Kapitel 40: Frieden

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"Ob ich mich je wieder mit ihm verstehe? Der hasst mich auf ewig und dich erst Recht! Ich kann nie wieder nach Hause. Er bringt mich um wenn ich schlafe. Warum hat Rafael ihm das nur erzählt? Warum habe ich das Rafael erzählt?" Manu lief schon wenige Minuten im Kreis um sich selbst. Er war sichtlich nervös und nicht zu beruhigen.

"Du machst mich ganz Irre wenn du da weiter so runrennst!" Beschwerte sich Patrick und versuchte das lachen noch zu unterdrücken, es tat wegen der frischen Wunde ihm Bauchbereich noch zu sehr weh. "Komm einfach her." Sagte er dann aber ruhig. Rutschte im Bett etwas zum Rand und klopfte neben sich. Mit einem seufzen kam Manu der Aufforderung nach. Im Schneidersitz setzte er sich neben Patrick, so dass er ihn anschauen konnte.

"Hey. Es sind immernoch deine Brüder, sie sind doch nur besorgt um dich." Sprach Patrick sanft und nahm wieder die Hand des Jüngeren. Dieser zuckte mit den Schultern und schaute auf ihre verschränkten Hände. Jetzt fragte er sich selbst ein bisschen, warum er so durcheinander und nervös war. Sebastian und Rafael, den beiden tat das ganze doch leid. Wenn er sich die Gesichter in Erinnerung ruft, die sie machten als Manu so aufgelöst nach Hause gekommen ist. Sie würden ihn nie hassen, sie wollten ihn nur beschützen. Aber er ist groß genug, dies selbst zu tun.

"Hast ja Recht." Stimmte er nun zu und lächelte ein wenig. Er beugte sich vorsichtig wieder vor und küsste Patrick. Die Hände hatte er rechts und links neben den Körper des größeren gestützt. Er wollte ihn unter keinen Umständen verletzten und musste vorsichtig sein. Als er das leise Klopfen an der Tür vernahm, erschreckte er sich. Mit dem Geräusch der aufgehenden Tür setzte er sich Ruckartig wieder nach hinten, vergaß aber, dass das Bett nicht das größte war. Mit einem lauten Knall viel er nach hinten und fand sich selbst auf dem Boden wieder. Er setzte sich gerade hin und hielt sich kurz den Kopf.

"Hey alles gut bei dir?" Fragte Patrick sofort von oben.

"Manu! Was tust du?" Seine Mutter stand nun auch mitten ihm Raum und schaute ihren Jüqngsten verwundert an.

"Oje hast du dir was getan?" Ebenfalls Patricks Mutter und seine Brüder standen da und schauten ihn alle an. Verlegen schüttelte er den Kopf und stand wieder auf. Das würde Blaue Flecken geben.

"Hab mich nur erschrocken." Sagte Manu und legte eine Hand in den Nacken. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf sein Gesicht. Seine Mutter schüttelte nur kurz den Kopf, seine Brüder schauten skeptisch, Patrick besorgt und dessen Mutter so wie er selbst auch eher belustigt. Gott waren das viele Leute in diesem kleinem Zimmer. Und etwas Peinlich war die Ganze Geschichte dank Manus Aktion auch noch.

"Ähm ja." Manu ließ sich wieder auf den Stuhl fallen der neben dem Bett stand, ein Glück das er neben diesen Gefallen war, sonst hätte er sich den Kopf vielleicht noch auf der Holzlehne angeschlagen. Aber im Notfall, Ärzte und Krankenschwestern gab es hier ja genug. Manus Mutter setzte sich mit der von Patrick an den kleinen Tisch, vor den großen Fenstern und unterhielten sich wieder. Die beiden schienen sich wirklich gut zu verstehen, das war gut für das Pärchen. Schließlich wenn sich die Eltern verstanden, würden sich immerhin keine Probleme haben weiterhin zusammen zu sein und müssten sich auch nicht verstecken.

"Also... Patrick tut mir echt leid wegen der Sache heute Morgen. Ich wollte nicht das es so schlimm endet." Entschuldigte sich Sebastian. Diesem sah man es auch an, wie leid es ihm eigentlich Tat. Schließlich hatte er nicht nur Patrick damit verletzt, sondern indirekt auch Manu. Und das war doch eigentlich das letzte was er wollte.

"Schon gut." Sagte Palle einfach. Ihm war zwar etwas unwohl in der Nähe von Sebastian, allerdings wollte er keinen Krieg anfangen, geschweige denn ihn weiter führen. Er streckte einfach die Hand aus und sah Manus Bruder wartend an. Dieser schlug ein und sie schüttelten sich kurz die Hand. Manu betrachtete die Sache skeptisch von der Seite. Rafael hatte sich hinter dessen Stuhl gestellt und schaute sich das ebenfalls genau an. Er musste sich in dem Sinne eigentlich für nichts entschuldigen, zumindest nicht bei Patrick.

"Manu, mir tut's auch leid daß ich ihm das einfach so erzählt habe." Rafael klopfte Manu von hinten einmal kurz auf die Schulter und wartete. Manuel konnte aber nicht so leicht vergeben wie sein Freund. Er war deutlich nachtragender. Immerhin zuckte er nur mit den Schultern und waagte keinen Blick nach hinten. Er ignorierte seine beiden Geschwister förmlich. So sehr wie sie ihn verletzt hatten, konnte man den Frust ja nachvollziehen. Und dennoch war es seine Familie. Patrick... Zählte in seinem Herzen aber genauso dazu. Rafael hinter ihm brachte nur ein leises seuftzen über die Lippen. Am liebsten hätte er das sein jüngerer Bruder mit ihm redete, ihm verzieh, aber das Vertrauen war ein wenig missbraucht worden. Die gute Bindung zwischen den beiden hatte er unweigerlich zerstört. Einfach so eines der tiefsten Geheimnisse weiter zu erzählen, das war nicht gerade etwas was die Bindung zwischen ihnen gestärkt hätte.

"Manu... Komm schon." Sagte nun auch Sebastian. Entsetzt hatte der Brünette den Kopf zum älteren Gewand. Er brauchte doch erst Recht nicht anzukommen. Schließlich waren sie alle wegen ihm hier im Krankenzimmer versammelt. Er verschränkt die Arme und schaute nur unbeeindruckt hoch zu seinem Bruder.

"Was bitte erwartest du?" Manu war patzig und trotzte nur so vor Ärger. Er muss halt irgendwo mal den ganzen Frust loswerden. Aber auf Manus Frage hatten die anderen auch keine wirkliche antwort. Patrick konnte nur schmunzeln und rutschte wieder etwas weiter in die Mitte vom Bett sodass er die Hand auf Manus Schulter legen konnte.

"Das du ihnen verzeihst." Sagte Pat mit Leichtigkeit. Manu schnaubte. Verzeihen sollte er ihnen? Leichter gesagt als getan. "Ist doch alles gut gegangen. Und außerdem ein bisschen Schulfrei ist auch nicht schlecht." Ein schelmisches Grinsen zierte das Gesicht des älteren. Der Brünette hob nur eine Augenbraue in die höhe und schaute sich skeptisch um.

"Patrick! Das möchte ich nicht nocheinmal hören. Das ist doch kein Spaß." Rief seien Mutter empört. Patrick lachte und Manu mit. Allerdings ließ er es gelich wieder, es schmerzte doch noch etwas zu sehr. Die Hand hatte er auf seinen Bauch gelegt.

"Keine gute Idee." Merkte er an. Manu schaute sofort besorgt.

"Alles gut?" Hauchte er schnell und schaute seinen Freund mit großen Augen an. Sein Gegenüber lächelte trotzdem sachte.

"Alles gut." Hauchte der große und strich Manu durch die Haare, welcher seinen Kopf wieder auf das Bett gelegt hatte, seine Arme darunter verschränkt. Genießertisch hatte er die Augen geschlossen gehabt und genoss noch einmal die kurze Ruhe. Patrick lächelte, Manus Brüder versuchten sich an dieses Bild zu gewöhnen und die Mutter quetschten ein wenig. Alles gut. Ja. Eigentlich fehlte nur noch ein Kuss, Sebastian und Rafael sollte aber auch nicht gleich zu viel zugemutet werden.

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Zufallsglück // KürbistumorWhere stories live. Discover now