Chapter Four

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Dusk Till Dawn - Zayn ft. Sia

Roxana

Endlich Freitag. Müde schlendere ich durch den Gang. Wir haben gleich Mathe und ich habe keine Lust. Kaden muss wohl sehr gut in Mathe sein, denn er hat letztens in einem Überraschungstest eine Eins geschrieben. Natürlich stört es mich sehr, wenn andere besser als ich sind. Du bist so egoistisch. Ja, und? Niemand darf besser als ich sein. Das kratzt an meinem Ego. Egal! Später muss ich noch arbeiten gehen und dieses komische Mädchen ertragen. Seufzend massiere ich meinen Kopf. Es wird mir alles zu viel. Ich ziehe meinen Haargummi aus meinem Zopf und lasse meine Haare auf die Schulter fallen. Ich nehme die Schule zu ernst. ''Roxana?'', kommt es plötzlich von Anne, und somit reißt sie mich aus den Gedanken. ''Ja?'', sage ich verwirrt. ''Es hat geklingelt.'', schmunzelnd sagt sie dies und hilft mir meine Sachen in meine Tasche zu packen. ''Ouh, na dann.'', unmotiviert stehe ich auf und laufe mit Anne aus dem Klassenzimmer. ''Roxana, warte!'', ruft eine Stimme plötzlich nach mir. Verwundert drehe ich mich um und sehe Kaden. Scheiße! Schnell nehme ich die Hand von Anne und renne mit ihr schon fast in die Cafeteria. ''Roxy? Was ist los?'', fragt die verwirrte Anne. ''Nichts, nichts.'', murmele ich abwesend. ''Soll ich uns noch kurz Salzchips holen?'', sage ich unecht lächelnd. ''Ehm, klar-'' ''Okay, bis gleich!'', sage ich und renne zu der Schlange. Ich stelle mich an und schaue unruhig hin und her. Kaden könnte überall da sein! ''Roxy!'', zischt eine wütende Stimme. Wenn man vom Teufel denkt. ''Kaden, hi'' sage ich nicht besonders erfreut. ''Wieso rennst du weg von mir?'', sagt er vorwurfsvoll und schaut mich wütend an. ''Nein-'' ''Denkst du, ich merke es nicht, wenn du dich von mir distanzierst?'', unterbricht er mich barsch. Seufzend verdrehe ich meine Augen. ''Verdreh deine Augen nicht, Roxana!'', zischt er. Was zum?! Was ist los mit ihm? Er ist übertrieben dominant. Ich rümpfe meine Nase und sage, dass ich eine Chipstüte will, als ich an der Reihe ran komme. ''Roxana!'', nervt Kaden mich weiter und läuft mit mir zurück zu Anne. Diese schaut uns mit großen Augen, genauso wie die anderen hier. Ich schnalze genervt mit meiner Zunge. ''Tschüss?!'', sage ich leicht aggressiv zu Kaden. Dieser schaut mich komisch an und geht zu seinen Freunden. ''Was will er eigentlich von dir?'', fragt Anne. Ich winke nur ab.

Endlich ist Kaden weg.

~ ~ ~ ~

Müde komme ich an der Bushaltestelle an. Es ist 23:00 Uhr und Stockdunkel. Gerade komme ich von meiner Arbeit. Eigentlich ist das Diner in dem ich arbeite bis 23:30 auf, aber ich durfte früher gehen, da ich noch neu bin. Es ist scheiße, wenn die Arbeit am ende der Stadt ist. Deshalb fahre ich mit dem Bus. Grummelnd komme ich an der Bushaltestelle an. Es ist einsam hier. Diese Bushaltestelle scheint die einzige hier zu sein. Keine einzige Seele ist hier, außer ich natürlich, was dumm war, wie es sich später rausstellte. Plötzlich fängt es an zu regnen. Na Super! Um mir die Zeit zu vertreiben, drehe ich mich an der Eisenstange, an der ein Stoppschild befestigt ist. Ein Auto fährt heran, doch ich ignoriere es. Plötzlich hält das Auto, welches sich als ein großes schwarzes Geländewagen herausstellt, am Straßenrand an und das Fenster fährt runter. Ich blicke unauffällig rein. Es ist Kaden! ''Hey soll ich dich mitnehmen? Es ist ziemlich kalt hier draußen, außerdem regnet es in strömen.'', fragt er nett. Ich wollte ja sagen, aber mein Instinkt sagt mir, das irgendwas faul ist. ''Ehm, nein, danke. Ich fahre mit dem Bus.'', sage ich und lächele.

Sein Gesichtsausdruck ändert sich schlagartig. ''Steig ins Auto ein'', zischt er plötzlich. ''Ehm, ich warte lieber auf den Bus.'', sage ich verwirrt. Was ist los? ''Ich sagte, steig ins Auto ein!'', faucht er. ''Und ich sagte Nein!'', zische ich. Plötzlich steigt er aus und kommt zu mir. Ich will zurück gehen, aber er zieht mich zu sich an meinem Arm. ''Lass mich los!'' rufe ich und versuche loszukommen, doch sein Griff ist stärker. ''Nein, du kommst jetzt mit!'', er schubst mich ins Auto rein und steigt selber ein. In der Zeit versuche ich die Tür zu öffnen, was nicht passiert. ''Kindersicherung'' meint er nur und fährt los. ''Was zum Teufel ist los mit dir?!'', zische ich und trommele mit meinen Händen auf ihn.

Er lacht nur und hält mit einer Hand plötzlich meine Hände fest. Er fährt ziemlich schnell. Ich wehre mich die ganze zeit, doch er ignoriert es. Wir kommen an einem Wald an und halten an. Scheiße, wird er mich vergewaltigen und dann ermorden? Er zerrt mich raus und wir stehen vor dem Wald. ''Was soll das hier? Bring mich sofort nachhause!'', zische ich. Er schaut mich mit Lust und Begierde in den Augen an. Mein Atem stockte. Was geht in ihm vor?

''Zehn Minuten''

''Was zehn Minuten?'', frage ich verwirrt.

''Ich gebe dir zehn Minuten um von mir wegzulaufen und dich zu verstecken. Wenn ich dich finde, wirst du für immer mir gehören.'', raunt er und zieht mich am Arm zu sich.

Dann lässt er mich urplötzlich los und schaut mich verlangend an.

''Renn'', haucht er und ich lasse es mir nicht zweimal sagen. Ich fange an rückwärts zu laufen. Was ist los mit ihm? Dann drehe ich mich um und renne als ob mein Leben davon abhinge. Tut es ja auch einigermaßen.

Der Regen wird stärker und prasselt auf mich herab wie Hagel. Der Wald erscheint mir endlos. Es muss doch einen Ausweg geben! Zweige verfingen sich in meinem T-Shirt und rissen Löcher in mein T-Shirt. Plötzlich rutsche ich auf dem nassen Boden aus und falle hart auf den Boden. ''Scheiße!'', zischte ich wütend. Ich rappele mich auf und spüre einen zischenden Schmerz in meinem Knöchel. Ich humpele weiter und verstecke mich unter einem umgestürzten Baum, dessen Wurzeln in die Höhe ragen. Anscheinend ist dieser Baum bei einem schweren Gewitter umgestürzt. Wieso muss ausgerechnet mir sowas passieren? Was habe ich getan, dass Kaden sowas macht? Habe ich ihn so sehr gereizt? Aber was meinte er mit ''Wenn ich dich finde, wirst du für immer mir gehören''? Gott, ich hab so viele Fragen die in meinem Kopf herum schwirren. Außer Atem taste ich vorsichtig meinen Knöchel ab. Er ist angeschwollen. Ich hab so Angst. Plötzlich fällt mir was ein. Mein Handy! Sofort fische ich mein Handy aus meiner Jackentasche. Ich wähle sofort die Nummer meiner Mutter. ''Mum?'', schluchze ich als ihre Stimme endlich ertönt.
''Roxy! Wo bleibst du?'', sagt ihr vorwurfsvolle Stimme. Ich höre Schritte. Sofort lege ich auf. ''Roxy, wo auch immer du bist, ich finde dich'', ertönt plötzlich Kaden's Stimme, lacht und zieht meinen Namen in die Länge. Das ist so verdammt Krank. Ich schließe für einen kurzen Augenblick meine Augen, ehe ich hochgezogen werde und gegen den umgestürzten Baum gedrückt werde. Ich schreie auf und erblicke Kaden, der mich grinsend ansieht. ''Kaden'', sage ich atemlos. Er streicht mir meine Haare, die mir ins Gesicht gefallen sind, zurück.

''Du bist so schön'', murmelt er plötzlich ernst. ''Kaden, was willst du von mir?'', frage ich fassungslos. Diese Situation ist nicht echt! Es ist absurd. Sowas gibt es nur in Filmen! ''Deine Augen... '' murmelt er. ''Sie haben mich verführt, als ich dich zum ersten mal gesehen habe.'', redet er weiter. ''Aber-'' ''Deswegen will ich dich. Du sollst nur mir gehören!'', sagt er und streift mit seinen Lippen über meine Wange. ''Du kennst mich gar nicht!'', rufe ich wütend und blinzele die Regentropfen aus meinen Augen. ''Was wenn ich einen miesen Charakter habe, würdest du mich immer noch wollen?'', sagte ich. Nicht, das ich will, dass ich seins werde, aber trotzdem! Lieber Gott, lass das alles hier nur ein schlechter Traum sein! ''Lass das mal meine Sorge sein. Ich erziehe dich schon richtig.'', meint er gelassen. Voller Wut schubse ich ihn weg. Verarscht er mich? Bestimmt bin ich eine Wette! ''Du willst mich bloß verarschen!'', zische ich. Ich drehe mich um und laufe weg. Ich werde an meinem Handgelenk umgedreht und blicke in Kaden's wütendes Gesicht. ''Hör zu, ich war wohl zu gut zu dir. Ab jetzt werden die Regeln geändert. Wenn du mich reizt oder etwas falsch machst, dann bist du erledigt, haben wir uns verstanden?'', sagt er mit Härte in der Stimme und schaut mich dabei neutral an. ''Witzig'', sage ich trocken und verdrehe meine Augen. ''Bring mich nachhause'', sage ich genervt und kriege nur einen Seufzer von ihm zurück. ''Das hier ist kein Spiel, Roxy'', sagt Kaden und führt mich zurück zu seinem Auto. Als wir ankommen, läuft er um sein Auto und schließt es auf. ''Komm, mein Engel. Steig ein.'', sagt er leise und ich setze mich rein. Ich schnalle mich an und denke nach. Er hat recht, es ist kein Spiel.

Hätte ich bloß gewusst, dass ein Psychopath hier in Hawkins mir meine Freiheit wegnehmen würde, wäre ich nie gekommen.

Was würdet ihr tun wenn, ihr in so einer Situation wärt?

Psycho Lover Where stories live. Discover now