3. Hoseok

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Fertig geduscht und angezogen, in meinem grünen Lieblingskleid, kam ich aus dem Badezimmer raus. In meinem Zimmer schaute ich schnell auf mein Handy, damit ich wusste, wie viel Zeit ich noch habe.

Was stehe ich auch so spät auf? Und was haben sich meine Eltern dabei gedacht, am Rande der Stadt in ein Haus zu ziehen? Und was denken sich die meisten Läden dabei, samstags gegen 13 Uhr zu schließen?

Ich hatte noch etwas mehr als eine Stunde Zeit mich nach einem Geschenk für meine beste Freundin zu finden. An sich kein Problem, weil ich in 20 Minuten bei den meistens Läden angekommen bin, aber das eigentliche Problem ist, dass ich immer noch nicht weiß, was ich ihr schenken soll.

Meinen besten Freund wollte ich nicht schon wieder mit meiner Fragerei belästigen, weswegen ich einfach Hoseok fragte. Es vergingen nur wenige Augenblicke, zwischen meiner Frage, ob er mir beim Geschenksuchen helfen kann und seiner Antwort. 

Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. Seltsamerweise war er immer sofort online, wenn ich ihm schrieb, aber nie wenn es eine x-beliebige Person macht. Zumindest hatte er mir so etwas in der Art mal gesagt. 

Und damals wusste ich noch nicht, dass er mich auch so sehr mag, wie ich ihn. Denn seit etwas über einer Woche haben wir uns mal indirekt gesagt, dass wir den jeweils anderen sehr gern mögen. Seitdem verhalten wir uns etwas komisch, aber dafür ist Hoseok irgendwie noch süßer geworden. 

Da er fragte, wie man mir den gerne helfen könne, fragte ich einfach ohne Hemmungen und in Anspielung auf ihn: "Vielleicht könnte mein Traumjunge mich abholen und mit mir dann gemeinsam auf die Suche gehen." 

"Wenn es dein Wunsch ist, wird dein Traumjunge bestimmt vorbeikommen. Da bin ich mir ziemlich sicher." Bei seiner Antwort musste ich vor Freunde kichern. Diese Situation fühlte sich irgendwie irreal an. Das alles konnte doch niemals wahr sein.

Schnell schrieb ich zurück: "Ja, es ist mein Wunsch. Denn mich würde es sehr glücklich machen, ihn mal wiederzusehen." Hoseok habe ich nämlich am Dienstag das letzte Mal gesehen. Er war dann krank geworden, musste aber am Freitag fit für eine Sportveranstaltung der Schule sein. Deswegen hat er sich die paar Tage zuhause ausgeruht. Umso erfreuter bin ich, ihn wiederzusehen.

"Ich glaube, dein Traumjunge möchte dich auch sehr gerne wieder bei sich haben. Und vielleicht will er dich ja in den Arm nehmen und sagen, wie sehr er dich vermisst hat." Für einen kurzen Moment schmolz ich dahin, aber dann fügte Hoseok etwas hinzu, was mich wieder ununterbrochen lächeln ließ. "Ach ja, und ich möchte dich auch wiedersehen, Sakushi. Dich habe ich auch vermisst."

Manchmal ist es echt blöd, dass wir das zwischen uns noch nicht geklärt haben und immer noch so tun, als wüssten wir von den wahren Gefühlen der anderen Person nicht. Allerdings kommen dann immer so süße Anspielungen oder so dabei raus, bei denen man einfach dahinschmilzt. 

Heute werden wir das wohl auch nicht klären können, aber langsam möchte ich das vom Tisch haben. Denn dann kann ich ihm schreiben, dass er wirklich mein Traumjunge ist und ich gerne in seiner Nähe sein möchte. Aber gezwungene Liebesgeständnisse bringen auch nichts. Hoffentlich finden wir einfach so früh wie möglich einen passenden Augenblick.

"Ich bin in ca. 5 Minuten da. Vielleicht bin ich ja sogar früher als dein Traumjunge da. Dann könnten wir beide das Geschenk besorgen." Darauf schrieb ich nur ein "Na dann beeile dich" und legte mein Handy dann weg. 

In den 6 Minuten, die Hoseok dann doch brauchte, packte ich meine Tasche und zog meine Schuhe und meine Jacke an.

Als ich die Tür öffnete, stand ein fröhlich lächelnder Hoseok vor mir. Kaum hatte ich ihn begrüßt, hatte er mich freudig in den Arm genommen. Und natürlich habe ich ihn zurück umarmt. 

Mein Herz schlug ein ganzes Stückchen schneller als sonst. Seine Nähe fühlte sich so schön an, am liebsten würde ich für immer in seinen Armen bleiben wollen. Aber leider trafen wir uns nicht, um uns ewig zu umarmen, sondern um meiner besten Freundin ein Geschenk zu kaufen. Doch ein paar Sekunden mehr werden schon keinen Unterschied machen.

Hoseok bemerkte, dass ich ihn eigentlich gar nicht mehr loslassen wollte. Und zu meinem Glück unternahm er dagegen nichts. Also durfte ich ihn noch ein bisschen länger umarmen und mich wie das glücklichste Mädchen der Erde fühlen durfte. Dabei umarmte er mich nur.

"Hast du mich so sehr vermisst, dass du mich jetzt nicht mehr loslassen willst?", fragte er irgendwann lachend. Ich löste mich leider von ihm und nickte. Hoseok legte seinen Kopf schief und sah mich bemitleidenswert an. "Oh, nein, dann ist es ja verständlich, wieso du mich nicht loslassen willst. Aber du hast doch noch deinen Traumjungen. Vielleicht möchte er dich auch umarmen."

Jetzt hätte ich ihn gerne noch einmal umarmt. Denn mein Traumjunge steht doch direkt vor mir und wartet wahrscheinlich auch nur darauf, dass ich mich in seine Arme werfe. Wie gern ich das doch tun möchte.

"Du warst aber schneller als mein Traumjunge", erklärte ich ihm und setzte eine leicht enttäuschte Miene auf. Zu meiner Überraschung legte Hoseok einen Arm um mich und sagte: "Dann musst du wohl mit mir gehen."

Ich spielte weiterhin das traurige, enttäuschte Mädchen und murmelte leise vor mich hin, dass ich es schade finde, dass ich nicht mit meinem Traumjungen gehen könne. Hoseok umarmte mich nun noch einmal und blieb für einen kurzen Augenblick so. Dann aber löste er sich wieder von mir und sah mir eine Zeit lang in meine Augen. 

Er begann zu lächeln und sagte: "Aber wenigstens gehe ich mit meinem Traummädchen."

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933 Wörter

Endlich von der Abschlussfahrt zurück. Das war ein Erlebnis. Aber nun bin ich wieder zuhause, bin am Entspannen und halb am Heulen, weil Netflix das K-Drama nicht mehr hat, welches ich angefangen habe und ich kann endlich wieder schreiben. Letzteres freut mich sehr, aber ich werde nicht hier weiterschreiben, sondern nach mehreren Wochen an Idee Nummer vier weiterschreiben. Wünscht mir Glück.

~🌹LY🌹~

BTS One ShotsWhere stories live. Discover now