Teil 166

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"Bist du sicher?" unsicher schaut Paddy mich an. "Ja, warum denn nicht? Mir kann doch nichts passieren. Ich möchte doch nur eine kleine Runde mit Maximilian und Sweeney durch den Park. Maxi langweilt sich und im Park gibt es einen kleinen Spielplatz, auf dem er sich noch ein bisschen austoben kann. Zudem hättest du dann noch ein bisschen Ruhe vor dem Konzert. Es war kurz nach 16 Uhr und der Soundcheck so gut wie durch. Maxi durfte nur anfangs beim Gitarren- und Mikrocheck helfen, aber jetzt saß er gelangweilt neben Sweeney auf der Wiese neben der Bühne. Nachdenklich schaut Paddy zu ihm rüber. Ich sehe genau, dass er mit sich ringt. Wir wissen beide, dass draußen schon jede Menge Fans Schlange stehen und nur darauf warten rein gelassen zu werden, aber da mussten Sie sich noch ein paar Stunden gedulden. "Schatz, es ist warm und bei dem Spielplatz ist etwas Wasser dabei. Wir können nicht die ganze Zeit hier oder im Wohnwagen bzw. im Bus sitzen. Maxi muss raus und Sweeney auch." "Mit Sweeney könnte Sven gehen." "Dann soll er uns eben begleiten. Zudem ist der Spielplatz auf der anderen Seite der Freilichtbühne, weg vom Einlass." "Du wirst nicht nachgeben, oder?" fragt er lächelnd. Ich grinse ihn an und meine frech:" Niemals." "Und Luna?" "Luna ist frisch gewickelt, satt und sie schläft, daher bleibt sie bei Massimo im Bus. So wie heute Abend auch." Paddy hat Jochen angewiesen das Wohnmobil in den großen Backstagebereich zu fahren, so dass Maxi und ich zum Konzert nach vorne können und Massimo bei Luna im Wohnmobil bleibt. So kann er mich auch schnell holen lassen, falls etwas wäre. "Okay", gibt Paddy sich geschlagen. Ich kann seine Sorge ja nachvollziehen, aber sie ist unnötig. Die ganzen Fans sind vorne am Haupteingang und nicht im hinteren Bereich wo nur Park ist. Sie hoffen eher, dass Paddy sich vorne für einen kurzen Smalltalk blicken lässt, wo sie ihre guten Plätze in den ersten Reihen nicht verlassen müssen. Manche sitzen schon wieder seit gestern Morgen vor den Absperrungen und warten. Ich frage mich immer wieder wie das manche von ihnen machen. Sie sind in einem Alter, wo sie definitiv im Berufsleben sind, aber trotzdem auf jedes Konzert von Paddy kommen und dazu noch tagelang davor sitzen, nur um in die erste Reihe zu kommen. Ja, ich habe auch schon einmal in der ersten Reihe gestanden in Stuttgart und es war wirklich toll, dass man das öfter erleben will, kann ich gut nachvollziehen, aber diese ganzen Stunden des Wartens. Wow! "Na komm Maxi, wir gehen ein bisschen auf den Spielplatz und Gassi mit Sweeney." Sofort springt er auf und strahlt mich an. Wir holen die Leine für Sweeney aus dem Wohnwagen und machen uns auf den Weg. Doch bevor wir den Ausgang des Backstagebereichs erreicht haben, tauchen Paddy mit Cap und Sonnenbrille, Sven und Jochen neben uns auf. "Na dann lasst uns gehen", meint Paddy vergnügt. Ich schaue ihn entgeistert an. "Uns?" "Ja, ich werde auch noch ein bisschen mitkommen. Du meintest ja es sei sicher. Zudem tut mir das sicher auch noch gut. So bekomme ich den Kopf noch ein bisschen frei." Er will echt mit? Gott, was wenn doch ein paar Fans durch den Park streifen und ihn erkennen? Maxi und mich kennt man kaum, da ist die Chance erkannt zu werden gering, aber er? Paddy lacht, schiebt seinen Zeigefinger unter mein Kinn und meint: "Mund zu Süße!" "Du kommst echt mit?" rückversichert Maximilian sich. Auch er kann es wohl kaum glauben. Paddy nickt grinsend und ergreift meine Hand. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg aus dem Backstagebereich.

"Du hattest Recht." Paddy sitzt neben mir am Rand des Sandkastens in dem sich Maxi und Sweeny gerade ein Wettbuddeln liefern. Auch wenn Hunde eigentlich ja nicht auf den Spielplatz dürfen, haben wir ihn gelassen, denn außer uns ist keiner da. "Ich weiß!" Ein Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Ich bin so froh, dass ich Recht hatte. Erleichtert lege ich meinen Kopf auf Paddys Schulter und schließe die Augen. Einfach nur diesen Moment genießen, diesen schönen, ganz normalen Moment. Es ist so schön. Ich freue mich schon auf die nächsten Tage mit ihm und unseren Kindern. In diesem Moment klingelt Paddys Handy. Ich hebe meinen Kopf und er steht auf um das Gespräch entgegen nehmen zu können. 

Frinds R FamilyWhere stories live. Discover now