Teil 57

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Drei Stunden und unzählige Läden später ist Paddy mit einigen Tüten beladen. "Und wo möchtest du jetzt noch hin?" Etwas verlegen schaue ich auf meine Stiefel. Nur zu gerne würde ich noch einmal in die kleine Boutique, in der ich mit Maite und Sina war, doch Paddy hatte schon so viel für mich ausgegeben, dass ich mich nicht wirklich traute meinen Wunsch auszusprechen. Er schiebt seine Hand unter mein Kinn und schaut mir tief in die Augen. "Na?" "Naja... es gäbe da noch einen Laden... doch...," langsam schüttle ich den Kopf. "Süße!" Er schaut mich streng an. Ich atme einmal tief durch, nehme meinen Mut zusammen und "in die kleine Boutique, in der ich mit Maite und Sina war. Aber da ist alles so ..." "Die, aus der das hübsche graue Kleid ist?" unterbricht er mich. Ich nicke. "Super, wo müssen wir hin?" Suchend schaut er sich um, was mich zum lächeln bringt. "Hier lang," ich ziehe ihn in eine kleine Seitenstraße.

Nach 5 Minuten stehen wir vor dem kleinen Laden. Paddy öffnet die Türe und lässt mich eintreten. Sofort kommt die freundliche Ladenbesitzerin auf uns zu und begrüßt mich überschwänglich. "Ich dachte mir schon, dass ich sie noch einmal wiedersehe," vertraut sie mir an, nachdem sie auch Paddy herzlich begrüßt hat. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch. "Suchen sie was Bestimmtes?" Gerade als ich antworten will, kommt Paddy mir zuvor. "Wir suchen etwas Schickes. Ich möchte mit meiner Freundin heute Abend essen gehen." Meine Freundin? Oh wie toll das klingt. Innerlich seufze ich und schaue ihn verliebt an. Begeistert schaut mich die blonde Dame an. Sie muss sicher schon über fünfzig sein. "Na dann bringe ich Ihnen mal ein paar Stücke," mit diesen Worten schiebt sie mich in die Umkleidekabine und beginnt sofort mir einige Sachen in meiner Größe hineinzureichen.

"Ich freue mich schon darauf, dich später auszuführen und zu sehen, was du dir gekauft hast" grinst Paddy mich an, als wir aus dem Laden treten. Er wollte in der Boutique nicht sehen, was ich mir aussuche und hatte sich daher auf einen kleinen Sessel gesetzt und Mails über sein Smartphone beantwortet. "Tja Schnucki, du hättest es ja schon im Laden sehen können," necke ich ihn. "Ja, hätte ich. Ich wollte mich aber lieber überraschen lassen." Hand in Hand schlendern wir wieder Richtung Marienplatz. "Sollen wir einen Kaffee trinken?" Lächelnd nicke ich ihm zu. Gerade als wir weiter gehen wollen, um uns ein nettes kleines Kaffee zu suchen, kommen zwei junge Frauen auf uns zu. "Ähm .... Entschuldigung," beginnt eine der beiden. Sie ist vielleicht Mitte zwanzig, groß, blond, schlank und vollbußig, was nicht zu übersehen ist, da ihre Jacke trotz der Kälte nur ein Stück weit geschlossen ist. Freundlich dreht sich Paddy zu ihr. "Ja?" "Dürfen wir ein Photo mit dir haben?" fragt die zweite junge Frau, die das komplette Gegenteil der ersten ist. Sie ist zwar im selben Alter, aber kleiner, untersetzt und hat schwarze Haare. "Entschuldigst du mich einen Moment?" fragt mich Paddy. "Natürlich," ich schenke ihm ein Lächeln und nehme ihm die Taschen ab, damit er sich um die beiden Fans kümmern kann. Neben mir sehe ich ein Schaufenster von Bijou Brigitte und gehe rüber, um mir die Auslage anzusehen. Aus dem Augenwinkel sehe ich Jochen, der die Damen genau im Auge behält. Er ist mir noch gar nicht aufgefallen. Wie lange ist er denn schon da?

Gerade als ich eine Kette betrachte, legt sich ein Arm von hinten um meine Hüfte und Paddy tritt neben mich. "Fertig?" Er nickt und nimmt mir die Taschen wieder ab. "Danke." Verwundert schaue ich ihn an. "Wofür?" "Das du so cool mit der Situation umgegangen bist." Ich lächle ihn an. "Das gehört nun mal dazu, wenn ich deine Freundin sein möchte." Dankbar erwidert er mein Lächeln. "So, aber jetzt brauche ich einen Kaffee oder einen Tee," er greift meine Hand und zieht mich mit sich.

Frinds R FamilyWhere stories live. Discover now