GOODBYE ㅡ leave the city

1.3K 139 139
                                    

though i'm far from home, in trench i'm not alone
these faces facing me, they know, they know, what i mean

❝though i'm far from home, in trench i'm not alonethese faces facing me, they know, they know, what i mean❞

¡Ay! Esta imagen no sigue nuestras pautas de contenido. Para continuar la publicación, intente quitarla o subir otra.




Zuerst war da dieses Lied.

Als ich Slowtown im Sommer 2015 zum ersten Mal gehört habe, hatte ich das eigenartige Gefühl, dass ich eines Tages ein Buch darüber schreiben würde.

Das Bildnis zweier Kinder, die voreinander in einem abgedunkelten Dachboden sitzen und sich eine Stadt erschaffen, ein Refugium vor zu schnell vergehenden Zeit, hat sich mir aus den Lyrics wie eine logische Konsequenz ergeben.

Lange Zeit waren sie namen- und gesichtslos, hatten manchmal Tyler und Joshs Züge; weil das Lied immerhin ihrer Feder entstammt — aber niemals war ich überzeugt genug, dieses unkonkrete Gedankengespinst zu verfolgen.

Fast drei Jahre später würde ich endlich die Gesichter, die inhärenten, überzeugendsten Figuren, für die Rollen finden, die ich schon zu lange hoffnungslos kultiviert habe: In Form von Jeon Jeongguk und Kim Taehyung, die ich bis zu diesem Augenblick immer mehr als Kulisse für Jimin und Yoongi gesehen hatte – als Nebenship, das mit meinem in höchsten Ehren gehaltenen Yoonmin nicht interferiert und sie nur unterstützt.

Das war wohl die größte Fehleinschätzung meines Lebens. Taekook ist so viel mehr. In dem ganzen Jahr, das ich gebraucht habe, um ihnen gerecht zu werden, haben sie mich unzählige Male überrascht, begeistert und so tief inspiriert, wie ich es niemals von ihnen erwartet hätte.

Es ist mir erlaubt worden, eine Dynamik anhand ihnen zu entwickeln, die bisher meine liebste sein muss. Eine doppelseitige Abhängigkeit; oftmals gefährlich, oftmals frustrierend und schmerzvoll - und letzten Endes genug, um sie vollkommen in den Ruin zu treiben.

Das Ende stand fest, sobald ich, fast fünf Monate in mein unglückseliges Plotten hinein, ein weiteres Lied gehört habe, das mein Leben verändert hat.

Es war When the party's over von Billie Eilish.

Von der Sekunde an, in der ich sie in ihrer
transzendentalen, rauchigen Stimme zum ersten Mal über das zerrissene Shirt habe singen hören, mit dem sie den Blutfluss anzuhalten versucht, unterlegt von dem Surren der herannahenden Helikopter; von diesem Augenblick an war mir bewusst, was für ein Ende Taehyung und Jeongguk finden werden.

Bei Lost in Japan habe ich gesagt, es sei mein erstes schlechtes Ende. Nun, das stimmt nicht ganz. Slowtown ist es; weil die Planung weit vor LIJ abgeschlossen war. Slowtown ist das schlimmste, schrecklichste Ende, das ich jemals geschrieben habe und ich hoffe, ihr könnt mir eines Tages dafür verzeihen.

Es tut mir leid, dass ich fast ein Jahr lang eure Hoffnungen beflügelt habe, in der Annahme, dass Taehyung nicht auf einer fernen Insel in Jeongguks Armen verbluten würde; dass ich irgendwas für die beiden geplant habe, dass der Idylle von Purple Rains Ende gleichkommt.

Aber ich habe das Gefühl, ich würde mich verraten, ich würde die beiden verraten, wenn ich etwas tue, das der Konsequenz dessen folgt, was wir alle lieber hätten. Deswegen; dieses Ende.

Ich schreibe diese Abschlussnachricht noch weit vor Beendigung des Buches - gerade zu der Zeit um Taekooks Weihnachten herum, in dem alles so friedvoll schien, wie sie es verdienen - nachdem ich in der Nacht schon wieder darüber aufgewacht bin, was ich noch tun werde.

Dieses Buch hat mir einiges abverlangt, aber ich würde die Erfahrungen für nichts auf der Welt eintauschen. Ich danke jedem einzelnen von euch für eure Anteilnahme an den Charakteren, von denen ich niemals geglaubt habe, dass sie eines Tages das Licht der Welt erblicken würden. Ich danke euch für die Liebe für Jeongguk, den Hass gegen Taehyung - und hoffe, dass ihr vielleicht inzwischen nachvollziehen könnt, wieso er wohl mein Lieblingscharakter ist. Und wenn nicht, ist das auch nicht tragisch.

Ich danke auch Billie Eilish, ohne deren unbegrenztes musikalisches Talent dieses Buch wohl niemals beendet worden wäre. Und natürlich Tyler und Josh für Slowtown, und alles, das es über die Jahre hinweg für mich geworden ist.

Ich werde diese Geschichte mehr vermissen als irgendetwas anderes, das ich jemals geschrieben habe, und ich hoffe, sie begleitet euch noch etwas länger.

Ich liebe euch so, so sehr
Rose

SLOWTOWNDonde viven las historias. Descúbrelo ahora