Teil 46

795 30 4
                                    

Während wir den Hauptgang gebracht bekommen, wird den Kindern schon der Nachtisch serviert. Dieser ist schnell aufgegessen und Maxi fragt mich: "Du Mama, darf ich in den Kinderbereich?" "Bist du denn schon fertig?" Er nickt und auch Maites Mädchen möchten in den Kinderbereich. "Na dann bringe ich euch hin." Ich schiebe meinen Stuhl ein wenig zurück und möchte gerade aufstehen, als Jochen zu mir sagt: "Bitte bleiben sie sitzen, Sven wird mit den Kindern gehen und dann auch bei ihnen bleiben." Ich lächle ihn dankbar an und rücke wieder näher an den Tisch. Mein Blick fällt auf Svens Teller, der noch halb voll ist. "Oh, jetzt verpasst er ja das Essen." "Keine Sorge, das lasse ich ihm bringen. Er sitzt an einem Tisch direkt am Eingang des abgesperrten Kinderbereichs," beruhigt mich Jochen und winkt die junge Bedienung zu uns an den Tisch. Paddy legt seine Hand auf meine und meint: "Das ist ihr Job, Süße. Darum sind sie heute hier." Ich schenke ihm ein Lächeln. "Du hast Recht. Ich bin das nicht gewohnt." Er haucht mir einen Kuss auf meinen Mundwinkel.

Nach dem Essen fahren wir mit dem Lift einen Stock nach oben. Ich schaue auf meine Uhr und sehe, dass es schon 22.30 Uhr ist. Wie doch die Zeit vergangen ist. Dieses Stockwerk ist dunkel, aber auch sehr edel, wie schon die erste Location, nur viel kleiner. Wir sind auf dem Dach der Medienbrücke. Es gibt Musik, allerdings nicht übertrieben laut. Maite führt uns in eine Lounge-Ecke. Wir setzen uns und Mark und Paddy bieten an, Getränke holen zu gehen. Sina, die rechts von mir sitzt, lehnt sich zu mir und flüstert: "Er ist ja schon ganz süß." Ich schaue sie an, grinse und frage: "Paddy?" Sie knufft mich. "Nein! Obwohl, wenn ich es mir recht überlege..." Sie grinst. Maite, die links von mir sitzt, beugt sich zu uns. "Ich will auch wissen, worüber ihr redet." "Ich glaube Sina ist verknallt." "Uhhhhh...." "Natascha!" zischt Sina und haut mir auf den Oberarm. "Mark ist aber auch ein Süßer," grinst Maite. Wir kichern. "Worüber lacht ihr denn?" möchte Paddy wissen, der mit drei Gläsern in der Hand und Mark im Schlepptau wieder zu uns kommt. "Nix," antworten wir drei wie aus einem Mund und kichern nur noch mehr. Paddy reicht Maite und mir eines der Gläser, Sina bekommt ihres von Mark. "Wir haben Hugo für euch geholt, ich hoffe das war ok," meint Paddy und setzt sich zwischen Maite und mich. Mark setzt sich rechts neben Sina. Es entwickeln sich wirklich tolle Gespräche.

"Möchtest du tanzen?" Ich schaue zu Paddy, lächle und nicke. Er steht auf und bietet mir seine Hand an. "Entschuldigt uns." Paddy führt mich auf die kleine Tanzfläche. Gott, kann der tanzen. Nach ein paar Liedern wird etwas Langsameres gespielt, Ed Sheeren mit Perfect. Paddy legt seine Hände um meine Hüften und ich verschränke meine hinter seinem Nacken. Wir bewegen uns langsam im Takt. Und wieder ertrinke ich in seinen wunderschönen blauen Augen. Unsere Lippen treffen sich, seine Zunge fordert Einlass. Ich habe das Gefühl wir schweben und die Zeit um uns steht still. Das Lied endet viel zu schnell und damit auch unser Kuss. Meine Wangen glühen. Paddy lässt mich los und ergreift meine Hand. Er zieht mich durch eine Glasschiebetüre auf die Dachterrasse. Dort sind nur wenige Leute, vereinzelt rauchen sie. Es ist eine sternenklare kalte Nacht. Paddy führt mich bis ganz nach vorn an die Brüstung, so dass wir einen phänomenalen Ausblick auf München haben. Er stellt sich hinter mich an die Brüstung, seine Hände auf meinen Hüften. "Es ist wunderschön hier." "Ja," mehr sagt er nicht. Mich fröstelt es etwas, da die Tüllärmel des Kleides nicht wirklich wärmen. Er tritt vor mich und nimmt mich in den Arm. Ich schaue ihm in die Augen. "Ich muss dir was sagen." Ich bin überrascht und frage: "Was denn?" "I love you!" Mir fehlen die Worte. Das ist das erste Mal, dass er mir das sagt und es fühlt sich wunderschön an. Ich küsse ihn, dieses mal leidenschaftlicher wie gerade auf der Tanzfläche. Ich hoffe, dass ist ihm Antwort genug, denn meine Stimme versagt mir den Dienst. Keine Ahnung, wie lange wir küssend auf der Dachterrasse standen, ich weiß nur, dass mir jetzt echt kalt ist und ich beginne zu zittern. "Kalt?" "Geht schon," ich will diesen Moment nicht zerstören. "Na komm, lass uns rein gehen." Ich bewege mich nicht. Mir ist immer noch ganz schwindlig von seinem Geständnis und dem Kuss.

Frinds R FamilyWhere stories live. Discover now