16.Kapitel

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Grace

Ich streiche Luna über ihr Haar, sie sieht aus wie ihre Mutter. Meine Mutter beobachtet mich. Tante Maddy hat sich auch verabschiedet und den Raum verlassen. „Grace, sie sieht Gwendolyn ähnlich.“ Meine Mutter lächelt. Ich nicke. „Bitte Grace, sag mir was du weißt. Ich will dir doch nur helfen. Ich kann nicht mit ansehen wie es dich von innenheraus auffrisst.“ Meine Mutter klingt wirklich besorgt. „Mum, ich… ich habe Angst. Ich habe niemandem davon erzählt, nur Nicolas und Dad wussten davon. Du warst immer mit Charlotte und Glenda beschäftigt, das Dad gesagt hat, es tut ihm sehr weh dir etwas verschweigen zu müssen. Mir tut es auch sehr weh.“ Sage ich und kann ihr dabei  nicht in die Augen sehen. „Grace, bitte. Ich bin deine Mutter, ich sehe wen es dir nicht gut geht.“ Sagt sie und setzt sich neben mich. Ich hole tief Luft. „Ich vermisse Nicolas so. Ich weiß nicht was ich machen soll. Gwendolyn vertraut mir kaum noch. Caroline wird auch viel zu schnell erwachsen.“ Mir laufen Tränen über die Wangen. Ich kann ihr nicht die ganze Wahrheit sagen. Weil dann muss ich Gwendolyn einweihen und sie würde es nicht verkraften. Meine Mutter nimmt mich seit langem mal wieder in den Arm. Eine Weile sitzen wir so da. Bis Luna hochschreckt. „Mama?“ fragt sie. „Schlaf weiter Mondschein.“ Sage ich und nehme sie auf den Arm. Ich sage meiner Mutter gute Nacht und trage Luna hinauf in mein Schlafzimmer. Damit ich Caroline nicht wecke. Ich decke sie zu und gehe nach Caroline sehen. Sie schläft schon genauso wie Nick. Bei Gwendolyn brennt noch Licht. Vorsichtig öffne ich die Tür. Ihr Nachttischlämpchen brennt noch. Sie liegt in ihrem Bett und schläft. Auf ihrer Brust liegt ein Buch. Ganz wie ihre Mutter lesen bis man einschläft. Vorsichtig nehme ich das aufgeschlagene Buch und will es zuklappen, da fällt mir ein Zettel entgegen. Ein Brief. Auf dem Umschlag steht in eine mir bekannten Schrift Gwendolyn. Dieser Brief ist von Lucy. aber wie kommt er in dieses Buch? Ich lege das Buch offen auf Gwendolyns Nachttisch und beschließe mir keine Gedanken darüber zumachen. Den Brief lege ich oben drauf. Dann decke ich Gwendolyn zu und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Danach gehe ich zurück in mein Schlafzimmer. Luna liegt zusammen gerollt auf meinem Bett und weint. „He Luna, was ist denn?“ frage ich sie. „Ich habe meine Puppe verloren. Als ich hierher gesprungen bin.“ Sagt sie. Da fällt mir Lucys Puppe ein die in meine Kommode liegt. Ich hole sie heraus: „Reicht die für heute Nacht?“ frage ich und Luna drückt die Puppe an sich keine fünf Minuten später schläft sie schon wieder tief und fest. ich weiß noch als Gwendolyn ihre Puppe verloren hatte, sie hat geweint. Genau wie Luna. Ach wen sie wüsste, das sie gerade die Puppe von Lucy in den Armen hält. Ich seufze. Das arme kleine Mädchen. Ich mache mich fertig und beobachte Luna bis ich einschlafe. In der Nacht träume ich wie ich Luna und Gwendolyn das erste Mal im Arm gehalten habe und sie ihrer Mutter so ähnlich sahen. Der Wecker reist mich aus meinem schönen Traum. Schnell mache ich ihn aus. Doch Luna ist schon wach. Sie schaut aus dem Fenster. In ihrem Arm hält sie die Puppe. Ich beobachte sie. Sie hat ein langes Unterkleid an und sieht wunderschön aus. Ich lächle, sie erinnert mich sehr an Gwendolyn. Ich wühle mich aus meinem Bett und geselle mich zu ihr. „Was ist das?“ fragt sie und zeigt auf einen vorbeifahrenden Laster. „Ein Lastwagen, der transportiert Sachen von Ort zu Ort. Wir haben heute etwas ganz besonderes vor.“ Sage ich. Sie sieht mich an und fragt: „Was den? Darf ich es wissen oder ist es eine Überraschung?“ sie ist sehr neugierig. Ich lächle und höre wie unten die Schlafzimmertür meiner Schwester aufgerissen wird. Die Zimmertür von Caroline öffnet sich und sie dribbelt in ihrem Schlafanzug in mein Zimmer. Ihre roten Haare hängen wild durcheinander und sie reibt sich verschlafen die Augen. „Mum, Tante Glenda schmeißt schon wieder Türen.“ Murmelt sie verschlafen und lässt sich auf mein Bett fallen. Luna hüpft zu ihre und fängt an auf dem Bett zu springen. „Wir machen heute etwas.“ Ruft sie und lacht. Alles an ihr erinnert an ihre Mutter.

MorganitrosaWhere stories live. Discover now