5.Kapitel

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Gwendolyn:

Was machte den der Kotzbrocken noch hier? „Ach Gwendolyn, Grace schön dass ihr auch noch zum Essen kommt." Begrüßt uns Lady Arista, die wie immer stocksteif da sitzt. „Mir ist der Appetit vergangen." Wollte mich murmeln doch dann reiße ich mich zusammen und setze mich auf meinen Platz zwischen Mum und Nick. Gideon deutet mit den Augen auf Tante Glenda und Charlotte. War ja klar, dass die Beiden ihn zum Abendessen eingeladen hatten. Ich verdrehe die Augen. Mr. Bernhard betritt das Esszimmer mit einem Silbernen Tablett auf dem ein Briefumschlag liegt. „Misses Shepard, vorhin ist ein Brief für sie abgegeben worden." Sagt er und reicht meiner Mutter den Brief. Ich konnte die Schrift kaum entziffern. Es ist auf jeden Fall eine die ich schon Mal gesehen habe. Ich sehe meine Mutter an, diese hat ihre Lippen fest aufeinander gepresst. „Meine Arme Schwester bekommt Liebesbriefe." Giftet Tante Glenda. Meine Mum bekam es gar nicht mit, sie betrachtete die Schrift. Inzwischen habe ich sie entziffern können. An Grace Montrose Burdoun Place 81. Ich wundere mich, dass nicht Shepard auf dem Umschlag steht. In einer der Ecken steht ein Datum, was mich erstaunt, dass es vor sechs Jahren war, 13 04 2006. Lese ich und stutzt, irgendetwas war an diesem Tag gewesen, aber was? Fragte ich mich. Meine Mum bemerkt dass ich auf den Brief geschaut habe. „Ich muss nochmal weg." Sagt sie und steht auf. Schit jetzt hatte ich keine Ablenkung mehr. Also muss ich wohl oder übel Gideon in sein Gesicht schauen. Da kommt zum Glück Mr. Bernhard mit dem Essen, so dass ich ihn nicht ansehen muss. Aber schon nach einigen Bissen merke ich, dass ich gar keinen Hunger habe. „Darf ich aufstehen?" frage ich meine Großmutter. Diese nickt und ich verschwinde aus dem Esszimmer. Oben in Mums Schlafzimmer höre ich Geräusche. Ich gehe also nach oben um nach zusehen was dort los ist. Als ich die Tür öffnen will, stoße ich fast mit meiner Mum zusammen. Sie hat sich einen Mantel angezogen und eine große Tasche in der Hand. „Wo gehst du hin?" frage ich sie und deute auf die Tasche. „Ich jemanden etwas vorbei bringen. Ich bin spätestens in zwei Stunden wieder da." Sagt sie und läuft die Treppe nach unten. Ich will schon in mein Zimmer gehen, als ich den Brief auf Mums Bett sehe. Ich werde neugierig, wer meiner Mutter da einen Brief geschrieben hat. Ich schnappe ihn mir und fange an die Schönschrift zu entziffern:

Geliebte Tante,

Mondschein kann wieder lachen. Wenn du den Brief erhältst sind wir seit ein paar Stunden zurück. Dieses Mal ist noch alles gut gegangen, aber bald ist Vollmond und der Stein wird dann auftauchen und wir wissen nicht was dann passiert. Ich wünsche mir nichts sehnsüchtiger als unser Baby wieder zusehen. Ich bin am Ende Tante.

In liebe

Deine Nichte, Neffe und Mondschein.

Mondschein? Hä? Warum den Mondschein? Frage ich mich. Wo hab ich das schon mal gehört? Ich schlage mir die Hand gegen die Stirn. Natürlich Lucy hat Mondschein gerufen. Aber wer war das? „Na Miss Shepard verletzen sie mal wieder die Regeln?" höre ich eine Stimme an der Tür. Als ich mich umdrehe steht Gideon dort. Egal wie sauer ich auf ihn war, es sah doch immer noch so unverschämt sexy aus. Gwendolyn, du warst nur eine Mission hör auf damit. „Was geht sie das eigentlich an Mister de Villiers? Sie befinden sich immerhin in dem Haus meiner Familie." Wie er mich ankotzt. Ich lasse den Brief wieder fallen. „He komm schon Gwen, wir müssen morgen den Grafen besuche, können wir nicht einfach uns vertragen?" fragte er und kommt zu mir. Ich spüre wie mein Herz anfängt schneller zu schlagen. Nein dieses Mal würde es nicht funktionieren. „Ich kann dich einfach so behandeln wie früher und dir Spitznamen geben. Wie oh da fällt mir grad ein passender ein: Marionette der Loge." Sage ich. Doch es klingt nicht wirklich überzeugend. „Wen der Graf merk, dass wir uns gestritten haben, wird er es in den Brief für Falk schreiben." Sagt Gideon und kam noch näher. In diesem Moment kommt Charlotte die Treppe hoch. „Gideon, deine Limousine ist da. Komm ich begleite dich." Charlotte zieht ihn mit sich. Ich verlasse das Schlafzimmer meiner Mutter. Wo war nur Xemerius, ich hatte ihn seit heute Morgen nicht mehr gesehen. Ich folge den Beiden die Treppe hinunter. Plötzlich bekommt Charlotte eine volle Ladung Wasser ins Gesicht. Ich kann nicht anders, ich muss schallend loslachen. Auch Gideon kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Da entdecke ich Xemerius, der jetzt genau vor Gideon fliegt und auch ihm eine Dusche verpasst. „Danke Xemi." Sage ich lachend und kassiere einen bösen Blick von Charlotte. „Die spukt ja gleich Feuer. Da muss ich aber mal eben Löschen." Sagt Xemerius und spukt Charlotte ein weiteres Mal an. Dieses Mal aber heftiger und Charlotte fängt an zu kreischen. Ich muss so lachen, dass ich fast keine Luft mehr bekomme und stolpere. Fast wäre ich die Treppe hinunter gepurzelt hätten mich nicht zwei starke Arme aufgefangen. Ich blicke direkt in zwei grüne Augen. Charlottes schreien hatte Tante Glenda angelockt. „Um Himmelswillen Charlotte du erkältest dich ja noch." Ruft Tante Glenda. Draußen hört man die Hupe der Limousine. Ich rappele mich auf und sehe ihn nicht an. „Danke." Murmele ich. „Bitte Miss Shepard." Sagt er und ich kann sein lächeln förmlich hören. „Gwendolyn. Was hast du jetzt schon wieder gemacht." Fährt mich Tante Glenda an. „Und Gideon ist ja auch ganz nass." In diesem Moment geht unten die Tür auf. „Gideon bist du noch da?" hört man die Stimmer meiner Mutter. Gideon gibt mir einen Kuss auf die Wange und rennt dann so schnell die Treppe hinunter, das ich ihm keine Ohrpfeife mehr verpassen kann. Stattdessen erwischt meine Hand das Holzgeländer. Ich jaule auf, weil es ziemlich wehtut. Meine Mum kommt die Treppe hinauf und geht ohne jemandem eines Blickes zu würdigen in ihr Schlafzimmer. Ich sehe Xemerius an, dieser folgt meiner Mutter. Ich gehe hinunter in das Arbeitszimmer meines Großvaters. Überall stehen alte Bücher und Aufzeichnungen. Ich weiß nicht warum ich es tue, aber ich setze mich auf den Stuhl meines verstorbenen Großvaters. Ich starre auf das Bücheregal gegenüber, da fällt mir etwas auf. Die Bücher die nach dem Alphabet geordnet sind, fallen genau gegenüber aus der Reihe. Die Bücher sind alle dunkelgrün und braun. Doch dieses eine Buch tanzt aus der Reihe. Es ist dunkel rot und die Schrift an der Seite passt einfach nicht dazu, der Titel fängt nicht mit dem Buchstaben der Umliegenden Bücher an. Ich gehe auf das Regal zu und ziehe das Buch heraus. Es ist mit Leder eingebunden und hat ein kleines Schloss auf der Vorderseite. Ich versuche es auf zu bekommen aber vergeblich. Da fällt mir plötzlich Lucys Kette ein, die um den Hals trage. Der Schlüssel passt und was auf der ersten Seite steht verschlägt mir fast den Atem...

MorganitrosaWhere stories live. Discover now