KAPITEL ACHT ㅡ addio

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Wann immer er nach einem Aufenthalt in Bayville in die Stadt zurückkehrte, hatte er das Gefühl, unter einer Wasseroberfläche hervorzutauchen – die plötzliche rettende Empfindung, wieder Luft in seine Lungen ziehen zu können; klare, kühle Luft, die...

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Wann immer er nach einem Aufenthalt in Bayville in die Stadt zurückkehrte, hatte er das Gefühl, unter einer Wasseroberfläche hervorzutauchen – die plötzliche rettende Empfindung, wieder Luft in seine Lungen ziehen zu können; klare, kühle Luft, die seinem beinahe berstenden Kopf Abhilfe verschaffte, paarte sich jedes Mal mit der Gewissheit, dem Tod gerade nur knapp entkommen zu sein.

Natürlich bedeutete Bayville keinesfalls seinen Tod; aber da er New York City schon vor Jahren zu seiner Spielwiese erklärt hatte, zog das Atemschöpfen immer ein Gefühl der tiefen Beruhigung nach sich – und den Asphalt der Straßen wieder unter seinen Schuhsohlen zu haben, besänftigte zusätzlich jegliche Irritation, die Bayville in ihm hinterlassen haben konnte.

Es waren fünf Tage seit dem Unabhängigkeitstag vergangen und jeden Morgen, wenn Jeongguk erwachte, hatte er das Gefühl einen riesigen Countdown über der Stadt schweben zu sehen, der langsam die Tage hinabzählte. Heute Morgen hatte er zwei verlesen, und ein plötzlicher Schauder hatte ihn gepackt und ihn noch vor Morgengrauen aus dem Bett geschüttelt.

Sein Kontakt zu Taehyung hatte sich seit der Katastrophe auf Bayville Manor auf ein Minimum belaufen – und er wusste, dass sein Freund in seinem Appartement über der Stadt brütete und niemanden zu sich heranließ. Der Schock, einen erwachsenen, zugegebenermaßen unleugbar eindrucksvollen Halbbruder zu haben, schien weniger zu wiegen als das Unglauben dessen, dass sein Vater und sein Beraterkreis ernstlich erwogen, Yoongis Angebot anzunehmen.

Taehyung und er hatten nicht darüber gesprochen, als sie am vierten Juli spätnachts in die Stadt zurückgekehrt waren – genauer gesagt hatten sie überhaupt nicht gesprochen, während Taehyung über die Interstate gejagt war, als existierten Geschwindigkeitsbegrenzungen nur zum Amüsement der Stadtverwaltung. Seitdem hatte Jeongguk ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen und er vermutete, dass es selbst Seokjin und Areum ähnlich ging.

Kurz hatte er erwogen, Sora anzurufen und sie zu fragen, ob sie etwas von ihrem Bruder gehört hatte, hatte sich jedoch bei gründlicherer Überlegung dagegen entschieden. Es war besser, wenn sie nichts von den Wirrungen erfuhr, die das Kartell seit ihrer Abreise nach Paris tagtäglich zu beschäftigen schienen.

Die vergangenen Tage hatte Jeongguk jedoch keineswegs untätig verbracht – er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jedem einzelnen, noch so unbedeutenden Runner eine Loyalität zu seinem Lehnsherren einzuimpfen, die auch noch über eine mögliche, drohende Fremdübernahme herausreichen sollte.

Er passte den ersten Runner um sechs Uhr vierunddreißig ab, als dieser gerade entlang seiner üblichen Route in Clinton unterwegs war und Jeongguk unmittelbar passierte, der an einer Straßenlaterne gelehnt hatte. „Yo, Kleiner."

Der Runner fuhr dermaßen zusammen, dass er Jeongguk beinahe leidtat und einen Augenblick zuckte sein Blick erschrocken über seine unmittelbare Umgebung, bis er Jeongguk erkannte, der sich nun von der Laterne löste.

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