Teil 38

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Nach dem Frühstück verabschieden Paddy und Mark sich in das Musikzimmer, um an dem Song zu arbeiten. Draußen ist es trüb und grau, wahrscheinlich wird es bald anfangen zu regnen oder zu schneien. "Wie wäre es, wenn wir mit den Kids nach Erdingen in die große Therme gehen?" schlägt Maite vor. "Ähm.... ich habe keine Badesachen für Maxi und mich dabei." "Ich habe auch keine dabei," sagt Sina. "Kein Problem. Die haben einen tollen kleinen Shop, da findet ihr sicher was." "Einen neuen Bikini wollte ich eh schon lange," freut sich Sina. "Und du brauchst auch dringend einen, schließlich kannst du das alte Badeanzug-Ding daheim definitiv nicht mehr anziehen." Na super! Sina und ihre Ehrlichkeit! Doch eigentlich hat sie Recht. "Also, warum nicht. Wir müssen nur auf Maxis Gips aufpassen." "Ach, da machen wir eine Tüte drum," lacht Maite. Die Frau hat doch für wirklich alles eine Lösung.

30 Minuten später sitzen wir im Auto und Jochen fährt. Paddy wäre sehr gerne mitgegangen, dass hat man ihm angesehen, aber die Arbeit geht heute nun einmal vor. Vielleicht können wir ja das nächste Mal zusammen hin, wenn Maxi auch wieder fit ist. Sweeney hat es gar nicht gepasst, dass wir alle in das Auto gestiegen sind und er nicht mit durfte. Paddy musste ihn dann mit ein paar Leckerlies bestechen, so dass er wieder aus dem Kofferraum gekommen ist. Dieser Hund ist wirklich zu süß.

Maite hat nicht zu viel versprochen, der Shop ist zwar klein, hat aber für jeden von uns etwas da. Ich stehe vor den Bikinis und halte zwei davon in der Hand. Man, welchen soll ich nur nehmen? Den weißen mit den pinkfarbenen Lai-Blüten oder den schwarzen, der durch seine schlichte Eleganz besticht. Preislich passen beide nicht in mein Budget, aber ohne lassen die mich ja wohl kaum rein. Und einen von den etwas günstigeren Badeanzügen darf ich mir nicht kaufen, sonst bekomme ich noch Ärger mit Sina. Ich muss grinsen. "Mama, die möchte ich," sagt Maximilian und hält mir eine Badeshort hin. Sie ist dunkelblau mit Haien und Fischen drauf und wird ihm sicher etwas zu lang sein, aber man kann sie vorne binden, was gut ist, denn Maxi ist doch recht schlank. "Die ist ja hübsch," sage ich, lächle ihn an und schaue auf das Etikett in der Short. Die Größe würde passen. "Die bekommst du aber von mir. Die zählt noch als Weihnachtsgeschenk!" "Danke Tante Sina," ruft Maxi freudig und umarmt Sina stürmisch. Sie fängt meinen dankbaren Blick auf und nickt nur lächelnd.

Oh man, wie lange hatte ich schon keinen Bikini mehr an? Ich fühle mich gerade echt nicht so ganz wohl in meiner Haut. Trotzdem trete ich aus der Umkleide, wo Maxi und Sina schon warten. "Wow!" entfährt es Sina. "Wie viel hast du denn abgenommen?" "Um die 10-12 Kilo." "Das sieht man. Und du wolltest vorhin wieder so einen ollen Badeanzug kaufen. Bin ich froh, dass ich dich überreden konnte." Ich merke wie ich rot werde und senke schnell den Blick. Sie streckt mit mein Badetuch entgegen, welches ich gerne annehme und es mir gleich umbinde, so dass mein Bauch und meine Oberschenkel verdeckt sind. Sina schaut mich belustigt an und fragt nur:" Echt jetzt?" Sie schüttelt den Kopf. Maite kommt mit Solène, Agnès und Joséphine aus der Umkleide und wir gehen Richtung Liegebereich. "Einen Moment bitte," ertönt eine Männerstimme hinter uns. Wir bleiben stehen und drehen uns um. "Das geht so nicht!" meint der Bademeister. Er ist ungefähr in unserem Alter, sportlich gebaut und optisch ein richtiger Sunnyboy. "Was den bitte?" möchte ich wissen. "Das da," er zeigt auf Maxis Gips, welchen wir in eine Tüte gepackt haben. Er beugt sich zu Maximilian runter. "So kann ich dich aber nicht ins Wasser lassen kleiner Mann." Maxi schaut ihn traurig an. "Aber wenn du mit mir kommst, kann ich etwas drum machen, mit dem du dann ins Wasser gehen kannst." Er richtet sich auf und hält Maxi seine Hand hin. Maxi schaut mich unsicher an. Ich drücke Sina unsere Sachen in die Hand, nehme Maxis Hand und folge dem Bademeister.

"So, das hätten wir. Mit dieser speziellen wasserundurchlässigen Konstruktion kannst du hier alles machen, worauf du Lust hast," lächelnd streicht er Maxi durch die Haare. Maxi trägt nun über seinem Gips eine schlauchartige, sehr stabile Plastiktüte, welche mit einem speziellen Klebeband an seinem Arm befestigt wurde. Maxi lächelt ihn an. "Na dann wünsche ich dir und deiner Mami, " er schaut mich an, mustert mich schon fast, "viel Spaß hier in unserem Bad." "Danke," freut sich Maxi. Ich nicke dem Bademeister zu, nehme Maxis Hand und gehe mit ihm aus dem Zimmer. Nur schnell weg, denn dieser Blick gerade war irgendwie .... komisch. Ich kann es nicht in Worte fassen, aber ich möchte einfach nur aus diesem Zimmer. Kaum sind wir draußen aus dem Raum, sehen wir auch schon Maite und Sina. Sie sitzen am Beckenrand des Kinderbeckens, in dem Solène gerade spielt. Josy und Agnès sind sicher auf eigene Faust unterwegs. Wir gehen zu ihnen und Maxi springt gleich ins Wasser.

Frinds R FamilyWhere stories live. Discover now