1. Jimin

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"Hi, Jimin!", rief ein mir unbekanntes Mädchen leicht aufgedreht, als ich an ihr und ihren Freundinnen vorbei ging. Ich lächelte kurz, versuchte meine Genervtheit zu verbergen und ging weiter. 

Und so wie es immer war, fiel das Mädchen praktisch fast in Ohnmacht, weil ich sie für eine Sekunde nicht einmal wirklich fröhlich angelächelt habe. Dazu gehört noch das Kichern der Freundinnen und fast sowas wie Glückwünsche von ihnen. Vor einem halben Jahr war das doch auch nicht so.

Da war ich einmal richtig gut in irgendwas und auf einmal fällt der ganzen Schule auf, dass es mich gibt. Vorher hatte ich meinen kleinen Freundeskreis und niemanden sonst. Heute will komischerweise jeder was von mir. Dabei habe ich mich schon seit mehreren Jahren nicht wirklich verändert.

Ich lief ruhig zu meinem Spind. Die Schüler, die mich alle danach grüßten, ignorierte ich. Außer meinen echten Freunden natürlich und Cassandra. Doch leider sah ich sie heute nicht. Dabei ist sie fast immer an meinem Spind, weil ihrer nur zwei Türen weiter war.

Von allen meinen weiblichen Bewunderern hätte ich eigentlich nur an ihr Interesse. Was heißt hier hätte? Ich habe ein Interesse an ihr. Aufgefallen war sie mir schon am Anfang des Schuljahres. Wir haben nämlich zwei Kurse zusammen. 

Mit ihrer offenen und süßen Art, hat sie mich einfach beeindruckt. Denn so wie ihr Klamottenstil ist, würde man zwar schon auf das Süße bei ihr kommen, aber ihre schüchtern wirkende Körperhaltung, lässt nicht auf das Offene deuten. 

Generell ist sie einfach so herzallerliebst und ich kann überhaupt nicht verstehen, wie sie mich eigentlich auch bewundern kann. Allein ein einfaches Lächeln von ihr macht mich so glücklich, dass ich damit locker eine Doppelstunde Mathe überleben kann. Denn ich würde da nur vor mich hin träumen.

"Jimin, hörst du mir überhaupt zu?" Eine mir endlich mal bekannte Stimme riss mich aus meiner traumhaften Gedankenwelt. "Seit wann stehst du denn hier, Tae?", fragte ich und holte nun auch mal meine Sachen aus dem Spind. 

"Ne Minute oder so. Ich wollte dich nur etwas davor bewahren, dass jemand glauben könnte, du seist verliebt. So wie du eben geguckt hast." Ein Lachen ging von ihm aus und ein Seufzen von mir. "Du weißt doch genau, wie kompliziert die ganze Sache ist. Außer zu träumen kann ich nichts."

Es gab nämlich einen riesigen Haken. Ich war wirklich in Cassandra verliebt. Aber sie? Sie kannte mein Aussehen, aber meine Persönlichkeit nicht wirklich. Wenn dann liebt sie nur mein Aussehen und die paar Talente, die ich vielleicht in den Kursen gezeigt habe. 

Ich wünschte, dass sie nicht nur wie alle anderen auch mein äußeres Ich mag, sondern auch die Person, die ich eigentlich bin. Nur das, mehr möchte ich nicht.

"Warum fragst du sie nicht einfach, ob sie Lust hätte, mit dir mal nach der Schule was zu machen?", fragte Tae, woraufhin ich nur meine Augen verdrehte. "Dieses Thema hatten wir schon unendlich oft, Tae. Du weißt genau, dass ich das nicht machen möchte."

Jetzt war er es, der die Augen verdrehte. "Jimin, bei der letzten Diskussion darüber hast du mich nicht aussprechen lassen. Hättest du mir damals zugehört, könnte sie heute schon deine Freundin sein." 

Tae und ich waren ja nicht grundlos befreundet. Schon in der Grundschule fand ich seine Ideen immer cool und die Pläne die er hatte, waren immer lustig. Jedoch war er beim Thema Mädchen der falsche Ansprechpartner in meinen Augen. 

Ich machte meinen Spind zu und bat Tae übertrieben höflich, mir doch bitte von seiner Idee zu erzählen. 

"Wir wissen beide, dass du keine Angst davor hast, sie nach einem Date zu fragen, richtig?" Ich nickte. "Und wir wissen beide, dass du dafür Angst um sie hast, richtig?" Diesmal nickte ich etwas langsamer. "Und dazu wissen wir beide doch auch, dass du sie beschützen würdest, oder?"

BTS One ShotsWhere stories live. Discover now