na dann. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul." Antworte ich und schnappe meine Tasche. "Wir sehen uns nachher Jungs." Ich bleibe vor Johnny stehen und küsse ihn zum Abschied. Ich weiß das er nicht begeistert davon ist. Dennoch liebe ich ihn dafür, dass er mich einfach machen lässt. Also nicht dass es ihm egal ist. Nein. Das er meine Entscheidung akzeptiert und hinter mir steht. Dafür das er mir vertraut. "Ich liebe dich." Kommt es von ihm. "Ich liebe dich auch. Bis heute Abend." Antworte ich liebevoll und verlasse dann mit Julien die Wohnung. "Also was ist der wahre Grund warum du mich fährst?" Frage ich ihn. "Ich hab dich halt gern und will nicht das dir was passiert. Es war doch sogar abgemacht das dich immer einer fährt." Kontert er. Zusammen steigen wir ins Auto. "Ja schon. Aber du wolltest mich doch höchstens immer abholen? Dir ist Schlaf doch schließlich so heilig." Ich muss leicht lachen. "Man ändert seine Meinung halt manchmal." Ich schaue ihn mit hochgezogener Augenbraue an. "Okay wer bist du und was hast du mit Julien gemacht?" Er schüttelt leicht lachend den Kopf. "Ich bleib übrigens auch die ganze Zeit bei dir." Fügt er hinzu. "Inwiefern? Ich brauch keinen Bodyguard oder sowas." Er schaut kurz auf. "Doch. Brauchst du schon." Antwortet er. "Du willst mir den ganzen Tag folgen? Alles klar. Ich wusste das du nicht der Echte bist. Du bist ein kranker Stalker! HILFE!" Rufe ich gespielt. "Du bist bescheuert." Sagt er lachend. "Ich weiß. Aber jetzt ehrlich. Hast du nicht besseres zutun? Arbeiten zum Beispiel?" Frage ich ihn. Wieder lacht er. "Album arbeiten sind so gut wie durch. Was arbeite ich denn bitte?" Kontert er. "Achja stimmt. Klein Julez hängt ja den ganzen Tag vorm PC und muss erstmal 6 Monaten Pause von seinem so anstregenden JBB Turnier machen." Sage ich lachend. "Ey die Pause ist vorbei! Ich zieh den Scheiß jetzt bis zum Ende noch durch und machs dann mit der JMC 2 besser." Sagt er eingeschnappt. "Hoffentlich."
Er macht an meiner Uni halt und steigt zusammen mit mir aus. "Auf einen spannenden Tag." Kommt es gelangweilt von ihm. "Ich muss den doch durchstehen. Du folgst mir nur. Du musst die Vorlesungen ja nicht mal verfolgen." Ich rolle leicht mit meinen Augen. "Unterschätz meine Aufgabe nicht!" Verteidigt er sich. "Ja ja. Du hast echt ein hartes Leben."

Märchen existieren nicht | Johnny Diggson FFOnde histórias criam vida. Descubra agora