Kapitel 10 - Monster Enthüllung

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Clary

Als ich heute morgen aufwachte, spürte ich seine Hände auf meiner Haut und seinen warmen Atem, als er mir den Nacken küsste. Mein Rücken war fest an seinen nackten Oberkörper gedrückt. Ich fragte mich, wie lange er wohl schon dort lag und mich beobachte. Ich drehte mich zu ihm und er grinste breit.

'Guten Morgen.', murmelte er und schloss seine Augen wieder. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, worauf er seine Arme noch fester um mich schlang.
'Was ist denn los mit dir?' Ich ging ihm mit meiner Hand durch seine, vom Schlaf verwuschelten, Haare.
'Ich genieße nur die Zeit mit dir.' Er küsste mir sanft die Stirn und öffnete die Augen.
Es war süß und ich beschloss, nichts darauf zu erwidern. Ich wollte den Moment nicht kaputt machen. Wir hatten schließlich nicht oft die Zeit dafür. 

Schnell, aber schwer, musste ich mich wieder von ihm trennen. Als ich das Bett verließ, vermisste ich die warmen Sonnenstrahlen, die bis vor kurzem noch auf meiner Haut strahlten schon. Wir kamen den Dämonen schließlich immer näher auf die Spur. Ich hätte am liebsten mehr Zeit mit ihm verbracht. Aber das ging mal wieder nicht. Ich hatte einen Termin mit Robert und Maryse.

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'Hallo, was gibt es denn so dringendes?' Ich wollte positiv wirken, aber ich hasste diesen Fall.
'Die 'Königin' wurde gesichtigt. Wir sind uns, aufgrund der Vergangenheit, ziemlich sicher das sie es ist. Wir müssen dich leider aus diesem Fall nehmen. Es geht nicht anders. Tut uns leid.' Robert klang gestresst, er hatte wohl nicht mit der Person dahinter gerechnet. Wussten die anderen davon? Wusste Alec davon?
'Wer ist es? Ich werde mich gerne raushalten, aber ich muss wissen wer uns bedroht.' Ich war immernoch völlig geschockt. Wieso sollte sie sich auf einmal zeigen? Das macht doch gar keinen Sinn.
'Es geht nicht. Wir haben von ganz oben den Befehl. Der Rat möchte weder, dass du daran teilnimmst, noch dass du weißt, wer es ist. Es geht um aller Sicherheit.' Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Wenn es um die Sicherheit aller ging, wieso konnte ich nicht helfen? Man sollte immer lieber mehr zur Verfügung haben.
'Das kann doch nicht wahr sein. Wissen die anderen davon?'
Maryse nickte stumm, unfähig noch mehr preiszugeben. Es ist also wieder wie damals. Ich kann nichts tun und werde wieder einmal ausgeschlossen. Wieso, hatten die anderen mir nichts davon gesagt? Ich meine, wenigstens Jace. Er hasste die Regeln und hielt sich ungerne daran. Zwar war mir bewusst, dass es eine große Gefahr war, was uns jagt, aber doch nicht so groß. Oder?

Es war schwer, diese Gefühle auszuhalten. Obwohl ich mir nicht bewusst war, was es für Gefühle waren. War ich traurig? Wütend? Enttäuscht? Oder fühlte ich mich einfach nur zurückgewiesen?
Meine Gedanken waren voll davon. Millionen von Fragen, die unbeantwortet blieben. Was ging um mich herum vor sich? Ich wusste nicht wie, aber ich wollte es unbedingt herausfinden. Selbst wenn es alles kosten könnte. Entrunung, wäre mir egal gewesen. Denn so war ich. Neugierig, musste immer dabei sein und wissen, was ab geht. Aber leider merkte ich auch, dass es dumm wäre. Dumm, das Leben als Shadowhunter jetzt wieder aufzugeben. Ich hatte es doch gerade erst akzeptiert. Akzeptiert, dass dies nun meine Welt ist. Ich gehörte dazu, aber irgendwie auch nicht.

Die anderen. Sie mussten alles wissen. Schließlich wurden sie nicht ausgeschlossen. Izzy und Alec hätten nicht geantwortet, also ging ich zu Jace. Ihm war es doch sowieso immer egal.
Ich klopfte wütend und zugleich hoffnungsvoll an seine Tür. Bitte lass ihn da sein.
Und das war er auch. Er öffnete lässig seine Tür, als hätte er nicht gewusst, was dieses Gespräch sollte. Er wusste, dass sie mich zu einem Gespräch im Büro aufgefordert hatten, denn ich hatte es ihnen allen doch erzählt.
Wie konnten sie so tun, als hätten sie keine Ahnung, dass es darum ging?
'Was soll das ganze Jace? Wieso werde ich aus der Mission entzogen?' Ich seufzte laut auf und lies mich auf seine Couch fallen.
Er zuckte mit den Schultern und machte sein ahnungsloses Gesicht. Ich verdrehte die Augen. Sei doch ein Mal ehrlich.
'Jace. Ich weiß, dass du Bescheid weißt. Wer steckt hinter der Aktion? Das ist alles, was ich wissen will. Ich muss nicht einmal dabei sein, sag es mir einfach und ich gehe.'
Doch vergeblich. Er schüttelte bloß mit dem Kopf. Er ging einfach zurück zu seiner Beschäftigung und lies mich dort sitzen. Als würde er wissen, dass ich damit drohen würde, das ich sonst nicht gehe. Aber das scheiterte offensichtlich auch.
 
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Schicksal? -Clalec ✔️Where stories live. Discover now