Kapitel 23 - Ein Tag normal

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A L E C

Wir standen nun schon eine ganze Weile hier und warteten darauf, dass Clary etwas erwidert. Sie hatte nichts mehr gesagt, was mich aber nicht großartig wunderte. Sie musste in so kurzer Zeit so viel schlimmes erfahren und durchleben. Dennoch ist es besser, als hätten wir es ihr erneut verheimlicht. So oder so war es wieder einmal eine schlechte Nachricht, die sie einfach so hinnehmen musste. Ich hoffte wirklich, dass sie nicht zu Luke geht. Klar wäre es verständlich gewesen, aber sie durfte sich nicht unnötig in Gefahr bringen. Immerhin können wir momentan niemandem trauen, erst Recht nicht Luke.
„Clary...", versuchte ich sie dazu zu bringen, ihr Schweigen zu brechen. Doch bevor ich erneut beginnen konnte, mit ihr zu sprechen, ertönte von draußen ein lautes Krachen. Mein Vater schrick sofort auf und machte sich bereit. Ich hingegen blieb bei Clary. Ich konnte sie jetzt nicht hier alleine lassen. Unsicher darüber, was genau ich jetzt am Besten tun sollte, stand ich einfach nur da. Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter, doch sie zeigte keine einzige Regung.
Doch dann plötzlich drehte die ihren Kopf zu mir und schaute mich einfach für eine Weile an. Diese Weile kam mir wie eine Ewigkeit vor, dennoch ließ ich ihr die Zeit, die sie brauchte.
„Ich verstehe das alles nicht mehr.", sie schaute mich mit einem Blick an, der mir mehr als genau sagte, wie verletzt sie ist. Mir kam eine Idee. Gerade als ich sie vorschlagen wollte, kam mein Vater wieder durch die Tür.
„Es waren nur ein paar Dämonen, ist schon alles erledigt." Ich nickte verständnisvoll und nahm Clarys Hand. Ich zog sie mit mir nach draußen und war überrascht, dass sie mir einfach so ohne Widerrede folgte.
Als wir im Flur standen, drehte ich mich zu Clary, die bis eben hinter mir lief. Überrumpelt davon, dass ich plötzlich stehengeblieben bin, lief sie beinahe gegen mich. Ich musste mir ein grinsen verkneifen, um ihr endlich meinen Vorschlag zu machen.
„Pass auf Clary, wir verbringen heute einen Tag, an dem wir einfach mal aus diesem Alltag rauskommen. Ein ganz normales Mundie-Leben. Nichts mit Dämonen oder sonst irgendwas. Bist du einverstanden?", fragte ich sie und schaute sie hoffnungsvoll an. Auch sie schaute jetzt zu mir rauf und schien zu überlegen. Doch dann begann sie zu lächeln, als wäre überhaupt nichts passiert. Gott, wie sehr ich dieses Lächeln liebte. „Na gut. Ich bin dabei."

„Also, was möchtest du als erstes machen?", fragte ich sie mit einem schmunzeln, während wir gemeinsam durch New York liefen. Es war schön, auch mal dem Institut entfliehen zu können. „Wie wäre es mit Brooklyn. Da gibt es einen Strand.", schlug ich vor und las dabei die Touristeninformationen. Ich kannte mich zwar eigentlich überall aus, aber von sowas hatte ich dann doch keine Ahnung. Spaziergänge und Sehenswürdigkeiten gehören normalerweise nicht zum Alltag eines Nephilim. Ich meine, was unternimmt man denn als Tourist, oder besser gesagt als ganz normaler Mensch?
„Du willst wirklich an den Strand? Und so richtig schwimmen?", erwiderte Clary mit einem misstrauischem Unterton. „Spricht etwas dagegen oder wieso bist du so misstrauisch mein Engel?", fragte ich neugierig.
„Naja, hast du dir mal unsere Runen angeschaut? Natürlich könnten wir auch mit unseren Klamotten.."
„Du hast Recht.", unterbrach ich sie und musste wegen meiner eigenen Ahnungslosigkeit etwas lachen. Auch Clary begann zu lachen. „Lass uns einfach in den Central Park gehen und danach etwas essen. Das würde völlig ausreichen, Alec." Daraufhin nahm sie meine Hand und verhakte ihre Finger  mit meinen. Sie zog mich förmlich hinterher, bis wir endlich ankamen. Der Weg kam mir wir eine Ewigkeit vor, während wir uns unterhalten hatten.
Wir setzen uns auf eine Bank, die etwas abgelegen stand. Sie schmiegte sich näher an mich, woraufhin ich ihr einen Kuss auf die Stirn gab. Und so saßen wir dort mehrere Stunden, bis die Sonne unterging. Wir hatten kaum ein Wort gesagt und trotzdem war es ein wundervoller Nachmittag. Ich hätte niemals gedacht, dass das Leben außerhalb des Instituts doch so interessant sein kann.

„Lass uns was essen gehen.", sagte ich leise zu ihr, um die angenehme Ruhe und Atmosphäre nicht kaputt zu machen. Nur wusste ich nicht, wo wir hingehen sollten. Das Jade Wolf war ja keine Option mehr. Also entfernte ich mich etwas von Clary, um Jace anzurufen. Ich wollte ihn fragen, wo er mit Clary das letzte Mal essen gegangen ist. Es würde mir etwas am Ego kratzen, sie selbst zu fragen, wo wir am besten hingehen, schließlich sollte sie sich heute um nichts kümmern.
Es dauerte etwas, aber letztendlich ging Jace ran. „Was gibt's?", fragte er vollkommen aus der Puste. Er war also mal wieder am trainieren. „Ich will gar nicht lange stören, aber... Also ich will gleich mit Clary essen gehen.." Soweit kam ich, bis Jace mich unterbrach. „Lass mich raten, du hast keinen Plan wo du hingehen sollst? Also, was ich aus der Sache gelernt habe ist, dass es gar nicht so eine große Rolle spielt, solange ihr gemeinsam dort seid. Tschüss." Mit diesen Worten lies er mich einfach zurück, ohne das es mich weiter gebracht hat. Dennoch folgte ich seinem Rat und wir suchten gemeinsam ein Restaurant auf.

Habe es nicht nochmal kontrolliert, falls es Fehler gibt. (:

Schicksal? -Clalec ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt