1. Hoseok

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"Wenn du willst, kann ich dir gerne die Schule zeigen", sagte eine meiner neuer Klassenkameradinnen lächelnd und klimperte ein paarmal mit ihren langen, geschminkten Wimpern. "Denn ich glaube, wir könnten gute Freunde werde. Deine Klamotten gefallen mir sehr." 

Ich sah an mir herunter. So besonders fand ich mein Outfit nicht. Eine schwarze Hose, ein Supreme-Oberteil und meine weißen Adidas Schuhe. Meine Lieblingssachen eben.

Dann sah ich wieder zu dem Mädchen und bemerkte, warum sie meine Sachen wohl so toll fand. Ich würde es niemals laut aussprechen, aber so viele Marken wie sie trägt - und da sind auch richtig teure dabei - könnte man glatt glaube, sie verdient ihr Geld damit, Werbung für diese Marken zu machen. 

Ich habe absolut nichts dagegen, verschiedene Marken zu kombinieren. Manchmal gibt es einfach Stücke, die zueinander passen und man kann sie dann halt auch zusammen anziehen. Doch das finde ich etwas zu viel.

Aber ich ließ meine Bemerkungen bei mir und antwortete ihr höflich: "Klar, ich würde mich freuen, wenn du mir die Schule zeigen könntest. Das ist sehr nett von dir." Das Mädchen lachte kurz auf. "Ja, ich weiß, dass ich nett bin."

Sie drehte sich zu einer Gruppe Schüler um, die alle ebenfalls Markenklamotten trugen, redete kurz mit ihnen, warf ihre langen Haare einmal über ihre Schulter, lachte und kam dann auch endlich mal wieder zu mir. "So, wir können gehen. Und nachher stelle ich dir noch meine Freunde vor. Ich bin mir so sicher, dass du hervorragend in unsere Gruppe passt."

Ich sah noch einmal zu ihren Freunden. Ihr Stil war ja echt nicht schlecht, aber dafür könnte es der Charakter sein. Zwar hat jeder Mensch etwas Gutes in sich; aber manche mehr und manche weniger.

Das Mädchen, dessen Namen ich immer noch nicht kannte ging vor und zeigte mir die Schule. Oder zumindest so ähnlich. Denn eigentlich lief sie nur mit mir durch die Flure und redete von einer Party, die in den Sommerferien stattfand. 

So höflich ich auch normalerweise war, aber langsam ging sie mir etwas auf den Nerv. Wenn ich sie besser kennen würde, dann wäre sie bestimmt anders. Vielleicht sogar wirklich nett. 

Deswegen ließ ich sie auch einfach reden. Es interessierte mich so gut wie gar nicht, aber an meinem ersten Schultag hier, mir Feinde zu machen, wäre wohl nicht die klügste meiner Ideen.

Jedoch ließ mich eine Sachen stoppen. Als ich den Flur entlang sah, sah ich einige Meter von mir entfernt eine Gruppe Jungs, die Musik angemacht hatte. Einer von ihnen Sprang wie ein wilder herum und zwei der Größten sahen ihm kopfschüttelnd dabei zu, während die restlichen Jungs lachten. Solche Freunde hätte ich viel lieber. 

Aber, wie auch immer sie nun heißen möge, war ja auch eine... naja... kommunikative Person? Ja, das traf es doch. Kommunikativ. Nur leider nicht spannend.

"Da bist du ja!", rief die Person, an die ich gerade dachte. Wenn man doch vom Teu- ähm natürlich Engel spricht. Ich setzte ein Lächeln auf und fragte, was denn sei. Sie stellte sich direkt neben mich und hakte sich mit ihrem rechten Arm bei mir ein. "Ich dachte echt, ich hätte dich verloren." Ihre Besorgnis klang erschreckenderweise ziemlich echt.

Dann aber seufzte sie und schüttelte den Kopf. "Ach, die Schule ist aber auch groß. Am besten bleibst du von nun an bei mir. So gehst du nicht noch mal verloren." Innerlich seufzte ich, aber von außen bemerkte man nur das dankende Lächeln.

"Da die Schule wirklich sehr groß ist, solltest du wohl wirklich noch eine ganze Weile bei m- Hey!" Das Mädchen neben mir war so auf mich fokussiert, dass es das Mädchen nicht gesehen hatte, was uns entgegen kam. "Was sollte das denn, Eleanora?!", fragte meine Klassenkameradin aufgebracht und strich sich ihren Rock glatt. 

Das andere Mädchen wirkte eingeschüchtert. Langsam stand sie vom Boden auf, denn beim Zusammenstoß war sie diejenige, die sich vielleicht verletzt hatte; nicht wie dieses Marken-Monster neben mir. Nein, wie meine Klassenkameradin. Höflich bleiben sollte ich trotzdem.

Und genau deswegen fragte ich diese Eleanora, ob es ihr gut ginge oder ob sie sich wehgetan habe. Sie schüttelte den Kopf und ging dann einfach mit gesenktem Blick. "Na ganz super. Jetzt darf ich diesen Rock wegwerfen, weil ihre schäbigen Klamotten meine berührt haben."

Bei dieser Aussage sah ich meine Klassenkameradin verständnislos an. Wie konnte sie so über das Mädchen reden? Sie wird mir echt von Minute zu Minute unsympathischer. Da hilft auch keine Hoffnung und kein positives Denken mehr. Ich hatte ihr eine Chance gegeben, jetzt habe ich leider keine Lust mehr.

Mit schnellen Schritten lief ich Eleanora hinterher und ignorierte die fragenden Rufe von dem Marken-Monster. Schön das endlich ohne schlechtes Gewissen denken zu können. 

Als ich bei ihr ankam, sah sie mich kurz überrascht an, aber ging weiter ihren Weg. Aus meiner Jackentasche holte ich eine Schachtel Traubenzucker raus und bot ihr einen davon an. Sie blieb verwundert stehen, was mich zum Lächeln brachte. 

Sie bedankte sich und nahm das kleine Traubenzucker-Stück an. Auch sie lächelte, was mich absolut zufrieden stellte. Ich hoffte wirklich, dass das als kleine Wiedergutmachung reicht. Viel mehr konnte ich gerade auch nicht tun. Obwohl...

"Sag mal, hast du vielleicht Lust mir die Schule zu zeigen? Meine letzte Reiseführerin hat nur von sich gesprochen und sich am Ende als Monster entpuppt." Ich setzte eine ängstliche Miene auf. "Das war alles so unheimlich", fügte ich hinzu.

Eleanora begann zu kichern. "Gerne doch. Und ich kann deine Angst verstehen. Diese Art von Monster kann einem echt große Angst machen." Sie seufzte kurz, aber dann fing sie an zu lachen, was mich dazu brachte, mitzulachen. 

"Deswegen bin ich echt froh, dass du mir geholfen hast, zu fliehen. Vielen Dank." Ich verbeugte mich übertreiben, was sie wieder zum Lachen brachte. Sie gefällt mir viel lieber, als das Mädchen von eben. Vielleicht schließe ich heute ja doch noch eine Freundschaft.

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968 Wörter 

Nach einigen Tagen melde ich mich auch wieder. Alles Wichtige diese Woche ist nun abgehakt und ich kann mich wieder auf das Schreiben konzentrieren. Obwohl es die nächsten Tage auch schwierig wird, aber ich habe ja vorgeschrieben.

Das Ateez-Konzert war wirklich toll. Abgesehen davon, dass ich selbst nur hin und wieder einen der Member sehen konnte. Es standen einige große Menschen vor mir, was die Sicht in einer der hintersten Reihen viel schwieriger gemacht hat. Aber ich habe für mich genügend gesehen und viele Bilder und Videos gemacht. 

~🌹LY🌹~

BTS One ShotsWhere stories live. Discover now