Kapitel 30: seine Eltern

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Den ganzen Weg den sie fuhren, achtete Manu nicht wirklich auf seine Umgebung. Mehr war er nur in seinen Gedanken verloren. Seine beiden besten Freunde wussten nun Bescheid. Vor ihnen müsse er sich nicht mehr verstecken. Die Reaktion des Blondschopfes gab ihm allerdings zu denken. Er schien nicht gerade glücklich, hatte nichteinmal was dazu gesagt, nur stumm zugeschaut. Micha hatte zwar gesagt er würde Zeit brauchen, aber es war kein gutes Gefühl so stehen gelassen zu werden. Wirklich verübeln konnte Manu ihm das auch nicht. Maurice sowie Michael wurden beide belogen, das Versprechen was Manu ihnen gab, hatte er gebrochen. Er wollte nicht daran denken wie Sebastian und Rafael reagieren würden. Anfangs war nur Sebastian so besorgt und ein gegner des Kontaktes der beiden. Aber er schien Rafi ja auf seine Seite gezogen zu haben, nie würden die beiden diese Beziehung zu lassen oder gar akzeptieren. Dabei ging das ganze schon mehr als drei Monate. Manu war glücklich bei Patrick, er fühlte sich wieder wohl. Und eine andere Sache, er war aufgeschlossener anderen gegenüber Patricks Freunde zum Beispiel, ohne Probleme konnte er mit ihnen reden ohne sich zu fürchten was falsches zu sagen oder gar nicht zu sprechen. Seine Schüchternheit war in Patricks Nähe verschwunden. Nur Gegenüber seiner Familie wurde er verschlossener...

"Hey Manulein." Patrick schaute zu ihm hinter. "Wir sind da." Sagte er noch und wartete das sein Freund den griff löste. Verträumt schüttelte Manu den Kopf und schaute sich um. Sie waren definitiv nicht bei ihm vor dem Haus. Er kannte die Gegend nicht. Wo hatte Patrick ihn hingebracht?

"Wo sind wir?" Fragte er verwundert als er den Helm vom Kopf nahm und diesen an einen Lenker des Motorrads hing. Nocheinmal schaute er sich um sie waren vor einem normalem Einfamilienhaus gelandet. Ein großer bepflanzten Vorgarten und neben dem Haus ein gepflasterten Weg hinter dieses. Wahrscheinlich führte das in einen Garten. Es war nichts besonderes von diesem Blickwinkel.

"Bei mir Zuhause. Ich wollte dich jetzt nicht einfach alleine lassen. Deshalb..." Unsicher schaute Patrick zu Manu, welcher sich weiter umschaute und seinen Freund nur anlächelte.

"Alles gut. Und du hast Recht. Ich wollte jetzt weder alleine sein, noch zu meinen Brüdern nach Hause." Seufzte Manu und nahm schnell die Hand von Patrick. Sie war durch die Fahrt ganz kalt geworden. Ob es dieses Jahr noch endlich schneien würde?
P
"Na komm. Es ist kalt hier draußen." Sie liefen zu der Haustür hinauf und Patrick schloss auf. Gemeinsam betraten sie beide den Flur. Manu tat es Patrick gleich als dieser seine Schuhe auszog und einfach geordnet neben die anderen Paare stellte. Ebenso die Taschen stellen sie nur neben das kleine Regal was sich hier befand.

"Mum? Ich bin zu Hause! Und ich hab Manu mit." Rief Patrick durch das Haus und wartete auf eine antwort. Er zog Manu mit sich.

"Ach Patrick ich habe schon auf dich gewartet. Aber wärst du nicht eigentlich später? Und du musst Manuel sein. Schön dich kennenzulernen. Ich bin Sabine." Patricks Mutter kam ihnen fröhlich entgegen. Sie lächelte Manu herzlich an. Manu begrüßte sie ebenfalls und lächelte freundlich.

"Äh ja. Eigentlich schon.... Das gab da einen Zwischenfall." Abwährend hob Patrick die Hände und schaute schuldig. Seine Mutter schüttelte den Kopf und schien nicht weiter nachfragen zu wollen.

"Wollt ihr noch was essen? Dann mache ich schnell etwas." Bevor die beiden Jungs auch nur antworten konnten, verschwand die Frau in die vermeintliche Küche und man hörte das Geschirr klappern. Manu konnte sich ein leises lachen nicht verkneifen.

"Genau wie meine." Sagte er und schaute Patrick freudig an. Dieser grinste ebenfalls.

"Können wir dir vielleicht was helfen oder so?" Rief Patrick noch schnell, aber das Angebot wurde abgelehnt. "Okay. Kommst du mit?" Patrick schaute Manu fragend an und zog leicht an der Hand, die immernoch mit seiner verhakt war.

"Was soll ich sonst machen?" Er folgte dem Älteren die Treppe nach oben. Interessiert schaute Manu sich den Raum an inden er gerade gezogen wurde. Sowie es aussah Patricks Zimmer. Es hatte fast die gleiche Größe wie das von Manuel selbst. Was ihm sofort auffiel, war der Schreibtisch mit dem Computer darauf. Und das Regal mir den vielen spielen dazu. Genauso schlimm wie er selbst.

"Du also auch?" Manu zeigte belustigt auf die vielen Computer spiele. Patrick nickte nur und setzte sich auf das große Bett an der linken Wand. Er klopfte neben sich und Manu tat es ihm gleich.

"Denkst du... Irgendwann wird sich die Situation etwas beruhigen? Also mit meinen Brüdern?" fragte Manu traurig. Er wollte ihn auch einfach so gerne mit zu sich nehmen, ihm seinen Eltern vorstellen, natürlich erst wenn er mit ihnen darüber geredet hätte. Er wollte sich einfach freier fühlen als jetzt.

"Klar irgendwann." Patrick legte einen Arm um Manu und küsste ihn kurz auf die Wange bevor er ihn wieder anschaute. "Wir bekommen das alles hin. Nur nicht die Nerven verlieren. Tut mir ja leid daß ich dir so viele Schwierigkeiten mach." Der Brünette schüttelte sofort den Kopf.

"Du machst mir keine Schwierigkeiten! Der einzige der das macht, bin ich selbst." Er zuckte die Schultern. Er bewunderte den älteren für dessen Ausdauer und die Ruhe in diesem Thema. Egal was war, irgendwie versuchte er immer die Schuld bei sich zu finden. Dabei war es Manu doch selbst der dieses ganze Thema zu verantworten hatte. Es waren seine Familie und seine Freunde, mit denen er endlich reden müsste. Vernünftig reden müsste, er hatte nicht gewollt das Maurice und Michael das so erfahren. 

"Ach Manu... Hey. Was hast du eigentlich gemeint mit Alpträumen?" Sofort als ihm das wieder einfiel, wurde Patrick ernst und suchte den Blickkontakt. Verwirrt und gleichzeitig besorgt nahm er die Hände seines Freundes in seine und hielt sie fest. Manu hingegen schluckte schwer und wollte seinem Freund nicht in die Augen blicken. Er wollte eigentlich nichteinmal mit der Sprache rausrücken. Aber noch mehr Geheimnisse und Lügen könnte er nicht verkraften.

"Ich... Also... Wegen dieser ganzen Geheimnissache und den Lügen und diesem verdammten Druck von allen Seiten habe ich seit Woche solche komischen Alpträume. Ständig werde ich von jeder Seite auf dieses Thema Freundin und Liebe angesprochen, alle Verwandten bei den Familientreffen. Das hat mich fertig gemacht." Erklärte er ruhig und leise. Er sagte es so, als wäre es nichts, nur eine Unbedeutende Sache. Doch er spürte den Druck an seinen Händen und die Wärme die über sie in seinen ganzen Körper strömte.

"Warum hast du mir das nicht gesagt?" Fragte Patrick sofort. Manu wusste es nicht. Vermutlich wollte er ihn einfach nicht mit seinen Problemen belasten somal er da ja so oder so schon zu tief drinnen steckte.

"Du bist einfach unmöglich..." Säuselte Patrick. Er wollte lächeln, konnte aber nicht. Er beugte sich stattdessen vor und küsste seinen Freund sanft. Dieser erwiederte den Kuss sofort. Beide spürten sie das Glück und die Wärme. Und am stärksten die Liebe der beiden. Solch ein Moment sollte nie enden. Sie waren sich so nahe und konnten den jeweils anderen spüren, wie er lebte. Wie er für den Partner liebte und lebte. Sie genossen das Gefühl.

Zufallsglück // KürbistumorWhere stories live. Discover now