Teil 18

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10.12.2018:

Heute ist mein freier Tag und natürlich erledige ich den Haushalt, während Maximilian in der Schule ist. Mein Handy klingelt. Ich schaue auf das Display und breche innerlich in Jubelschreie aus, denn es ist Paddy. Seit dem er letzte Woche gegangen ist, haben wir uns jeden Abend Nachrichten geschrieben. Er hat mir erzählt, was so alles im Tonstudio vor sich geht. Hat mir ein paar Mitschnitte seiner neuen Song geschickt und sich auch oft nach Maxi erkundigt. "Hi Paddy!" melde ich mich am Handy. "Hi Natascha. Na, was machst du gerade?" "Putzen," lache ich. "Oh no!" er stimmt in mein Lachen mit ein. "Was machen Maxi und du in den Weihnachtsferien?" Ok, gleich mit der Tür ins Haus. "Ähm... meine Großeltern haben uns eingeladen ein paar Tage bei ihnen in München zu verbringen. Warum?" "Ich dachte, ihr hättet vielleicht Lust Weihnachten bei mir zu feiern. Angelo und Kira kommen auch mit den Kindern und Maite bringt ihre Mädels mit. Es wäre sicher lustig." Ich freue mich sehr. "Oh ja, das wäre wunderbar!" "Super! Ich freue mich! Ich muss jetzt leider weiter machen, wir schreiben ja?" "Ja, gut. Bis dann Paddy." "Bis dann," verabschiedet er sich und legt auf. Ich schaue mein Handy an und kann kaum glauben, dass ich so einfach zugesagt habe. Aber ich freue mich wirklich und auch Maxi wird sich freuen. Er hat einen richtigen Narren an Paddy gefressen. Ich lege mein Handy wieder auf den Tisch und hole den Staubsauger aus dem Schrank.

21.12.2018:

Es ist 11 Uhr und gleich wird Maxi aus der Schule kommen. Heute hat er nur 4 Stunden Unterricht und dann sind Ferien. Ich habe heute extra Urlaub genommen, um alles vorzubereiten, denn um 14 Uhr fährt unser Zug nach München. Dort werden wir meine Großeltern bis Sonntag Nachmittag besuchen. Maximilian und ich freuen uns schon sehr auf die kommenden Tage. Wir haben meine Großeltern schon über ein Jahr nicht mehr gesehen.

Es klingelt und Maximilian steht vor der Tür. "Ferien, Ferien, endlich Ferien," singt er, als er herein kommt. "Ja mein Schatz," freue ich mich mit ihm und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn. Er wirft seine Jacke und seine Schultasche auf das Bett. Dann kommt er zu mir in die Küche, wo ich gerade die Plätzchen, die ich gebacken habe, in eine große Keksdose packe, damit ich sie mitnehmen kann. "Hast du schon alles in deinen kleinen Koffer und deinen StarWars-Rucksack gepackt, was du mitnehmen willst?" "Ja, es fehlt nur noch mein Dreckspatzi und mein Storeo." "Na dann, hopp einpacken," ich gebe ihm einen Klapps auf den Po und schicke ihn so in sein Zimmer. Sein Kuschelschwein Dreckspatzi darf nie fehlen, wenn er außer Haus schläft.

Hier am Bahnhof ist es ganz schön kalt, aber in ein paar Minuten kommt unser Zug. Maxi ist schon echt aufgeregt und fragt alle zwei Minuten, wann denn nun endlich unser Zug kommt. Ich hoffe die 4 Stunden Zugfahrt ziehen sich nicht all zu lange und Maximilian wird es nicht zu langweilig. Zum Glück habe ich ihm ein paar Spiele für unterwegs in seinen Rucksack gepackt.

Der Zug hält und draußen ist es schon stock dunkel. Maxi ist schon sehr müde, denn die Zugfahrt war für ihn alles andere als langweilig und wir brauchten gar nicht alle Spiele, die ich ihm eingepackt hatte. Wir stehen von unseren Plätzen auf. Maxi schultert seinen Rucksack und ich kontrolliere unsere Plätze, ob wir auch nicht etwas vergessen haben. Dann nehme ich Maxis und meinen Koffer und gehe hinter Maxi her zur Tür. Der nette Schaffner hilft erst Maxi und dann mir mit dem Gepäck beim Aussteigen. Er ist ein älterer Herr mit graumeliertem Haar und leichtem Bauchansatz, ich schätze ihn auf Ende 50, der vorhin mit Maxi bis ganz vor zum Lokführer gegangen ist. Maxi durfte sogar in den Führerstand und der Lokführer hat ihm geduldig alles erklärt. Danach hatte ihn der Schaffner wieder zu unserem Platz gebracht und ihm sogar noch eine kleine Spielzeug-Lok geschenkt. Maxi hatte sich riesig gefreut und sich artig bedankt.

Auf dem Bahnsteig ist es zugig. Ich schaue mich um und entdecke ein paar Meter entfernt meinen Opa stehen. "Maximilian schau, da vorne steht der Opa." Maximilian schaut in die Richtung, in die auch ich schaue und rennt los. Mein Opa hat uns auch gesehen und winkt uns zu. Ich gehe mit den Koffern auf ihn zu, während er Maxi zur Begrüßung umarmt. Als ich bei ihm ankomme, nimmt er mich fest in die Arme. In dem Moment brechen bei mir alle Dämme und ich schluchze hemmungslos, während er mich einfach nur festhält und wartet, bis es aufhört. Ich bin daheim! Endlich!

Frinds R FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt